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PikaBoost E-Bike-Motor zum Nachrüsten
Livall startet Kickstarter-Kampagne

PikaBoost Livall Kickstarter E-Bike-Motor

PikaBoost Livall Kickstarter E-Bike-Motor

Helmhersteller Livall startet ab dem 03. November eine ungewöhnliche Kampagne auf Kickstarter. Ungewöhnlich nicht nur, weil es dabei nicht um einen Helm geht, sondern auch, weil es sich bei dem Produkt um einen Nachrüst-Motor mit einem äußerst abenteuerlichen Antriebskonzept handelt. Wie dies genau aussieht und wie es funktionieren soll, erfährst du hier.

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Livall ist besonders bekannt für seine innovativen Helmlösungen und stellt nun einen E-Bike-Motor zum Nachrüsten namens PikaBoost auf Kickstarter vor. Soweit so verwirrend. Doch es wird noch verwirrender: Der Motor setzt nicht etwa, wie andere bereits auf dem Markt befindlichen Lösungen, an Hinter- oder Vorderradnabe oder gar an der Bremsscheibe an, nein, der PikaBoost von Livall setzt am Hinterradreifen an und will der Fahrt mit einer kleinen Gummirolle, die über die Lauffläche des Reifens reibt, zusätzlichen Schub verleihen. Das Ganze ist zwar noch in der Prototypenphase, aber immerhin schon so weit entwickelt, dass es erste Testfahrten damit gab und die Serienreife nun über die Kickstarter-Kampagne finanziert werden soll.

PikaBoost Nachrüst-Motor – Infos und Preise

# Der PikaBoost von Livall verfügt über eine Dynamo-Funktion und soll so unendliche Reichweite bieten.

Automatische Unterstützung

Der PikaBoost-Motor wurde als Zusatzgerät für den Alltag entwickelt. Es ist in der Lage, automatisch eine Durchschnittsgeschwindigkeit aufrechtzuerhalten, die auf dem Fahrtempo und den Geländeveränderungen basiert. So soll langfristiges aerobes Training und eine gesunde und stressfreie Fahrt ermöglicht werden.

Drei Unterstützungsmodi

# Der kompakte Unterstützer bietet eine maximale Leistung von 250 Watt.

Werkzeugfreie Installation

Im Gegensatz zu den meisten E-Kits auf dem Markt soll PikaBoost weniger sperrig und werkzeuglos zu installieren sein. Die Leistung des ursprünglichen Fahrrads soll angeblich nicht beeinträchtigt werden, da am Fahrrad selbst nichts ersetzt werden muss und der PikaBoost lediglich an die Sattelstange angebracht werden muss. Erhöhter Verschleiß des Hinterreifens und ein Widerstand während der Rekuperationsphasen dürfte jedoch zu erwarten sein.

# Der PikaBoost wird über das Smartphone gesteuert.

Unendliche Reichweite

Wie ein überdimensionaler Dynamo soll der PikaBoost in der Lage sein, den Akku bei jeder Abfahrt durch Rückführung der Antriebsenergie unendlich mit Power zu versorgen. Über den Grad der Reibung und den dadurch entstehenden Bremseffekt wird in der Produktvorstellung nichts geschrieben. Ohne Rekuperation in den Downhills soll eine Akkuladung bis zu 30 km Reichweite bieten. Gut: Die Batterie soll leicht ersetzbar sein, da universelle 18650 Batterien dazu verwendet werden können.

Video: Der Livall PikaBoost Motor im Einsatz

Nachrüstmotoren für Fahrräder

Elektromotoren für Fahrräder, die aus deinem konventionellen Bike ein E-Bike machen, gibt es inzwischen einige. Neben solchen, die einen komplizierten Umbau erfordern und relativ viel Gewicht zum Gesamtgewicht deines Fahrrads hinzufügen, gibt es auch Vertreter, die ein besonderes Augenmerk auf ein geringes Gewicht und eine einfache Montage und Demontage legen. Bekannteste Vertreter sind hier der Skarper E-Bike-Motor, der das Hinterrad über eine spezielle Bremsscheibe antreibt, der Livall PikaBoost Nachrüstmotor, der durch Reibung am Hinterreifen Vortrieb erzeugen soll und das Swytch Bike-Kit, bestehend aus einem Vorderrad mit Nabenmotor und einem kompakten Akku.

Meinung @nimms-rad.de

Was zugegebenermaßen sehr abenteuerlich aussieht, könnte dennoch ein Schritt in die richtige Richtung sein, Elektromobilität einer größeren Zielgruppe zu ermöglichen. Nicht nur, indem die preisliche Hürde gesenkt wird, sondern etwa auch die des Gewichts. Ob das Ganze wirklich zuverlässig funktioniert und den Widrigkeiten und Anforderungen des alltäglichen Gebrauchs gewachsen ist, bleibt natürlich fraglich.

Würdest du den PikaBoost an dein Bike schrauben?

Text: Laurenz Utech | Fotos: Hersteller
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