Nimms Rad – Der Podcast begrüßt Menschen, die sich mit der Zukunft urbaner Radmobilität beschäftigen – Expert:innen aus Forschung und Industrie, aus Verbänden und Politik. In dieser Ausgabe spricht Sissi mit Nicolai Harnisch, Leiter Vernetzte Mobilität bei Bayern Innovativ.

Diesmal im Podcast zu Gast: Nicolai Harnisch, der das Themenfeld Vernetzte Mobilität bei Bayern Innovativ verantwortet. In dieser Rolle verknüpft er die unterschiedlichen Akteure aus den Bereichen Mobilität & Digitalisierung, er fördert, öffnet Türen und schiebt an. Wir sprechen über Daten & Dashcams, V2X & Nudging, Grüne Wellen & Baum-Monitoring. Viel Spaß beim Zuhören!

Wie immer freuen wir uns natürlich auf Feedback im Forum oder unter [email protected]

🎶 Musik 🙏: Adi Kudos & MaexMusic


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Nimms Rad, der Podcast heute mit?

Nikolai Harnisch.

Beruf?

Leitung Vernetzte Mobilität bei Bayern Innovativ

Heimatort?

München.

Starlink oder Glasfaser?

Glasfaser, auch wenn wir dieses Jahr schon eine Veranstaltung zu Satellitenkommunikation hatten.

Das ist ein spannendes Thema.

Barcelona oder Amsterdam?

Keine leichte Frage.

Ich habe relativ viel Zeit in Spanien verbracht, daher würde ich immer die spanische Stadt wählen.

Wir haben aber auch als Projekt mit der Stadt Amsterdam gehabt in der Vergangenheit, das heißt, da verbindet mich auch beruflich einiges.

Aber ich würde trotzdem was zum Uner sagen.

Datenautobahn?

Wir müssen Gas geben oder wir sind schon ganz gut dabei?

In manchen Dingen sind wir besser als unser Ruf.

Also gerade so Data Sharing, worüber wir glaube ich auch sprechen werden.

Und zum Beispiel auch die Gesetzgebung zum autonomen Fahren.

Bei einigen Sachen können wir aber durchaus noch mal mehr Gas geben.

Nikolaj, wohin hast du in der letzten Zeit welches Rad genommen?

Ich war tatsächlich letzte Woche in Barcelona mit dem Sharing Bike unterwegs, was ich jedem nur empfehlen kann, der sich für Mobilität interessiert und gerne Fahrrad fährt, weil Barcelona ja eine sehr gute und auch total interessante und andere Fahrradinfrastruktur hat, so wie wir gewöhnt sind.

Darauf kommen wir auch noch mal, das wäre mein Punkt noch zum Schluss, dass du mir noch mal ein bisschen erzählst, was in Barcelona los war.

Zum Einstieg müssen wir vielleicht mal klären, was Bayern innovativ ist, was ihr macht, was du machst.

Genau, also Bayern innovativ, wir sind die Bayerische Gesellschaft für Innovation und Business Transfer.

Wir wurden vom Bayerischen Wirtschaftsministerium ins Leben gerufen, mit dem Auftrag insbesondere kleine und mittlere Unternehmen bei ihren Innovationsprozessen zu unterstützen, indem wir ihnen das dafür nötige Wissen, Netzwerk und Fördermittel zur Verfügung stellen.

In meinem Fall bedeutet das vor allem, dass ich ganz viel Netzwerkarbeit mache im Bereich von Netzter Mobilität.

Ich organisiere viele Veranstaltungen, Workshops, die auf jeden Fall messen und versuche, Kontakte herzustellen zwischen der Industrie und der Wissenschaft zum Beispiel oder zwischen KMU und Start-ups, um Wissenssilos zwischen den Organisationen zu durchbrechen und die Generierung und Umsetzung von Projekten zu beschleunigen.

Also wenn ich jetzt zum Beispiel in eine Hochschule auf mich zukomme, die bestimmt etwas bisschen erforschen möchten, dafür einen Praxispartner benötigen, dann sind wir immer eine ganz gute Drehscheibe, weil wir so ein großes Netzwerk haben, um dann eben relevante Branche und Kontakte zu verbitteln.

Du hast jetzt schon einen Akteur genannt, Universitäten, die Forschung.

Wer sind sonst noch so Stakeholder, mit denen du zentral zusammenarbeitest?

Also wie gesagt, wir sind vor allem KMU verpflichtet.

Das ist unser Auftrag, weil die meistens.

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Klein- und mittelständische Unternehmen?

Genau, kleine und mittelständische Unternehmen, weil die meistens keine eigene Innovationsabteilung haben oder keine eigene Abteilung für Digital Transformation oder was es heutzutage alles gibt.

Das heißt, die profitieren besonders von unseren Angeboten, weil wir für sie sozusagen ja Plenscouting machen, weil wir dabei unterstützen, ihr Firmenökosystem, ihr Netzwerk zu erweitern.

Wir sprechen aber genauso mit großen Unternehmen, die sind genauso präsent auch bei unseren Veranstaltungen.

Natürlich dann auch immer besonders interessant zu hören, was die sagen, weil die natürlich auch oft die Richtung vorgeben.

Startups sind aber genauso gerne gesehen bei uns und immer häufiger, jetzt in meinem Themenbereich, habe ich auch mit KMU zu tun, beziehungsweise mit anderen Gebietskörperschaften, also Landkreisen zum Beispiel, gerade im Kontext von Mobilität, merke ich auch, dass da einfach auch ein wahnsinnig genusses Interesse und auch ein Bedarf nach Austausch und Vernetzung besteht.

Und welche Themenbereiche, welche Formate umfasst das zentral oder ist da auch vielleicht so ein Automotive-Fokus zu sehen?

Rad- und Fußverkehr ist eher so wortwörtlich so ein Mitläufer oder verschiebt sich es vielleicht schon oder ist es so ein Mischgebilde, dass du da gar nicht differenzieren würdest?

Also grundsätzlich ist es so, dass wir als Beine relativ breit aufgestellt sind.

Also wir haben für viele Branchen und Industrie eigene Netzwerke.

Also ich sage immer so von Holz- oder Textilien bis Quadrant Computing haben wir zu fast jedem, zu jeder Industrie oder zu jedem Trend-Thema ein eigenes Netzwerk.

Im Bereich Mobilität ist es so, dass wir drei Schwerpunktthemen haben.

Das eine ist ein Automotive-Netzwerk tatsächlich, also so eine Art, ein Cluster Automotive, ein Netzwerk von Zulieferern und Herstellern in der Automobilindustrie.

Wir beschäftigen uns ganz viel mit Elektromobilität, weil wir auch Ladeinfrastruktur fördern.

Das heißt, wir haben Förderprogramme für den Ausbau von Ladeinfrastruktur.

Kommunen und Unternehmen können sich bei uns auch um Fördermittel für Ladepunkte bewerben.

Und als drittes eben den Schwerpunkt vernetzte Mobilität, wo wir uns ja mit der Vernetzung von verschiedenen Verkehrsregeln beschäftigen, also dem Zusammenspiel von ÖPNV, Pkw, Fahrrad, Shared Mobility und alles, was heutzutage dazu gehört.

Das heißt, ja traditionell oder von der von der Historie her war das Ganze natürlich ein bisschen Automotive dominiert, aber so wie die Branche sich selbst weiterentwickelt und bunter wird, so sind wir als Organisation in dem Bereich auch weiter geworden und sind jetzt da ganz gut aufgestellt.

Der Netzwerkgedanke ist glaube ich so ganz zentral, den hast du jetzt mehrfach erwähnt.

Kannst du mal so ein konkretes Beispiel bringen, wen du mit wem zusammenbringst?

Ja, also wir hatten tatsächlich jetzt vorgestern zum Beispiel eine Veranstaltung, da ging es ums autonome Fahren, das ist jetzt nicht so unser Thema, aber da war die Deutsche Bahn dabei als Betreiber von Bussen, also im ländlichen Raum, perspektivisch dann auch als Betreiber von autonomatisierten Shuttles.

Da war der TÜV dabei als Zulassungsbehörde, da waren Start-ups dabei, die die Fahrzeugkonzepte entwickeln für autonome Fahrzeuge, da waren eben auch Kommune mit dabei, aber auch kommunale Stadtwerke zum Beispiel, die ihrerseits auch als potenzielle Betreibergesellschaften solche Fahrzeuge dann ja irgendwann kaufen werden.

Also da ganz breit Hochschulen waren dabei, die erforschen das Ganze natürlich auch sowohl was so die Umsetzung angeht, die Nutzerakzeptanz, aber natürlich auch die Grundlagen, also die Entwicklung der künstlichen Intelligenz, der Sensurik und so weiter.

Autonomes Fahren ist natürlich eines der Themen im Bereich der vernetzten Mobilität, der Digitalisierung.

Inwieweit betrifft es denn auch tatsächlich die Radmobilität, wo man dann doch immer denkt, das ist doch analog.

Zwei Räder, zwei Füße, los geht’s.

Habt ihr da, hast du da auch ein Beispiel, ist jemand mal in der letzten Zeit oder im letzten Jahr zumindest auf euch zugekommen aus dem Radmobilitätsbereich oder ist das tatsächlich noch so immer mal wieder, aber eigentlich eine Rarität, wenn sich da jemand bei dir meldet?

Also ja, ich gebe dir recht, wenn wir über Radfahren nachdenken, dann denken die meisten oder empfinden die meisten Menschen das wahrscheinlich als was sehr Analoges.

Ich glaube, einerseits ist dem gar nicht so.

Ich glaube, da findet schon ganz viel Digitalisierung statt, die wir noch gar nicht so bewusst wahrnehmen.

Also allein unser Routing, sag ich mal, die meisten von uns machen das ja mittlerweile nicht mit Karten, sondern mit wahrscheinlich Google Maps oder vielleicht auch mit Komode oder Strava oder anderen Anbietern.

Das heißt, da beschäftigen wir uns ja eigentlich schon ganz viel mit digitalen Services.

Interradmobilität aber natürlich die sowohl die Fahrzeuge als auch die ganze Ökosystem im Bereich Fahrrad entwickelt sich auch weiter.

Also wir arbeiten zum Beispiel eng mit einem Startup aus München zusammen, Mochi.

Die haben ein Fahrrad entwickelt.

Gut, die nennen das sogar nicht mehr Fahrrad, die nennen das Smart Pedal Vehicle, das von der Pique auf digital gedacht ist, das IoT-Komponenten, Internet of Things Komponenten und Schnittstellen verfügt, die es zum Beispiel erlauben, in einem kommerziellen Einsatz Flottenmanagement zu betreiben, Geofencing, also die Fahrzeuge per Geofencing geblieben zu drosseln.

Zum Beispiel der Antrieb per se ist auch ein digitaler Antrieb.

Also das ist die sogenannte Drive-by-Wire-Technologie, die man eigentlich auch eher aus dem Automobil-Kontext kennt.

Also beides, wir haben tatsächlich auch Anfang des Jahres mal eine Veranstaltung zum Thema gemacht, Innovation, gerade auch digitale Innovation im Artverkehr.

Dabei Mochi dabei, da war aber auch die Technische Hochschule Ingolstadt dabei, die haben auch schon Forschungsprojekte am Laufen oder zumindest Machbarkeitsstudien, die sich mit der Frage beschäftigen, ob wir sowas wie intelligente Visiere für Fahrradhelme einsetzen können, zum Beispiel Fahrradfahrende mit Informationen oder auch Warnsignalen auszustatten, also Fahrradsysteme letztendlich im Fahrradbereich, ob das jetzt visuell ist oder taktil, dass dann irgendwie der Lenker vibriert bei einem kritischen Manöver.

Ich glaube, dadurch muss man noch viel forschen, aber Potenzial besteht auf jeden Fall.

Und letztlich, was so Digitalisierung und Radmobilität angeht, habe ich das versucht, also ein bisschen zu systematisieren, wo wir da genau sprechen können.

Und ich denke mal, so einen Anwendungsfall, den hatte ich hier schon angedört, das ist so das Thema Sicherheit und Komfort.

Also wir nutzen bestimmte Tools, um unser Routing zu optimieren.

Also ich meine, Google Maps hat jetzt auch ein Plugin, das uns sagt, wo die Fahrradinfrastruktur am besten ist, also welchen Weg man am besten nehmen sollte.

Es gibt Dinge wie digitale Schlösser oder GPS oder Touring, was bei Fahrrädern, die immer natürlich auch immer teurer werden, natürlich auch nicht uninteressant ist.

Was ist so das eine, also so ein bisschen den Komfort und auch die Sicherheit, sowohl für die Fahrradfahrerinnen, aber auch für das Fahrrad selbst zu erhöhen.

Das nächste wäre so der Bereich, ich habe das mal Gamification genannt, also wir haben ja auch wahnsinnig viele Plattformen, über die wir zum Beispiel unsere Radmobilität tracken können, die uns dann positive Feedbacks gibt.

Wir haben jetzt so und so viele Kalorien gespart oder so und so viel CO2 gespart im Vergleich zu einer Autofahrt.

Das motiviert natürlich auch mit dran zu bleiben, also das ist ja eben dieser Gamification-Ansatz.

Ich glaube, jeder, der Strava nutzt für sportliche Zwecke, weiß natürlich auch, wie das sozusagen was in einem freisetzen kann, wenn man sich hinterher mal seine Leistungsdaten anschaut.

Der dritte Bereich wäre das ganze Thema der Fahrrad- oder Mobilitätsplanung auch.

Also wir können natürlich mit Fahrraddaten ganz anders, bzw.

mit der Art von Fahrraddaten, die wir heute generieren, sei es zum Beispiel über Tracking, aber auch über Sensoren im öffentlichen Raum, können wir natürlich eine ganz andere Qualität von Daten über Fahrradmobilität gewinnen als früher mit Befragungen oder statischen Zählstellen zum Beispiel.

Und das kann dann wiederum einfließen in die Planung auf eine Infrastruktur.

Bei der TH Nürnberg gab es zum Beispiel in der jüngeren Vergangenheit ein Forschungsprojekt, wo über Virtual Reality Fahrradinfrastruktur vertestet wurde.

Das heißt, die haben sozusagen eine Simulationsumgebung, eine virtuelle aufgebaut und haben dann einen Fahrrad-Simulator angeschlossen, wo dann Probanden quasi in dieser virtuellen Welt Fahrrad gefahren sind und dann konnte man in dieser Simulation verschiedene Infrastrukturelemente anpassen und dann neben überprüfen, unter welchen Bedingungen sich die Fahrradfahnden am sichersten fühlen oder am wohlsten fühlen.

Das wäre dann so der dritte Bereich, Planung und Analyse.

Und der vierte Bereich wäre dann so das, was man im Automobil-Kontext B2X nennt, also Vehicle to Infrastructure or Vehicle to Anything, also die Kommunikation vom Fahrzeug mit der Infrastruktur.

Da wird hauptsächlich aktuell dazu geforscht, wie sozusagen die Infrastruktur, also wenn ich zum Beispiel einen Sensor auf einer Kreuzung an einer Ampel installiere und dadurch eine zusätzliche Vogelperspektive gewinne, wie diese Information dem Autofahrer oder der Autofahrerin oder die unterstützen kann, zum Beispiel gefährliche, bei gefährlichen Abbiegemanövern eine Warnung zu geben, Vorsicht da nähert sich ein Fahrradfahrer.

Das heißt das erhöht die Sicherheit.

Aber wie ich es eigentlich schon gesagt hatte, man könnte das sozusagen auch anders herum denken, zu sagen, warum sollte diese Information nur an den Autofahrer gehen, diese Information könnte genauso gut an den Fahrradfahrer gehen.

Aber da das, das steckt wirklich noch in den Kinderschuhen.

Aber ich denke es lohnt sich darüber nachzudenken und da anzubehalten.

Ich würde gerne natürlich in alle vier Teile, Teilbereich noch mal tiefer reingehen.

Vielleicht noch mal zur Ausgangslage.

Bei mir als Deutsche kommen dann immer gleich so diese Gedanken auf, wenn man Daten hört, kommt das Wort Datenschutz gleich im nächsten Atemzug.

Wir haben bekannterweise speziell in Deutschland große Bedenken, wenn es um das Thema Datenschutz geht.

Und so stellt sich mir erstmal die Grundfrage, wie das Sammeln von Daten funktioniert und auch der Zugriff natürlich auf die Daten und der Austausch von den Daten.

Und ich bin, ja, also wenn auch die Möglichkeit besteht, diesen Austausch zu machen, passiert es dann auch.

Also wird es tatsächlich durchextaziert.

Ich bin über einen Artikel gestolpert, wo genau da von einem Mangel an Austausch und Bündelung von Daten gesprochen wurde, dass die Daten oft nicht zugänglich gemacht werden, wie zum Beispiel Unfallstatistiken in Deutschland.

Und als Gegenbeispiel, du kennst es wahrscheinlich auch, in San Francisco, wo es wohl schon seit über einem Jahrzehnt die Open Data Initiative gibt, die alle öffentlichen Daten zugänglich macht.

Also woher bekommt man diese Daten?

Wie wird der Datenaustausch vollzogen?

Gibt es denn auch private Unternehmen, zum Beispiel Strava, machen die ihre Daten zugänglich?

Das ist ja irgendwie, wäre wahrscheinlich, ich meine, das ist ihr kostbares Gut ja auch.

Wie funktioniert das?

Was gibt es da für Marktplätze, für Daten?

Also vielleicht nochmal vorne anzufangen, wie werden Daten generiert?

Also ich hatte es ja schon angedeutet, da gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

Also traditionellerweise, wenn man fahren möchte oder erforschen möchte, wie Menschen sich fortbewegen.

Dann gibt es klassische Umfragetools zum Beispiel oder Panels.

Mittlerweile wird da tatsächlich auch viel mit so Tracking-Apps gearbeitet.

Also die TU München hatte letztes Jahr auch ein Forschungsprojekt dazu, wo sie letztendlich eine Stichprobe mit einer App ausgestattet haben und über die App wurden dann Fahrten aufgezeichnet.

Also die App hat dann unter Umständen auch erkannt, mit welchem, automatisch erkannt, mit welchem Verkehrsmittel man sich fortbewegt.

Man konnte das aber manuell dann nochmal nachprüfen und ausbessern.

Das wäre so das eine.

Wir haben dann natürlich auch Sensoren und da Datenschutz, also es gibt Sensoren, vor allem diese Sensoren, die üblicherweise in solchen Projekten im öffentlichen Raum verwendet werden, sind per se datenschutzkonform.

Also wir sprechen zum Beispiel oft über LIDAR-Sensoren, das sind so Laserscanner.

Da wird letztendlich einfach ein Lichtimpuls gesendet und reflektiert und dadurch entstehen so 3D-Punktwolken, können aber zum Beispiel keine Gesichter oder keine Nummernschilder erkannt werden in diesen Punktwolken.

Sehr wohl aber über bestimmte Algorithmen, KI, können die Objekte, die dort generiert werden in dieser Punktwolke, klassifiziert werden.

Sodass ich zum Beispiel, wenn ich einen LIDAR-Scanner auf eine Kreuzung montiere, eine automatisierte Verkehrszählung vornehmen kann.

Also das wäre so die Frage, wie Daten generiert werden und dann gibt es natürlich ganz viele private Daten, die auch… Ja, die doch wahrscheinlich nochmal spannender sind, oder?

Also wenn es jetzt von TIR kommt oder von BMW, denke ich, das ist einfach… Genau, also das sind sozusagen Daten, die dann im Zweifel im Unternehmen gehören.

Also da haben wir dann natürlich irgendwann mal eine Datenschutzvereinbarung akzeptiert.

Aber diese Daten, die sind in der Regel dann auch natürlich irgendwie anonymisiert, pseudonymisiert.

Also die sagen wir dann nicht, Ernie Clay-Harnisch hat einen TIR-Scouter von A nach B genutzt, sondern User X hat einen TIR-Scouter von A nach B genutzt.

Aber ihr habt Zugriff sozusagen auf die Daten, also das ist ja schon mal dieses, diese TIR-… Genau, dazu komme ich gleich.

Sorry.

Was dann den Austausch von Daten angeht, da gibt es in Deutschland also zwei große oder bedeutende Infrastrukturen, sage ich mal.

Das eine ist die Mobilität, ehemals Mobilitätsdatemplatz und das andere ist der Mobility-Daterspace.

Das ist jetzt ein bisschen schematisch, also ich will jetzt auch gar nicht so sehr in die Tiefe gehen, aber ganz schematisch gesprochen ist die Mobilität sozusagen der Sammelpunkt für öffentliche Mobilitätsdaten, für amtliche Mobilitätsdaten, die auch teilweise in einer gewissen Berichtspflicht unterliegen.

Also manche Daten müssen von den öffentlichen Händen und muss von der öffentlichen Hand zugänglich gemacht werden und das passiert eben über die Mobilität.

Und der Mobility-Daterspace ist eine Infrastruktur, die geschaffen wurde vom BMDV, also vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit zwei Zielsetzungen.

Einerseits, ja innovative Mobilitätsdienstleistungen zu ermöglichen und das andere ist, Daten zu monetarisieren.

Also zu sagen, wir generieren so viele Daten und gerade wir in Deutschland und in Europa sind nicht so gut darin, daraus Geschäftsmodelle zu machen, anders als ja große amerikanische Konzerne vielleicht.

Das heißt, wir produzieren an allen Ecken und Enden Mobilitätsdaten oder mobilitätsrelevante Daten, aber in wenigsten Fällen wird damit etwas gemacht oder werden Geschäftsmodelle, geschweige denn Innovationen, generiert.

Und der Mobility-Daterspace ist eine Infrastruktur, die dafür geschaffen wurde, das heißt, da kommen dann Automobilhersteller, die Deutsche Bahn, Mobilitätsdienstleister, wie zum Beispiel Tier, Bold oder andere zusammen.

Öffentliche Player kommen auch dazu, also der Freistaat Bayern ist zum Beispiel Mitgesellschafter im Mobility-Daterspace, aber auch Versicherungsunternehmen sind dabei.

Und diese Infrastruktur sieht aber einerseits vor, dass sozusagen Daten nicht zentral gespeichert werden, anders als jetzt in der Cloud zum Beispiel, sondern dass die Daten bei den jeweiligen Dateneigentümern liegen bleiben.

Sie einigen sich über den standardisierten Authentifizierungsprozess und individuell verabredeten Nutzungsvereinbarungen.

Eignen sich diese beiden Parteien auf einen Datenaustausch, der wird dann sozusagen dezentral vorgenommen.

Das heißt, wir haben da mit diesem Mobility-Daterspace eine Struktur geschaffen, die es erlaubt, auch nicht öffentliche, also kommerzielle Daten oder private Daten zu teilen, das ist privat im Sinne von Unternehmen.

Das Ganze in regulierten Rahmen und eben dezentral, datensouverän, ohne Abhängigkeiten zu schaffen von großen Hyperscalern, also AWS, Microsoft, Google und dergleichen.

Ich habe mich mal ein bisschen rein oder durchgeklickt bei Mobility-Daterspace, da sind ja wirklich wahnsinnig viele Unternehmen dabei.

Wie du auch gesagt hast, nicht nur die OEMs, wo man sowieso erwartet oder FreeNow zum Beispiel, auch der ADAC, sehr viele Versichere, das ist natürlich wahrscheinlich auch für sie spannend.

Magst du da vielleicht ein, zwei Worte, warum gerade Versicherungen, warum kann das spannend sein für jemanden wie die DEKRA?

Ich kann mir vorstellen, dass es vor allem dann so um so bestimmte Abrechnungsverfälle oder verfahren bzw.

individualisierte Polisen geht.

Also es gibt ja so Modelle wie ein Pay-as-you-drive Modell, dass man sozusagen basierend auf der Nutzung eines Fahrzeugs letztendlich seine Versicherung zahlt und genauso gut könnte man über ein Pay-how-you-drive nachdenken.

Also das sozusagen.

Also so dynamische Versicherungsmodelle eigentlich, oder?

Genau, genau.

Vielleicht auch je nachdem wie sicher man selbst fährt oder wie rücksichtsvoll.

Genau.

Ist es dann was, wo man dann langsam so das Gefühl hat, ich meine du arbeitest in diesem Bereich, du bist da wirklich jeden Tag tief involviert, manchmal so das Gefühl hat, man nähert sich dann doch diesem Big Brother-Chinesischen Angstmodell an oder ist das für dich eines der Zukunfts, also Hoffnungsmodelle für die Zukunft?

Das ist gar nicht so leicht zu beantworten.

Also am Ende ist ja die Frage, stiftet es einen Mehrwert für den Nutzer, die Nutzerin, stiftet es vielleicht auch einen Mehrwert für die Gesellschaft sogar.

Grundsätzlich ist es schon so, wie du sagst, dass wir in Deutschland immer so sehr schnell einen Vorbehalter haben gegen alle möglichen datenschutzrelevanten Themen.

Ich hatte jetzt zuvor den Leader-Sensor erwähnt, vielleicht eine kleine Anekdote von einem Unternehmen, mit dem wir auch zusammenarbeiten.

Die haben Projekte, ich weiß nicht mehr genau in welcher Stadt, irgendwo in NRW.

Und ich wollte das Projekt googeln und das erste Ergebnis, das dazu kam, war von fragt den Staat.

de, wo jemand gefragt hat, was ist dieses Überwachungssystem?

Okay.

Und dann hat diejenige Person von der Stadt dann noch sachgemäß geantwortet, wie ich es zuvor auch beschrieben habe.

Da werden Punktwolken erstellt, das ist alles DSGVO konform, da werden keine Gesichter erkannt.

Aber es zeigt so ein bisschen die Sensibilität und die Kultur, die hier herrscht, die ganz andere ist als zum Beispiel in der UK, wo überall CCTV angebracht ist.

Ja, das stimmt UK auch sehr stark.

Ich war neulich bei der Landesbaudirektion und da hat mir auch der Kollege erzählt, dass er wiederum mit jemandem zu tun hatte, dem werden regelmäßig Kameras für die Verkehrserzählung zerstört.

Mutmaßlich von Leuten, die sich dadurch überwacht fühlen oder befördert.

Ja, also ich denke schon, dass das so ein bisschen, also abgesehen davon, dass es vielleicht so eine deutsche Sache ist, aber schon so eine Grundüberlegung auch ist, inwieweit man sagt, man wird jetzt beim Fahrverhalten begleitet, im Sinne von auch überwacht und das hat vielleicht auch Konsequenzen, wenn man sich jetzt dafür entscheidet, zum Beispiel ein dynamisches Autoversicherungsmodell oder ähnlich anzugehen, dann muss man ja natürlich sich wahrscheinlich auch dafür entscheiden, gehe ich mal davon aus.

Aber dann doch dein Fahrverhalten registriert wird, wenn du jetzt, keine Ahnung, beim Rechtsabbiegen einen Fahrradfahrer abschneidest oder bei Rot-Orange über die Ampelfairst ähnliches und auf der anderen Seite habt ihr natürlich vor Augen wahrscheinlich Vision Zero, keine Verkehrstoten mehr, ich glaube verankert bis 2015, äh 2050 natürlich, das wäre schön gewesen, darauf haben sich ja die EU-Staaten geeinigt, da, inwieweit siehst du da Hoffnung, dass die Digitalisierung, die vernetzte Mobilität tatsächlich in sowas resultieren könnte?

Gute Frage, wir haben uns damit auch tatsächlich schon häufiger auch in Form von Veranstaltungen oder White Papers, die wir veröffentlicht haben, beschäftigt.

Also die Digitalisierung kann natürlich, so wie ich es zuvor schon gesagt habe, einerseits bei der Pladung unterstützen von Infrastruktur, das natürlich einfach der wichtigste Hebel zur Erreichung der Vision Zero ist, also eine hochgranulare Bewegungsdaten über Radmobilität, geben einfach Aufschluss darüber, wo bündelt sich Verkehr, wo gibt es Engstellen, wo häufen sich zum Beispiel auch gefährliche Manöver, da ist zum Beispiel auch spannend, da dann auch die, die tatsächlich auch die Unterstützung aus der Automobilindustrie sozusagen einzuholen, also die haben ja solche Daten, die wissen, wann ein Fahrrassistenzsystem einsetzt zum Beispiel, das heißt, diese Daten kann man genauso, und da gibt es auch Produkte und Geschäftsmodelle für, diese Daten kann man auch einsehen und dann sehen, okay, wo häufen sich abrupte Bremsmanöver oder wann muss wie gesagt der Abbiegeassistent einschalten und diese Daten kann man zum Beispiel nehmen, um entsprechende Infrastrukturentscheidungen zu treffen oder Anpassungen zu treffen, das ist so das eine über V2X, also über die Kommunikation von Infrastruktur und Fahrzeugen habe ich ja auch schon gesprochen.

Es gibt auch mittlerweile, das ist vielleicht noch ein bisschen nichik, aber in der Zukunft bestimmt noch mehr, einfach auch Produkte, die für Fahrradfahrer, die in die Richtung gehen, also ich hatte viel zu tun mit einem Startup aus, leider nicht aus Bayern, aus Dachsen, die eine Kamera entwickelt haben, die ausgelöst wird bei Überholmanövern unter 1,5 Metern, das heißt, also ist es die Dashcam?

Ja, genau.

Ja, wollen wir da ganz kurz drüber ein bisschen, ich weiß, wenn du die auch ein bisschen kennst, sprechen, was genau macht die Dashcam?

Also ich glaube auch, dass da ein Datenschutzgedanke diskutiert wurde in der Fahrradindustrie, als die ersten Pressemitteilungen rausgingen.

Ich glaube, Sie orientieren sich gar nicht nur an die Fahrradfahrenden, sondern eher auch an die Städte und die Stadtplanerinnen, so wie ich es verstanden habe?

Also ich glaube, der ursprüngliche, also mein letztes Gespräch mit denen liegt jetzt auch schon wieder eine Weile zurück, aber der ursprüngliche Gedanke war, tatsächlich eine Kamera zu entwickeln, deren Bilder man sozusagen dann auch als Rechtsmittel einsetzen kann.

Das heißt, wenn ich als Fahrradfahrer geschnitten werde und dann dadurch vielleicht in einen Unfall verfliegelt werde, dass ich einen Beweis vornehmen kann, hey, ich wurde hier tatsächlich geschnitten.

Ich glaube, das war die ursprüngliche Motivation.

Angebracht unter dem Sattel?

Genau, angebracht unter dem Sattel, also eine Dashcam, tatsächlich, die nach hinten filmt und dann auch ausgestattet mit entsprechenden KI-Algorithmen, die die Nummernschilder erkennen und dann zäudonymisieren.

Mittlerweile, also diese Kamera oder dieses Modul ist, glaube ich, auch nicht nur mit Kamera ausgestattet, sondern auch mit anderen Sensoren, also natürlich mit dem GPS-Tracker, aber auch mit der Schütterungssensorin zum Beispiel, da gibt es auch andere Hersteller aus UK, da ist einer bekannt, die ein ähnliches, da ist es dann keine Kamera, da ist es dann Fahrradlicht, das gleichzeitig mit Sensorik ausgestattet ist.

Und diese Sensorik kann zum Beispiel Aufschluss darüber geben, wie gut es tatsächlich den Fahrradweg beschaffen.

Also die Qualität der Fahrradstraße oder der Straße generell?

Genau, genau.

Und jetzt ist es tatsächlich so, dass diese ganzen Informationen natürlich vor allem für Kommunen auch interessant sind.

Das heißt, Dash Factory, diese Firma, über die wir gerade gesprochen haben, die sind dann dadurch auch sehr stark in Forschungsprojekten involviert, mit Kommunen zusammen, weil das ja natürlich, dieses Modul, das sie entwickelt haben, einfach total spannend ist, um Daten zu generieren, Informationen zu gewinnen, darüber, wie tatsächlich Fahrradfahrer sich bewegen und wie gesagt, wie die Qualität der Wege ist, wo es zu gefährlichen Situationen kommt, also wie oft zum Beispiel diese Kamera ausgelöst wird.

Da sind natürlich dann letztendlich einerseits Hochschulen daran interessiert, mit diesen Daten zu arbeiten, zu forschen, aber genauso halt natürlich Kommunen, um, wie gesagt, vielleicht Infrastrukturen, Passungen oder Entscheidungen vorzunehmen.

Weiter das Geschäftsmodell.

Interessant, ja.

Ich möchte noch mal ganz kurz auf V2X zurückkommen, weil ich glaube, für die ZuhörerInnen ist es nicht unbedingt bekannt, um was es da geht.

Also du meintest Vehicle to Everything, das X steht sozusagen für so ziemlich alles, was sich da tummelt.

Und die Korrespondenz oder den Informationsaustausch zwischen Fahrzeug zu Fahrzeug, Fahrzeug zu Infrastruktur, das hast du schon erwähnt, aber eben auch Fahrzeug zu Personen.

Wie muss man sich das vorstellen?

Was braucht es dafür?

Als Grundvoraussetzung kann da jedes Auto nachgerüstet werden?

Wie würden wir das wahrnehmen?

Würde das dann über das Handy funktionieren oder wie läuft denn so V2X ab?

Wie wir als Fahrradfahrer?

Genau, also es ist letztendlich einfach gesagt die Kommunikation von Fahrzeug mit zum Beispiel der Infrastruktur.

Also wenn ich, ich hatte ja das Beispiel genannt, zum Beispiel den Sensor über eine Kreuzung zu montieren, dann das Verkehrsgeschehen zu beobachten, zu klassifizieren und diese Informationen dann über, dann das Fahrzeug zu speisen zum Beispiel.

Also zum Beispiel an der Bahnung zu übermitteln, Vorsicht in deinem Sichtschatten sozusagen, nähert sich Fahrradfahrer deiner Traktorie, also deinem Weg, den du einschlägst.

Simpler gesprochen, das ist zum Beispiel etwas, was jetzt hier gerade auch in München im Tempustestfelder forscht wird, Ampelinformationen ins Fahrzeug zu speisen.

Einerseits so die Ampelgeometrie, also welche Abbiegespuren gibt es und so weiter und dann die sogenannten SPAD-Signale, also Signal Phase and Timing.

Wann ist die Ampel rot, wie lange ist sie noch rot, wann schaltet sie auf grün und so weiter.

Habt mehrere Vorteile, also ich kann zum Beispiel damit, das habe ich selber auch mal bei einer Testfahrt mitbekommen, kann so grüne Welleassistenten damit bauen, also ich kann zum Beispiel dann das Fahrzeug mit einer App ausstatten im Cockpit, die mir sagt, hey in 800 Metern kommst du auf eine rote Ampel und die bleibt auch rot, die ist auch rot, wenn du ankommst, kein Grund jetzt zu hetzen.

Und das funktioniert auch, wenn man die Ampel zum Beispiel noch gar nicht sieht, weil noch eine Kurve dazwischen liegt.

Aber sie sagt jetzt nicht, du in zwei Sekunden wird sie grün, gib mal Vollgas oder sie ist jetzt noch eine Sekunde orange, wenn du jetzt nochmal hier auf 100.

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Also es gibt tatsächlich Szenarien, die man sozusagen unterbindet, um gewisse Verhaltensweisen nicht zu befördern, muss man so zu sagen.

Also ich glaube die App zeigt dir zum Beispiel nicht an, wann die Ampel wieder grün wird, wenn du an der roten Ampel stehst, damit du Kickstart-Filme, die du mir nimmst, nicht wie bei Mario Kart oder so.

So, die alle ganz unruhig werden.

Aber das gibt es eben auch fürs Fahrrad.

Das ist auch fürs Fahrrad denkbar, bzw.

das gibt es auch fürs Fahrrad.

Da gibt es unterschiedliche Rangehensweise, da gibt es auch unterschiedliche Produkte.

Aber genau das Gleiche könnte man einem Fahrradfahrer oder einer Fahrradfahrerin zur Verfügung stellen, zum Beispiel über eine Handy-App.

Ich meine, viele von uns haben ja eine Handyalterung am Lenker.

Das ist dann so ein Teppich, der farblich eingezeichnet ist und dir dann sagt, okay, wenn du bei der Geschwindigkeit weiter fährst, einen grünen Teppich, dann erwischst du die nächste Ampel bei grün.

Man kann das Ganze aber auch nutzen für eine Priorisierung.

Also das gibt es auch, das wurde, glaube ich, mal von Unix in Marburg erprobt, dass man sagt, okay, wenn ein Fahrradfahrer sich eine Ampel nähert, der diese App aktiviert hat, dann schaltet die Ampel bei der nächsten Gelegenheit für den Fahrer auf grün.

Das wäre so toll.

Wie realistisch ist so was?

Ich glaube, wir rangieren noch ein bisschen unter Rettungsfahrzeugen.

Genau.

Also das ist auch ein Use-Case, der in München erprobt wurde.

Den habe ich auch mal sehen dürfen.

Also dass man sozusagen, wenn man Rettungsfahrzeug ist und sich so eine Ampel nähert und dann sozusagen den Einsatzmodus geht, also jetzt mal sehr vereinfacht gesprochen, dass dann alle Ampeln um einen herum rot geschalten werden und die Ampel, auf die sich das Rettungsfahrzeug zu bewegt, wird dann grün geschaltet, hat natürlich auch sichtlich den Vorteil, dass die Rettungsfahrzeuge, Polizei und so weiter, im Fall von einem Einsatz, möglichst ungestört und unfallfrei und schnell zum Einsatzort kommen.

Wie realistisch das ist, also das kommt natürlich immer so ein bisschen auf das Einsatzszenario an.

Über welche Straßen sind wir da?

Also eine Priorisierung des Fahrradfahrens oder möglicherweise auch Fußgängerverkehr, dass man nicht mehr so ewig bei einer Ampel steht und denkt, jetzt rauschen hier die Autos durch und ich warte schon seit fünf Minuten möglicherweise erstmal ein Szenario für Paris.

Wie gesagt, das kann man so pauschal nicht beantworten, weil du natürlich immer bedenken musst, macht das in dem größeren Rahmen eines Verkehrsmanagements dann Sinn, aber kann unter Umständen an gewissen… Also ich habe selber in Marburg studiert, ich weiß leider nicht an welcher Stelle das war, weil ich immer zu Fuß gegangen bin, deswegen kann ich es auch nicht in dem Beispiel bewerten, aber wie gesagt, das muss man natürlich ganzheitlich betrachten aus der Perspektive von Verkehrsmanagement, weil man eben keine Bottlenecks schaffen will, wo sich dann der Verkehr noch zusätzlich staut.

Ja, wieder eine Frage der Priorisierung, weil man sieht ja auch viele Fahrradfahrende, die sich staunen an der Ampel und weit nach rück reichen und warten bis es grün wird und wenn die Veränderung da ist und wenn der Prozentsatz noch weiter zunimmt der Fahrradfahrenden, vielleicht ist dann sowas durchaus mal realistisch an ein paar Kreuzungen, wer weiß.

Aber natürlich, wenn jeder diese App hat und darauf wartet, jetzt komme ich, jetzt muss es doch grün werden, dann ist natürlich auch wieder die Frage, ist es dann tatsächlich realistisch, dass es immer auf rot steht.

Aber interessante Projekte, vielleicht noch mal zu deinem Blick auf die gesamte Mobilitätsindustrie, die sich auch in der Transformatik, wie nimmst du diesen Wandel wahr oder nimmst du eine Annäherung wahr der unterschiedlichsten Mobilitätszweige?

Absolut, also einerseits, also jetzt zum Beispiel wieder auf diese Veranstaltung zu sprechen, um zu kommen von Dienstag, da waren wenig Veranstalter gemeinsam mit dem ADAC zum Thema autonomes Fahren, also vor allem auch Fokus öffentlicher Verkehr im ländlichen Raum.

Ich glaube, da war kein OEM da, da war auch kein TierOne Zulieferer da, aber da waren sehr, sehr viele kleinere Zulieferer da, Engineering-Dienstleister aus der Automobilindustrie, die halt feststellen, einerseits das, was ich für den OEM entwickle, kann unter und unterständen, aber genauso gleich für eine Kommune interessant sein, in einem Smart City Zusammenhang zum Beispiel.

Das heißt, da besteht auf jeden Fall Interesse, auch neue Geschäftsfelder zu erkunden und wir sind ja in einem Fahrradpodcast auch, so was die Radmobilität angeht.

Ich merke schon, dass die beiden Industrien aufeinander zugehen.

Das liegt natürlich einerseits daran, dass die Fahrräder immer technischer werden, also die Durchsetzung des E-Bikes, da muss man ja auch nochmal dran denken, wie viele Bosch-Motoren, Brose und so weiter da drin, Antriebe da drin stecken, das sind ja alles Automobilzulieferer.

Das heißt, das ist so das eine.

Das andere ist aber auch, dass viele Zulieferer sich der Branche nähern, weil sie angesichts auch der Transformation der Automobilindustrie eben neue Geschäftsfelder erkunden möchten, neue Gebiete stoßen möchten.

Wir arbeiten zum Beispiel eng zusammen mit einem Unternehmen aus Garching bei München, heißender Peter Mayer heißt das.

Die fertigen eigentlich Kleinserien für OEMs, also vor allem auch im Motorradbereich, sehen aber auch Verbrenner aus und so weiter.

Der Druck nimmt zu, beschäftigen sich natürlich dann einerseits auch mit der Frage, wie können sie ihre Motorräder elektrifizieren, haben aber auch Fahrzeugkonzepte zum Beispiel für gelassene Fahrräder entwickelt und haben aber auch gleichzeitig diese Fertigungsexpertise, mit der sie Fahrzeugkonzepte zum Beispiel von Start-ups industrialisieren können.

Also das machen die auch gerne, dass sie dann eben mit Start-ups zusammenarbeiten, die eben eine coole Idee haben, aber vielleicht nur Prototypen, dann für eine kleine Serie zusammenarbeiten.

Ich sehe das auch, ich hatte zuvor schon über Mochi gesprochen, dass es sozusagen dieses ganze Mochi-Fahrrad ist eine Erbe der Schäffler-Biohybrid-Entwicklung.

Das heißt, da lebt eine Technologie weiter, die von der Automobilindustrie entwickelt wurde.

Da sind auch super viele Führungskräfte, die zuvor bei Automobilherstellern oder Zulieferern waren, bei anderen Unternehmen sieht das ähnlich aus.

Das heißt, da gibt es sozusagen, ja, konvergente Bewegungen, die Branchen gehen so ein bisschen aufeinander zu, sozusagen auf Forschungs-Entwicklungsseite und sozusagen auch auf Businessseite, nehme ich jetzt so diese Spaltung zwischen Auto und Fahrrad tatsächlich gar nicht so bar.

Sehr schön.

Sondern da ist eher so ein sich gegenseitiges Befruchten.

Ja, das ist doch, wie viel sprechen das auch von deiner Seite zu hören?

Ein Beispiel vielleicht noch an dir und vielleicht an den Hörern ist vielleicht das Trike von Cube bekannt.

Das ist ja auch ein Forschungsprojekt von Cube und BMW gewesen, das wir zum Teil auch gefördert haben tatsächlich, oder das Bayerische Wirtschaftsministerium.

Also grundsätzlich kann man schon sagen auch an die Radhersteller da draußen, sie könnten sich durchaus auch an euch wenden, wenn sie Ideen entwickeln möchten, Förderungen.

Absolut.

Also ich meine grundsätzlich, wir sind Wirtschaftsförderer, das heißt, wir sind jedem Unternehmen in Bayern verpflichtet, stehen jedem Unternehmen in Bayern offen und das ist dann letztendlich egal aus welcher Industrie das kommt.

Und ich nehme es tatsächlich aber auch wahr, dass die Industrie in der Hinsicht vielleicht ein bisschen unterrepräsentiert ist.

Also würde ich diesen Appell unterstützen, hey, kommt auf uns zu, wenn ihr Netzwerk sucht, wenn ihr Förderung sucht, kommt auf uns zu, wir geben unser bestes euch zu unterstützen und wir haben verschiedenste Formate, wo ihr euch beteiligen könnt, wir haben verschiedene Programme unter, also Förderprogramme unter Umständen auch, von denen ihr profitieren könnt.

Also den Appell würde ich auf jeden Fall unterstützen.

Wir packen deinen Kontakt einfach in die Show Notes und dann schauen wir mal wie viele E-Mails rein, Hanna.

Gerne.

Genau.

Du warst vor kurzer Zeit in Barcelona auf der Smart City Veranstaltung, deswegen auch eingangs die Frage Barcelona oder Amsterdam.

Kannst du ein bisschen berichten, also was ist überhaupt Smart City, was wird dort verhandelt und wie war dein Erlebnis?

Genau, also die Smart City Expo oder der Smart City Expo World Congress heißt er, glaube ich, richtig, ist so eine der wichtigsten Branchen, Treffpunkte für Smart City, also für die Smart City Branche, aber auch für die Mobilitätsbranche.

Das ist sozusagen ein Arm von dieser Veranstaltung, ist die Tomorrow Mobility und wir als beiden innovativen, bzw.

in dem Fall in Zusammenarbeit mit der bayerischen Außenwirtschaftsförderung haben da einen großen Messestand.

Das heißt, wir mieten da eine große Fläche an und vermieten einzelne Module an Unternehmen und Organisationen oder Forschungsprojekte aus Bayern zu einem günstigen Tarif.

Das heißt, das ist ein geförderter Service oder geförderter Angebot.

Die Stadt München war zum Beispiel mit dabei, der M-Cube war mit dabei, unterschiedlichste Unternehmen, tatsächlich auch zwei Forschungsprojekte, weil wir damit eben auch kleinen Unternehmen, Startups, Organisationen mit einem geringeren Messebudget die Möglichkeit geben wollen, sich auf solchen Leitmessen eben auch zu präsentieren.

Und in Barcelona, ich glaube der Stand in Barcelona ist der größte, den wir überhaupt haben, da waren wir mit fast 30 Firmen.

Oh wow.

Also es war sehr, es ist immer lustig, weil man geht auf das Messegelände und der erste Stand ist dieser riesige Bayernsstand.

Also wir haben uns auch gut platziert.

Welcome to Barcelona.

Ja genau.

Servus.

Ansonsten, es ist sehr bunt, das kann man glaube ich sagen auf dieser Messe, also das Smart City ist ja wirklich ein weites Feld.

Also wir hatten, also wenn du durchgehst, du siehst natürlich deine Ladelösung, du siehst deine intelligenten Straßenlaternen, du siehst deine ganzen Dashboards, du siehst deine IoT-Lösungen, Mobilitätsangebote, sei es jetzt Fahrzeuge oder andere Dienstleistungen, siehst du natürlich auch.

Es ist sehr breit, was schon ja auffällig war, was natürlich auch eine traurige Realität irgendwo widerspiegelt ist, dass immer mehr Technologien entstehen, die oder auf den Markt kommen, die uns bei der Klimaanpassung oder bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützen sollen.

Also wir hatten zum Beispiel bei uns auf dem Stand ein Unternehmen, ein Start-up, die entwickeln Sensoren für, die den Trockenstress von Bäumen detektieren sollen.

Das heißt zum Forced-Management, ein ähnliches Projekt hatten wir auch bei uns auf dem Stand, da ging es darum, Drohnen unterstützt, auch Wälder zu monitorn und Waldbrände vor allem frühzeitig zu erkennen.

Was mir auch aufgefallen ist, das wird jetzt vielleicht ein bisschen abstrakt, aber Mobilitätsentscheidungen sind ja Verhaltensweisen.

Und eines der dicksten Bretter, die du bohren kannst, ist, diese Verhaltensweisen anzupassen oder zu ändern.

Und ich habe schon auch wahrgenommen, dass, um das zu erzielen, auch Geschäftsmodelle entstehen.

Also keine Ahnung, ich habe einen Start-up gesehen, da kannst du Coins sammeln, passt zu dem, was ich sofort zu Gamification gesagt habe.

Also ein bisschen Nudging.

Genau, Nudging ist das Stichwort, wo du dann Coins sammeln kannst, wenn du zu Fuß gehst und die kannst du dann einlösen.

Tatsächlich Nudging war dann auch nochmal ein Thema, bei einem Vortrag, den ich auch gesehen habe, Angebote zu schaffen, beziehungsweise Kommunikationskanäle, Kampagnen, Apps, wie auch immer, zu schaffen, um Menschen zu intensivieren, sich in einer bestimmten Art vorzubewegen oder sich in einer bestimmten Art und Weise gemäß zu verhalten.

Also das war auch interessant zu sehen, dass da immer mehr Geschäftsmodelle entstehen in diesem Kontext.

Und dann hatte ich nochmal einen Vortrag gesehen, das fand ich auch wiederum sehr interessant.

Da ging es darum, wie wir ethische Prinzipien letztendlich auch in Algorithmen festhalten können.

Also Anlass war die Nachrichtenmeldung, vielleicht haben es einige auch mitbekommen, dass Crews in San Francisco, die mussten jetzt ihre… Also autonomes Fahren.

Genau, ein autonomer Fahrservice in San Francisco wurde jetzt, ich glaube auch nach einer Art Referendum wieder gestoppt und es kam eine Nachricht raus, dass die mehr oder weniger wussten, dass sie Kinder nicht so gut erkennen können, haben aber ihre Fahrzeuge jetzt trotzdem ins Feld geschickt.

Und in dem Vortrag ging es dann darum, wie man sozusagen, also Werte wie Fairness, Inklusion und Diversität auch auf algorithmischer Ebene darstellen kann, beziehungsweise diese Prinzipien auch in die Algorithmen, in den Algorithmen verankern kann.

Das war sehr spannend.

Also wir haben jetzt mehr über autonomes Fahren geredet, als wir das eigentlich wollten, aber das sind natürlich dann Fragen, die da total relevant werden.

Ansonsten, wir haben zwar über einiges geredet, was wir noch machen können, aber viele Instrumente haben wir schon und da müssen wir einfach die Leute motivieren, die auch zu benutzen.

Motivationsaufgabe.

Nicolai, vielen lieben Dank für die Einblicke in die Welt der Datennutzung.

Also ich bin ein bisschen hoffnungsfroher auf jeden Fall.

Das freut mich.

Und natürlich wie immer waren Sie gespannt, was da kommen mag.

Also es entwickelt sich vieles rasant und vieles auch wirklich so zäh.

Und das manchmal im Kopf zusammenzubringen ist schon verrückt, aber ich glaube, dass vieles, was eben so schlummert und sich so langsam entwickelt, wo du den Nährboden schaffst und ja auch siehst, was da so keimt, hoffen dich irgendwann mal auch richtig schöne Früchte trägt für die urbane Mobilität und für die, ja vor allem auch schöne Infrastruktur für uns und mehr Sicherheit für uns Fahrradfahrerinnen und Fußgängerinnen.

Ja, also wie gesagt, vielen lieben Dank.

Danke, danke.

Kann ich nur zurückgeben.

Ich fand es total spannend, hat Spaß gemacht und wie gesagt, ich kann meinen Appell nur wiederholen, also gerade wenn deine Hörer und Hörerinnen in der Industrie auch tätig sind, gerne Kontakt aufnehmen, sich vernetzen.

Wir glauben fest daran, dass Innovationen einfach dann entstehen, wenn Leute miteinander reden, vor allem Leute, die vielleicht zuvor gar nicht vermutet hätten, dass sie miteinander reden sollten.

Dafür versuchen wir eben die Plattform zu schaffen.

Also wie gesagt, gerne dieses Netzwerk nutzen, gerne auf uns zu kommen und auf mich zu kommen.

Und das gibt es wahrscheinlich bundesweit oder?

Also es ist jetzt nicht länderspezifisch nur Bayern, ihr seid möglicherweise das beste Innovationsnetwerk?

Es gibt ähnliche Organisationen wie uns in anderen Bundesländern.

Vielleicht könntest du da auch unterstützen sein, Fessi.

Auf jeden Fall.

Wie gesagt, das Dash Factory zum Beispiel, das kommt aus Sachsen.

Ich denke, das überschreitet ja dann auch gerne mal Grenzen.

Das ist ja nicht der Punkt, dass es an der Grenze aufhört.

Auf euch vielen lieben Dank fürs Zuhören.

Wie immer meldet euch weiterhin so fleißig mit den Kommentaren und Fragen und wünschen.

Wir freuen uns sehr und nimmt fleißig das Rad.

Ciao.

Ciao.

Ciao.

Ciao.

In der nächsten Folge.

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