Steckbrief: QiO Eins P-R Unisex
Einsatzbereich | Urban, Commute, Freizeit, Reise |
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Rahmenmaterial | Aluminium |
Motor | Bosch Performance Line gen5, 75 Nm |
Akkukapazität | 800 Wh |
Gabel | Aluminium |
Gewicht (o. Pedale) | 31,9 kg |
max. Systemgewicht | 180,0 kg |
Rahmengrößen | Einheitsgröße |
Besonderheiten | elektronische Rohloff-Schaltung, großer 800 Wh-Akku, Fern- & Bremslicht |
Website | www.qio-bikes.com |
Preisspanne | 3.299 Euro - 6.499 Euro |
Mit dem QiO Eins P-R präsentiert die Marke eines der technisch anspruchsvollsten Kompakträder im Testfeld – mit elektronischer 14-Gang Rohloff E-14-Nabenschaltung, kraftvollem Bosch Performance Line-Motor und einem überdurchschnittlich großen 800-Wh-Akku. Trotz seiner Kompaktheit und 20-Zoll-Laufrädern bringt das QiO stolze 31,9 Kilogramm auf die Waage – das schwerste Rad im Test, was vor allem dem großen Akku geschuldet ist. Die Smart-System-Komponenten inklusive Kiox 500-Farbdisplay ermöglichen App-Updates und digitale Vernetzung. Besonderes Augenmerk verdient die elektronische Schaltung: Im Stand wird automatisch in einen kleinen Gang gewechselt – praktisch im Stadtverkehr. Komfort liefern gefederte Parallelogramm-Sattelstütze, breite Continental-Reifen und ein tiefer Schwerpunkt. Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei starken 180 Kilogramm, womit das QiO auch für schwere Personen oder Gepäck ideal ist. Mit einem UVP von 6.499 € ist es zudem das mit Abstand teuerste Rad im Test – und richtet sich klar an anspruchsvolle Vielfahrende mit Technikaffinität.

Im Detail
Schon auf den ersten Blick wirkt das QiO Eins P-R edel, aufgeräumt und massiv. Die Verarbeitung des Alurahmens ist hochwertig, die Linienführung klar und kantig. Das kompakte Format bleibt dabei erhalten: Mit einer Länge von 157 cm und einer Breite von nur 25 cm bei eingeklappten Pedalen passt es auch in schmalere Abstellräume. Unser Testbike kam in der Farbe „Sweet Lavender Matt“ – einem auffälligen, matten Fliederton, der modernen Stil mit Sichtbarkeit verbindet. Wer es lieber klassisch oder knallig mag, hat die Wahl: Insgesamt stehen sage und schreibe acht Farbvarianten zur Auswahl – von gedecktem Schwarz über kräftiges Rot bis hin zu frischem Grün.

Hinter der Marke QiO steht der deutsche Distributor Hartje. Die Rahmen werden am Firmensitz in Hoya (Niedersachsen) entwickelt und montiert, wobei laut Hersteller großer Wert auf Qualität, Langlebigkeit und Sicherheit gelegt wird – ein Punkt, den man dem Bike bereits beim ersten Anfassen anmerkt. Die Alurohre sind sauber verschweißt, die Pulverbeschichtung wirkt robust.
Ein weiterer Pluspunkt: QiO bietet ein breites Zubehörprogramm, das exakt auf die Kompakträder abgestimmt ist. An unserem Testbike waren optionaler Frontkorb sowie zwei praktische, abschließbare Hinterradtaschen bereits montiert – perfekt für den urbanen Alltag oder kleinere Touren. Auch spezielle Adapterplatten, Hundekörbe oder Frontgepäckträger sind erhältlich und lassen sich unkompliziert montieren.

Wem die High-End-Variante P-R mit Rohloff-Nabe und großem Akku zu teuer ist, findet im QiO-Portfolio auch günstigere Alternativen: Das Einstiegsmodell QiO Eins AP-8 gibt es bereits ab 3.299 €. Wer Wert auf noch mehr Fahrkomfort legt, kann zum QiO Einsx PE Unisex mit Federgabel greifen (UVP: 4.799 €). Diese Vielfalt macht QiO zur echten Plattformlösung – vom einfachen Alltagsrad bis hin zum vollausgestatteten Technikpaket.

Ausstattung
Das QiO Eins P-R E-Bike lässt sich in puncto Ausstattung kaum etwas vorwerfen. Alles wirkt durchdacht, robust und hochwertig. Die Busch + Müller IQ-XS High Beam-Frontleuchte mit Fernlichtfunktion sorgt für hervorragende Sicht bei Dunkelheit – eine echte Ausnahmeerscheinung im Test. Hinten ist das Bremslicht ins Gepäckträgersystem integriert. Dazu gibt es ein flexibles Gepäckträgersystem mit MIK-HD und MIK-Side-Aufnahmen sowie stabile Schutzbleche aus Aluminium. Der massive Ursus-Ständer hält das Bike stabil, ist aber durch deren Positionierung nur schwer zugänglich.
Ergonomisch überzeugte das QiO mit einem bequemen Selle Royal ON-Sattel auf gefederter bySchulz Parallelogrammstütze – ein echtes Komfort-Plus, gerade im Vergleich zu Modellen mit starrer Stütze. Der Lenker ist etwas schmaler als bei i:SY oder Kalkhoff, was zu einem etwas sensibleren Lenkverhalten führt. Das Cockpit wirkt aufgeräumt, das große Display ist besonders gut ablesbar und die Griffe angenehm in der Hand. Ein kleines Highlight: die klappbaren UNION-Pedale, die das Rad beim Abstellen schmal machen.
Die Riemenantriebseinheit mit Gates CDX-System und die elektrische Rohloff 14-Gang-Schaltung bieten wartungsarmen High-End-Komfort. Besonders praktisch im urbanen Alltag: Das QiO schaltet beim Anhalten automatisch in einen leichten Gang zurück – der Anfahrvorgang wird so erleichtert, verlangt jedoch etwas Eingewöhnung, da nach jedem Ampelstopp zunächst zurückgeschaltet werden muss. Diese und viele weitere Funktionen der Rohloff Speedhub E 14-Nabe lassen sich allerdings auch ausschalten bzw. konfigurieren. Auch die Speedhub verfügt, wie die Enviolo am Momentum, über eine Automatikfunktion. Diese schaltete uns zuerst zu langsam hoch, was sich aber durch Findung und Einstellung der favorisierten Trittfrequenz in der eBike Flow App optimieren ließ. Die Bedienung erfolgt über das Kiox 500-Display in Kombination mit der LED-Remote – alles Teil des Bosch Smart Systems.
Ein praktisches Extra ist die integrierte Wegfahrsperre an der Aluminiumgabel: Per Hebel lässt sich das Vorderrad blockieren – ideal für schnelle Erledigungen ohne zusätzliches Schloss. Der Schlüssel ist hierbei gleichschließend mit dem Schloss des Akkus. Bei der Bereifung setzt QiO als einziger Hersteller im Test auf die Continental E Contact Plus-Reifen in 20 Zoll. Sie bieten bewährten Pannenschutz, hohe Tragfähigkeit und rollen komfortabel. Die hydraulischen TRP-Scheibenbremsen verzögern kraftvoll und zuverlässig – unterstützt von einer großen 180-mm-Scheibe vorn und einer speziellen Rohloff/Magura-Bremsscheibe hinten.
Wie fährt sich das QiO Eins P-R?
Trotz seines hohen Gewichts fährt sich das QiO souverän und komfortabel. Der tiefe Schwerpunkt und die breiten Continental E Contact-Reifen sorgen für Laufruhe und sicheres Fahrverhalten – auch bei Nässe oder Gepäck. Die Motorunterstützung ist kräftig, aber harmonisch abgestimmt. Besonders überzeugt hat die Laufruhe selbst bei höheren Geschwindigkeiten. Im Vergleich zum Cube oder i:SY liegt das QiO spürbar satter auf der Straße – ohne nervöses Flattern oder plötzliche Lenkimpulse.

Negativ merkt man das hohe Gewicht vor allem beim Rangieren, Treppensteigen oder beim Verladen in Bus, Bahn oder Camper. Auch beim Beschleunigen fühlt sich das Rad weniger spritzig an als leichtere im Test. Selbst das „nur“ drei Kilo leichtere Momentum fühlt sich weitaus spritziger an. Dafür punktet das QiO mit überragender Stabilität und einem sehr ruhigen Geradeauslauf – ideal zum Pendeln, für lange Strecken und für alle, die Komfort über Agilität stellen.

Ein weiterer Kritikpunkt aus dem Test: Bei unserem Testbike hatte sich wohl nach und nach eine Schraube an der speziellen Rohloff-Bremsscheibe am Hinterrad gelöst, was schlussendlich zu einem Schleifgeräusch und deutlichem Bremsen am Hinterrad geführt hat, da die Schraube an der Steuereinheit der Rohloff-Nabe schleifte – ein Einzelfall, wie uns Hartje auf Nachfrage versicherte. Die entsprechenden Schrauben seien normalerweise zusätzlich mit Loctite gesichert. Man habe die Montage nach Bekanntwerden des Vorfalls durch eine erneute Unterweisung der Mitarbeitenden und das Aufhängen entsprechender Hinweisschilder nochmals dafür sensibilisiert.

Motor & Akku
Das QiO setzt auf das Bosch Performance Line Smart System der fünften Generation mit 75 Nm Drehmoment – in Kombination mit dem 800-Wh-Akku ergibt das ein starkes, ausdauerndes Gesamtpaket. Das Ansprechverhalten ist sehr direkt, aber trotzdem harmonisch. Gerade am Berg oder mit Beladung macht sich der zusätzliche Drehmomentvorteil gegenüber den schwächeren Motoren im Test deutlich bemerkbar.


Der Akku ist semi-integriert am Rahmen untergebracht und lässt sich einfach entnehmen. Realistische Reichweiten bis 90 km, je nach verwendeten Fahrmodi und Relief sind drin. Geladen wird mit dem schnellen 4A-Ladegerät – ein Plus gegenüber dem langsamen 2A-Lader, wie etwa beim Cube. Auch die Position und Bedienbarkeit des Ladeanschlusses wurde als deutlich besser bewertet als bei Cube oder i:SY.
Leistungsdaten Motor Bosch Performance Line
- Unterstützungsmodi: Eco, Tour+, Sport, Turbo
- Connectivity: ja (eBike Flow App, Smart System)
- Akku: 800 Wh
- Drehmoment: 75 Nm
- Max. Leistung: ca. 600 W (spitzenbezogen)
Fazit – Qio Eins P-R Unisex
Das extrem teure Qio punktet mit einer absoluten Top-Ausstattung, hohem Komfort, großer Gang-Bandbreite, großem Akku und einer aufgeräumten, edlen Optik. Die Kombination aus Rohloff Speedhub und Gates-Riemen ist technisch hochwertig, erfordert aber etwas Eingewöhnung. Das hohe Gewicht spürt man beim Handling deutlich, vor allem bei langsamen Kurvenfahrten oder beim Schieben. Einmal in Fahrt vermittelt es jedoch Sicherheit und Selbstvertrauen. Dem kräftigen Bosch Performance Line Motor der neuesten Generation sei Dank.
Eine Empfehlung für das Qio gibt es dennoch, und zwar für technikaffine Nutzerinnen und Nutzer mit Fokus auf Reichweite, Komfort und Premium-Komponenten. Wer sich von dem hohen Gewicht, dem noch höheren Preis und der komplizierteren Technik nicht abschrecken lässt, findet hier ein sehr souveränes Langstrecken-Kompaktbike mit hohem Komfort.

Qio Eins P-R Unisex – Pro / Contra
Stärken
- Elektronische Rohloff-Schaltung mit Automatik und Gates-Riemenantrieb
- Großer 800-Wh-Akku
- Bosch Performance Line-Motor der 5. Generation (75 Nm, Smart System)
- Gefederte Sattelstütze
- Fern- und Bremslicht
- Hohe Zuladung (180 kg max. Systemgewicht)
- Übersichtliches, großes Farbdisplay (Kiox 500)
Schwächen
- Sehr hoher Preis
- Hohes Gewicht
- Komplexe, gewöhnungsbedürftige Schaltlogik der E-Rohloff

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- Qio, i:SY, Cube, Kalkhoff & Momentum im Vergleichstest: Das beste Kompakt-E-Bike 2025 – Unser Fazit
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