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Canyon Commuter:ON 7 E-Bike im Test
Schneller Pendelspaß mit Fazua Ride 60-Motor

Canyon Commuter:ON 7 im Test

Canyon Commuter:ON 7 im Test

Canyon hat seine Urban-Flotte und damit auch das beliebte Pendel-E-Bike Commuter:ON für diese Saison auf den neuen Fazua 60-Kompaktmotor geupgradet und verspricht damit, starke Motor-Performance und ein geringes Radgewicht zu vereinen. Wie gut sich der Motor am neuen Commuter:ON 7 macht, haben wir für euch ausführlich getestet. Unsere Ergebnisse lest ihr im folgenden Testbericht.

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Steckbrief: Canyon Commuter:ON 7

EinsatzbereichUrban, Commute, Freizeit
RahmenmaterialAluminium
MotorFazua Ride 60
Akkukapazität430 Wh
GabelCarbon
Gewicht (o. Pedale)18,2 kg
max. Systemgewicht140,0 kg
RahmengrößenM, L, XL (im Test: L)
BesonderheitenFazua Ride 60 Motor, entnehmbarer Akku, SP Connect, Anhängerfreigabe
Website/www.canyon.com
Preis: 3.299 Euro

Das Canyon Commuter:ON 7 ist ein vollausgestattetes, 18,2 kg leichtes E-Bike für den Stadtverkehr. Es verfügt über einen sauber gearbeiteten Aluminiumrahmen, eine 12-Gang-Kettenschaltung mit großer Entfaltung und hydraulische Scheibenbremsen von Shimano. Neu für die Saison 2023 ist der leistungsstarke sowie kompakte Fazua Ride 60-Motor mit einer Spitzenleistung von 450 W und einem Drehmoment von 60 Nm. Der Commuter:ON 7 verfügt außerdem über eine integrierte Beleuchtung, Schutzbleche und einen Gepäckträger mit 25 kg Traglast. Mit seiner bequemen, leicht sportlichen Sitzposition verspricht der Commuter:ON 7, eine vielseitige und praktische Wahl sowohl fürs tägliche Pendeln als auch für Touren in der Freizeit zu sein.

# Das Canyon Commuter:ON 7 verschreibt sich dem effizienten Pendeln und kommt mit dem neuen Fazua Ride 60-Motor, Gravelbereifung und einem Gesamtgewicht von knapp 18 kg.
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Im Detail

Der Commuter von Canyon blickt inzwischen auf eine längere Modellgeschichte zurück und steht schon immer stellvertretend für das moderne und integrierte Urban-Bike-Design von Canyon. In der neuesten Version mit Fazua Ride 60-Motor ist das nicht anders: Die breiten Rohre des Rahmens folgen der unverkennbaren Designsprache Canyons und das Cockpit ist auch in der Aluminium-Version voll integriert, sodass der Vorbau fast nahtlos in den Lenker übergeht und die Kabel auf Höhe des Vorbaus ins Innere des Bikes laufen.

# Beim Fazua Ride 60 handelt es sich um einen von außen kaum sichtbaren Mittelmotor, der mit 60 Nm und 450 W deutlich mehr Leistung bringt als vergleichbare Heckmotoren.
# Ordentlich und aufgeräumt geht es im Cockpit des Commuter:ON 7 zu.
# Die Kombination aus Vorbau und Lenker sieht schick aus, schränkt aber die Einstellungsmöglichkeiten etwas ein.

Ebenfalls nahtlos integriert ist das Motorsystem am Commuter:ON. Der Fazua Ride 60-Motor ist im Tretlagerbereich in den Rahmen eingefasst und hinter dem Kettenschutz der Kurbel kaum zu sehen. Selbiges gilt für den ins Unterrohr integrierten Akku, der nach unten herausgenommen werden kann und von der Seite kaum sichtbar ist. Formschön gelöst ist ebenfalls die Anbringung des Ladeports, welche sich unterhalb des Oberrohrs befindet.

# Canyons markante Designsprache steht auch dem Pendlerbike.

Ausstattung

# Mit einer Übersztung von 48 Zähnen vorn …
# … und 12 Gängen von 10 bis 51 Zähnen hinten eröffnet sich dem Commuter:ON ein großer Einsatzbereich.
# Zuverlässig gebremst wird mit hydraulischen Shimano-Scheibenbremsen.
# Ein nicht zu vernachlässigendes Detail an Neurädern sind die verbauten Klingeln. - In diesem Punkt geizt Canyon nicht und verbaut die bewährte Knog Oi.

Die Ausstattung des Commuter:ON 7 kann man mit einem positiven und scheinbar äußerst angesagten Wort beschreiben: stabil. Kein Schnick-Schnack, nur solide, performante Parts werden am Mittelklasse-Commuter der Koblenzer Marke verbaut. So setzt sich der Antrieb etwa aus einer Shimano Deore-Kettenschaltung mit 12 Gängen mit einer Bandbreite von 10 bis 51 Zähnen und einer Samox-Kurbel mit 48 Zähnen am Kettenblatt zusammen.

# Die Ausleuchtung in der dunklen Jahreszeit übernimmt die Light Skin Ultra Mini front von SKIN.
# Das minimalistische, aber helle E3 Tail Light 2 von Supernova ist ordentlich in das hintere Schutzblech integriert.
# Die Schwalbe G-One Bereifung bietet eine komfortable Breite von 40 mm und generiert auch bei Nässe ausreichend Grip.
# Mit dem Selle Royal Essenza ist ein sehr angenehmer Sattel verbaut, der auch bei längeren Fahrten noch genügend Komfort bot.

Gebremst wird mit hydraulischen Scheibenbremsen vom Typ Shimano MT200, welche sich ebenfalls auf dem soliden Deore-Niveau befinden. Für Allround-Grip in der Stadt und auf dem Land sorgen Gravelreifen von Schwalbe – die 40 mm breiten G-One-Reifen kommen mit Schlauch, sind allerdings tubeless ready, falls ihr den Umbau nicht scheut. Abgerundet wird das solide Ausstattungspaket mit dem Canyon eigenen CP23 Aluminium-Cockpit und Kontaktpunkten von Ergon und Selle Royal.

Im täglichen Einsatz

Im Alltag unserer Tester schien das Commuter:ON 7 von Canyon für jede Situation das richtige Bike zu sein: Sei es die kurze Fahrt in der Stadt kombiniert mit ein paar Stationen in der Bahn, die hügelige Pendelstrecke oder längere Touren aufs Land am Wochenende – der starke Mittelmotor gepaart mit der großen Bandbreite des Antriebs machen das leichte E-Bike zum leichtfüßigen Alleskönner. Auch vor Schotterwegen braucht man mit dem Commuter:ON 7 und seiner Gravelbereifung nicht Halt zu machen, was einem noch mal extra Freiheit in der Routenplanung gibt. Es ist aber besonders das natürliche Fahrgefühl, das einem der sportliche Motor und die komfortable Geometrie des Bikes vermitteln, was uns im Einsatz besonders viel Spaß bereitet und nachdrücklich beeindruckt hat.

# Ein E-Bike für alles? - Mit seinem – in Relation gesehen – geringen Gewicht und der starken Motorleistung visiert das Pendler-E-Bike von Canyon einen besonders großen Einsatzbereich an.

Doch das stolze weiße Ross fährt sich nicht nur gut, es ist auch super funktional: Da es komplett mit Alltagsausstattung kommt, heißt, mit Ständer, Schutzblechen und Gepäckträger für Packtaschen, macht es als Nutzrad auch richtig Spaß. Besonders positiv fanden wir hier die eng anliegenden und geräuscharmen Aluminiumschutzbleche. Das hintere Schutzblech hat zudem nicht nur das Rücklicht integriert sondern bildet auch eine Einheit mit dem unauffälligen Gepäckträger, der easy Packtaschen mit normaler Aufnahme oder dem neuen QL 3.1-System von Ortlieb aufnimmt und bis zu 15 kg an Arbeits- oder Lebensmitteln transportieren kann. Schade ist, dass der Gepäckträger nur seitliche Packtaschen und keine Kindersitze oder sonstiges aufnehmen kann. Für den Fall des Kindertransports gibt Canyon allerdings eine ausdrückliche Anhängerfreigabe und bietet eine Croozer-Kupplung für die Steckachse an, die optional beim Kauf erhältlich ist.

# Da kommt Fahrspaß auf! - Das Commuter:ON von Canyon kommt in den Größen M und L mit 650B-Laufrädern, was sich positiv auf die Wendigkeit des E-Bikes auswirkt.

Motor & Schaltung

Wie der Name bereits vermuten lässt, leistet der im Commuter:ON 7 verbaute Fazua-Motor ein maximales Drehmoment von 60 Nm – und spielt damit etwa in der gleichen Liga wie der Shimano EP8 RS, seines Zeichens ein klassischer Mittelmotor mit gut 3 kg Gesamtgewicht. Mit etwas unter 2 Kilogramm (1,96 kg laut Hersteller) wiegt der Fazua Ride 60-Motor in etwa so viel wie ein Specialized SL 1.0 – leistet aber 25 Nm mehr Drehmoment – und ist damit der stärkste unter den leichten Mittelmotoren am Markt.

# Der Wechsel zwischen den Unterstützungsmodi, das Ein- und Ausschalten der Beleuchtung und die Betätigung des Turbos wird mit der minimalistischen Lenkerfernbedienung erledigt. - Sie dient auch gleichzeitig als Anzeige für den Ladestand des Akkus und beherbergt zudem eine USB-C-Schnittstelle.
# Das Herauslösen des Akkus aus dem inneren des Rahmens ist ganz schön fummelig und will geübt sein.

Im Gegensatz zum Vorgänger wird das Motorsystem des Ride 60 nun fest im Rahmen verbaut und kann nicht mehr entnommen werden. Der Akku kann jedoch aus dem im Rahmen integrierten Fach herausgenommen werden. Dies bedarf beim Commuter:ON zwar etwas Übung – auch weil der Griff zum Entriegeln des Bikes nicht gleich zu erkennen ist – gelingt aber zunehmend besser und ist gerade in der Stadt eine wichtige Funktion, da nicht alle ihren Akku direkt am Bike laden können.

Leistungsdaten Fazua Ride 60 

Mit der Boost-Funktion kann die Unterstützung kurzfristig auf 450 Watt erhöht werden, unabhängig davon in welchem Modus man fährt. Das verleiht dem Commute:ON einen so plötzlichen Schub, dass man sich zuerst einmal mit der Funktion vertraut machen sollte, bevor man sie im Straßenverkehr einsetzt. Selbstverständlich lassen sich auch beim Fazua Ride 60 die Unterstützungsstufen via App an die eigenen Vorlieben anpassen. Grundsätzlich bietet der Fazua Ride 60 drei Unterstützungsstufen:

  1. Breeze Sanfter und konstanter Rückenwind auch bei geringer Tretleistung.
  2. River Progressiver und sehr sportlicher Modus. Die Stärke der Unterstützung folgt präzise der Tretleistung: je kräftiger der Tritt, desto stärker die Unterstützung des Motors.
  3. Rocket Kraftvolle Unterstützung, die auch bei moderater Tretleistung hilft, die steilsten Anstiege zu bewältigen.
# Das schiebt! - Der Fazua Ride 60 Motor bietet 60 Nm und eine maximale Leistung von 450 W und braucht sich im Test vor der schweren Konkurrenz nicht zu verstecken.

Die verbaute 12-fach-Gangschaltung aus der robusten Shimano Deore-Gruppe verrichtet zuverlässig ihren Dienst und belohnt die Betätigung der ergonomisch geformten Schalthebel, mit denen sowohl mit Daumen oder Zeigefinger geschaltet werden kann, mit knackigen Schaltvorgängen – auch unter Last. Letzteres ist besonders zu begrüßen, da es den spritzigen Charakter des Fazua Ride 60-Motors komplementiert.

# Die Shimano Deore-Kettenschaltung bietet eine größere Bandbreite als die meisten Riemenantriebe, was zusätzlich auf die Vielseitigkeit des Bikes einzahlt.

Im Vergleich zu anderen Bikes dieses Segments, wie etwa dem Sushi Bikes Maki (hier geht es zum Test des Sushi Bikes Maki 3) die häufig mit Nabenmotoren und nur einem Gang ausgestattet sind, eröffnet die große Bandbreite der Kassette dem Commuter:ON einen großen Einsatzbereich, von kurzen Fahrten in der Stadt über hügelige Pendelstrecken bis hin zu ausgedehnten Touren am Wochenende.

Fazit – Canyon Commuter:ON 7

Das Commuter:ON 7 von Canyon hat sich im Test als leichter Alleskönner mit sportlichem Charakter bewiesen. Der starke Fazua Ride 60-Motor, die lückenlose Alltagsausstattung und die soliden Anbauteile machen es zum perfekten Pendelrad mit Potenzial für Freizeit und Reise. Es ist aber besonders das natürliche Fahrgefühl, welches einem der sportliche Motor und die komfortable Geometrie des Bikes vermitteln, das uns nachhaltig beeindruckt hat. Ach, und hatten wir schon das super Preis-Leistungs-Verhältnis erwähnt?

Pro / Contra

Pro

  • Leistungsstarker Fazua Ride 60-Motor
  • Relativ geringes Gesamtgewicht
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Herausnehmbarer Akku
  • Vielseitige Bereifung
  • 12-fach-Kettengangschaltung mit großer Bandbreite
  • Aufgeräumtes Cockpit mit SP Connect-Halterung
  • Lückenlose Alltagsaustattung

Contra

  • Gepäckträger nur für Seitentaschen, nicht für Kindersitze geeignet
  • Herausnehmen des Akkus durch fummelige Entrieglung kompliziert
# Das Canyon Commuter:ON 7 kommt dem perfekten Pendlerbike sehr nahe. - Durch den performanten Motor, die durchdachte Ausstattung und den günstigen Preis, spricht es eine große Zielgruppe an und bietet auch über den Arbeitsweg hinaus großes Potential.

Was hältst du vom Canyon Commuter:ON 7?

Text: Laurenz Utech | Bilder: Dennis Haas
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