Nimms Rad – Der Podcast begrüßt Menschen, die sich mit der Zukunft urbaner Radmobilität beschäftigen – Expertinnen und Experten aus Forschung und Industrie, aus Verbänden und Politik. In dieser Ausgabe spricht Sissi mit Anatol Sostmann, Director Product & Brand bei Rose Bikes.

Anatol Sostmann, Director Product & Brand bei Rose Bikes, ist für seinen smarten, gerne auch branchen-untypischen Blick auf die Radindustrie bekannt. Im Nimms Rad Podcast erzählt er offen über die Markenbildung und Produktstrategie des Unternehmens, erklärt, warum gerade E.T. gut aufzeigt, woran es der Mobilitätswende mangelt und wie Rose noch ein besserer Händler werden möchte.

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Nimms Rad, der Podcast heute mit

Anatol Soestmann

Beruf?

Director Product & Brand bei Rose Bikes

Heimatort?

Dienslaken in Nordrhein-Westfalen

Excel oder Slash?

Wow, save Excel

Menge oder Marge?

Menge zur Zeit

Guter Vorsatz oder ach jetzt ist auch schon zu spät?

Hab ich noch nie probiert

Anatol, welches Rad hast du in der letzten Zeit wohl hingenommen?

Muss ich überlegen, ich war jetzt die letzten, gefühlten letzten zwei Monate wirklich fast nur auf Hometrails oder Homerunde unterwegs

Andere Frage, wie groß ist deine Flotte?

Oder hast du Zugriff auf die Hoseflotte und gehst da nur rein und nimmst das bestgeputzte Bling Bling Bike?

Nee, nicht das bestgeputzte, aber klar hab ich Zugriff auf die Sachen, die wir hier zusammen entwickeln Ich fahr das halt alles Probe und.

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Es ist immer eher so ein Platzmanagement Also, ich sag mal, in die Garage kommt man bei uns nicht so gut rein Das ist immer so ein bisschen Tetris, aber.

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Ja, ich versuch halt die Sachen, die anliegen und die neu sind Meistens ja noch gar nicht auf dem Markt irgendwie zu fahren und.

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Dann verrat uns doch mal, was du gerade aktuell fährst, was noch nicht auf dem Markt ist und du eigentlich auch gar nicht verraten darfst Ja, einen E-Mountainbike zum Beispiel Ja, wir werden wahrscheinlich heute eher in die urbane Richtung gehen Du bist seit einer guten Zeit nicht nur Director Brand, sondern auch Direct Product und Brand Wie bist du denn da reingerutscht?

Ja, ich bin eigentlicher BWLer Auch wenn man mir das nicht häufig so richtig glaubt Nee, so gar nicht Genau, ich sah auch zu der Zeit, als die Entscheidung fallen sollte, auch gar nicht so aus Noch weniger als jetzt vielleicht Echt?

Das lange Haare, Iroh, was war damals?

Damals waren noch lange Haare, ich sah aus wie Guipanetta und bin eher so durch die Gegend geslackt Aber es hat sich dann so ergeben, dass ich dachte, ich will doch was machen, was sich hinterher irgendwie nicht im Portemonnaie lohnt, sondern wo ich tatsächlich auch irgendwie eine Wirkung vollbringen kann Und mir war dann irgendwann nach einem Jahr Pause nach der Schule klar, dass das mit einem Germanistik- und Philosophiestudium wahrscheinlich schwieriger wird auf jeden Fall Schon?

Okay, Philosophie habe ich nicht studiert, aber Germanistik natürlich, Englisch natürlich Anyways, vielleicht erklärst du ganz kurz, wie lange arbeitest du nun für Rosas schon so?

Noch keine 10 Jahre, oder?

Nein, keine 10 Jahre, sieben und halb Okay, dann wir kennen uns sicher schon über 10 Jahre, aber damals warst du bei Track Erzähl doch ganz kurz oder umreiß ganz kurz für diejenigen, die nicht wissen, wer Rose ist Ja, Rosebikes ist ein Unternehmen, das letztendlich auch eine über 110 Jahre lange Geschichte hier in Bocholt im äußersten Südwest Münsterland zurückschaut Und es ist eigentlich auch schwer, das mal eben kurz zu umreißen, es ist eine ganz spannende Brüdergeschichte auch, Erwin und Walter Und die beiden sind damals auch im Gründungsausschuss, Ausschuss für die heutige ZDG gewesen, Zweirateinkaufsgemeinschaft Ja, mit einer der größten Hersteller und Händler in Deutschland Und die haben damals Erwin und Walter, weil die halt auch einen großen Laden hatten hier und sich halt diese großen Geschäfte zusammengetan haben, sozusagen akquiriert Und Erwin sollte damals den Produktmanager für Rennräder machen, also Erwin ist unser Seniorchef hier Und der ist dann rumgereist und hat in Italien Rahmenhersteller, in Frankreich Komponentenhersteller und alle möglichen Zulieferer besucht Und auch dann in entsprechenden Vorschlägen für seiner Meinung nach coole Rennräder dort vorgelegt Wurde aber auch nicht unbedingt mit Applaus dafür empfangen, weil diese Räder halt für damalige Verhältnisse ein paar Euro gekostet haben, also es waren 2000 Mark oder so Und dann haben die halt gesagt, Erwin willst du uns eigentlich verarschen, hol mal die richtigen Vorschläge raus Und dann hat er gesagt, nee das sind Rennräder, mit denen kann man Sport machen und in Rennen fahren Und dann haben die halt wirklich offenbart, dass sie sich eher Sachen vorgestellt haben, die man verkaufen kann, so um die 600 Mark, was für damalige Verhältnisse auch schon das doppelte von einem normalen Fahrrad war Ja und da ist dann auch so mehr oder weniger der Bruch in der Brüdergeschichte vollzogen worden Adidas und Puma, Aldi und Lidl, nee das war nicht Lidl, Süd und Nord Ja und da ist das halt schon auseinander gegangen, da hat dann unser Senior so eine Art Radsport-Boutique mit ganz starkem Customizing Shop in Shop gemacht Das war dann aber auch überregional letztendlich schon ein Anlaufpunkt für Radsportler, die eine sehr gute Beratung und so weiter gesucht haben Und dann hat sich die Kundendatenbanks wahrscheinlich in so einem Karteikästchen, hat sich immer weiter gebrüllt Und Erwin ist ein findiger Geschäftsmann und da ist dann irgendwann auf die Idee gekommen, ich könnte doch die so vorkonfigurierte Bikes auch einfach mal per Brief an meine besten Kunden schicken Und so ist dann nach und nach halt dieses Mail-Order-Imperium mit dem Rose-Katalog entstanden, also wie gesagt von ich pack mal ein zusammen getipptes Angebot auf Schreibmaschine zu den Kunden Ist dann halt im Laufe der Jahre, Jahrzehnte ein tausendseitiger Katalog geworden, der ja eigentlich Rose glaube ich bis heute hin sehr stark geprägt hat Ja und das Schöne ist, dass ihr ja nicht wie Quelle gestorben seid, sondern euch weiterentwickelt habt und recht früh schon den Webshop hattet, inzwischen Omni Channel Also auch, wie viele Shops habt ihr inzwischen in Deutschland oder geht’s sogar im deutschsprachigen Raum?

Ja also wir haben fünf eigene Filialen in Bocholt, München, Bremen, Berlin und Köln, dann haben wir in der Schweiz eine AG, die in Bern, Basel und Meilen unterwegs ist Und dann haben wir noch so ein Modell von kooperativen Flächen bei größeren exklusiven Kaufhäusern wie Breuninger oder L&T Oder Reichmann in Kempten Meine Heimatstadt, ja dann habt ihr, seid ihr dann übergegangen auch Hardware bzw.

Räder zu entwickeln?

Genau Seit wie vielen Jahren auch Urbanerräder?

Also auch schon deutlich vor meiner Zeit Ich würde sagen das geht auch schon auf eine 20-jährige Geschichte zurück Rose war immer recht breit aufgestellt, wie gerade schon in diesem kleinen History-Abriss Das R liegt natürlich in den Rennrädern Dann kamen auch Mountainbikes dazu, auch noch unter Red Bull damals Das ist auch eine ganz interessante Geschichte Du kennst es ja, oder du kanntest es ja, Mathe Schitts Ein bisschen, es war jetzt nicht so eine enge tägliche Beziehung Wir haben uns einmal getroffen und dann Aber manche hier auch werden sich natürlich daran erinnern, dass damals die Räder von Rose unter Red Bull übertrieben wurden Und das war eigentlich auch eine ganz erfolgreiche Marke im Rennrad- und Mountainbike-Sektor Gerade auch viel Nachwuchs, wie gesagt, so wie Erwin gearbeitet hat, auch ein guter Zugang damals auch zu Rahmenbauern in Kanada usw.

Im Mountainbike, das war echt ganz geil Und dann hat er letztendlich an Mathe Schitts die Marke in der entsprechenden Produktklasse abgetreten Für einen Obolus Der Red Bull wollte halt überall seinen Red Bull haben Was natürlich nach heutiger Sicht auf die Dinge auch verständlich ist Ja, und da ist dann sozusagen Rose als Fahrradbrand entstanden In den frühen zwei Zehnern Also auch schon eine ganze Zeit her Ja, und so kommend von dem Sportbereich und mit diesem Wachstum der letzten, wie du meintest, siebeneinhalb Jahre Wie hast du das erlebt, weil das ist jetzt dann doch ein Feld, das immer breiter geworden ist Sich vielleicht auch Kategorien fast schon verschwimmen oder so Übergänge existieren Also wirklich, mein Gott, einst Rennrad Mountainbike war Feindgebiet Dazwischen ist das Gravel dazwischen als Übergang und auch jeder Mountainbiker darf durchaus Rennrad fahren und umgekehrt Aber jetzt kommen wir mal so ein bisschen in den urbanen Bereich vielleicht auch rein Wie siehst du allgemein die Entwicklung der Fahrradbranche und wie wichtig siehst du den urbanen Anteil dazwischen?

Du hast gerade schon gesagt, dieses Kategoriethema ist natürlich auch eins, was mich hinlänglich beschäftigt oder auch beschäftigt hat Erstmal muss ich natürlich sagen, wir haben hier in den letzten fünf Jahren ungefähr den Umsatz mit Fahrrädern vervierfacht Davor war das Geschäft letztendlich gefiertelt, also ein Viertel Bikes, ein Viertel Teile, ein Viertel Bekleidung, ein Viertel Zubehör Und so diese Zeit, die letzten fünf Jahre bzw.

die letzten sieben Jahre, da musste man natürlich auch die Weichen noch für stellen Sind stark geprägt auch einfach durch ein Markenerwachen, will ich mal sagen Also es gab zwar vorher diese Marke, aber es war eine andere Art der Markenführung Und jetzt sind wir uns halt mit natürlich deutlich größeren Stückzahlen, auch mit einer deutlich größeren Abhängigkeit von diesem Fahrradbereich in der Firma Auch darüber bewusst, dass diese Marke natürlich gut geführt werden muss Und was geblieben ist auf jeden Fall ist dieses breite Portfolio, das heißt wir arbeiten in drei Tribes Das ist halt eine Organisationsform, in der wir halt die Marke managen Einmal wirklich Dropbar, da sind die Road und Gravel Bikes zu Hause Mountainbike sollte klar sein, da sind diese zig Mountainbike Kategorien zu Hause Und Mobility ist sozusagen die dritte Säule, auf der die Brand geführt wird Wir arbeiten aber als Designphilosophie, als interne Ordnungsprinzip eigentlich nicht mehr mit Kategorien wie All Mountain Plus oder Enduro Light oder Reiseräder, Trekkingräder und so weiter Sondern ich bin dazu übergegangen im Grunde ein Rider-centric Modell zu entwerfen und weiterzuentwickeln, dass wir da Experience-Based Design nennen Und dort steht das Erlebnis bzw.

der Mensch steht im Zentrum und wir verteilen die Motivation, warum sich jemand aufs Fahrrad setzt Was sozusagen tief in ihm drin ist an Bedürfnis, das verteilen wir auf verschiedene Experiences Ja, finde ich auch und es hilft uns dabei, genau was du gerade sagst, nämlich außerhalb dieser festgefahrenen Kategorisierungen zu denken Und mehr an die Menschen heranzurücken und dann sozusagen jeweils im Produkt, aber auch in der Kommunikation nach den Problemlösern zu suchen Die letztendlich dazu führen, dass dieses Bedürfnis auf eine Schnittstelle trifft Wir sehen das Fahrrad letztendlich auch als ein User-Interface, mit dem er mit seiner Realität, mit der Welt, mit der Umwelt, mit der Natur in Interaktion drehen kann Was ist der Hobo-Fahrer für ein Typ?

Der Hobo-Fahrer Oder Hobo-Fahrerin Ja, Hobo läuft bei uns unter Statement, also das Fahrrad ist schon ein aufmerksamkeiterregendes Objekt, was ähnlich zu einem Fashion-Piece gewählt wird Und das Erlebnisversprechen, was sozusagen eingelöst werden soll in dieser Experience heißt „Drawing Attention“ Also gar nicht so sehr der Nutzwert mit dem Front-Rack, sondern mehr Sexiness und Style?

Absolut Das heißt ihr arbeitet nicht an einem Cargowrad?

Wir arbeiten aktuell nicht an einem Cargowrad und auch nicht an einem Faltrad An einem Anhänger?

Auch nicht an einem Anhänger Ok Ja, da musste ich dich leider enttäuschen Ich bin aber auch ehrlich gesagt der Meinung, dass – also pass auf – das Hobo ist Statement, das ist ein Fashion-Bike, die andere, nicht ganz so ruffe, aber auch minimalistisch designte Plattform Sneak bzw.

Sneak Plus, also eher das sleekere, urbane Rad, das wir vertreiben, läuft auch im Bereich Statement Und was wir aber auf dieser urbanen Seite schon noch sehen sind zwei weitere Experiences, die eine heißt „Utility“ und auf die habe ich gerade stark angespielt Dort, wo eine ganz klare Zweckbeziehung besteht zwischen mir, meinem Weg, den ich zurücklege und diesem Fahrrad, was dann als Schnittstelle fungiert Dort sehen wir vor allem diese Produkte wie Cargobikes Ich hoffe, dass die Leute, die sich ein Cargobike kaufen, genau wissen, was sie damit tun wollen, weil es gibt ja durchaus angenehmere Arten Fahrrad zu fahren, wenn da vorne nichts drin ist Das ist wahr Also wenn das jetzt mein einziges Fahrrad ist und Cargobike Das ist wie mit einem Wohnmobil zum Einkaufen zu fahren in der Stadt Genau, das sieht man ja auch häufig genug Ok, also „Less Utility, More Statement“ bei euch?

„Less Utility“ ist so gesehen nicht ganz richtig Ich glaube einfach, dass gerade die Cargo Frontloader, die haben natürlich total ihre Berechtigung Das ist mega, was da auch schon auf dem Markt ist Und dieses hohe Produktniveau technologisch oder das hohe Engineeringniveau, was da im Markt ist Das schreckt uns letztendlich auch davon ab, es ist ja keine Nische mehr, es ist ein großer Markt geworden Aber wir sehen da eher das Feld tatsächlich für eine strategische Kooperation als zum Beispiel für eine komplette Eigenentwicklung Spannend, was heißt strategische Kooperation?

Über was denkt ihr nach?

Also der Sortimentsansatz, den wir fahren ist letztendlich so, dass wir in der ersten Sortimentsäule unsere eigenen Bikes sehen Und da weiß hoffentlich jeder, dass wir da 100% exklusiv sind gerade Das heißt wir vertreiben im gesamten Cosmos, Rosebikes.

com oder halt unseren eigenen Stores nur eigene Fahrräder Das war mal anders, weil wir haben mal auch Early Rider vertrieben als Kinderfahrradmarke Und da wir auch bis heute keine Kinderbikes machen, haben wir gesagt Kinderräder komplettieren dieses Sortiment Early Rider ist ein Hersteller, der macht nur Kinderbikes Das heißt dort gibt es eigentlich keine Interferenzen in der Marktbearbeitung Und deswegen sind halt Marken wie Early Rider oder auch VOOM oder reine Cargo Brands Zum Beispiel?

Reine Cargo Brands, Muli oder Bullitt Durchaus potentielle Kooperationspartner Das gilt aber auch für reine Folding Bike Brands wie Brompton oder Dahon oder so Interessant Die könnten bei uns einen Platz finden Aber es muss natürlich auch die richtige Zeit für uns sein, so ein Onboarding, ein Sortiment vorzunehmen Oder aufkaufen?

Wäre jetzt nicht die richtige Zeit?

Nee, ich glaube nicht Ihr fahrt nicht die Decathlon Strategie?

Wieso schafft Decathlon so viel gerade?

Ja, ich glaube, dass sie halt auf einem sehr starken Kurs unterwegs sind, also auf einem starken Expansionskurs Also mein Vater ist auch ein ehemaliger Leistungssportler, auch BWLer Und hat tatsächlich schon ganz, ganz früh damals schon immer über Decathlon erzählt Also als wir hier in Deutschland noch keine einzige Filiale hatten, hat er dieses Prinzip eines Sportsupermarkts schon immer bombastisch gefunden Also Decathlon ist halt riesig groß und dreht auch eine unheimliche Masse in zig Kategorien Dass nun so ein starker Drive auch in Richtung Cycling bei Decathlon entsteht, finde ich persönlich halt auch echt geil, muss ich sagen Und ich finde, es belebt den Markt und macht ihn auf jeden Fall interessanter Aber ich glaube, dass das halt auch gerade um dort aufzuschließen durchaus noch ein weiter Weg ist Also ich sehe da ganz viel Positives, dass das Longtail, was die machen, für 2.

900 Euro, wahrscheinlich mittlerweile reduziert für, weiß nicht was Ist ein geiles Konzept, ist mir persönlich ein bisschen zu lang Das ist bei dem Thema richtige Dosierung des Utility-Faktors an einem Bike Ich kann da vielleicht mal kurz an-teasern, dass wir eher Richtung Q-Tility denken Also wenn dann Utility, dann muss es auch den richtigen Komfort bieten Aha, Q steht jetzt für Comfort-Utility nicht, für City-Utility wie bei Cargo?

Nee, Comfort-Utility Wenn man sich den Markt nicht nur in Deutschland, sondern letztendlich weltweit anguckt, dann sind am Ende 90% der Menschen, die Radfahren, sehr gelegentlich Radfahrer Menschen, die im besten Fall am 1.

Mai und noch an drei weiteren Tagen irgendwie aufs Rad steigen Ja, aber so Cargo-Leute, die sieht man schon jeden Morgen auch im Winter, die Kinder einladen und losziehen Ja, in München, ja, das auf jeden Fall Also München ist auch wirklich eine, ich finde München auch eine super Erfolgsgeschichte Das ist schon, gell?

Ja, super, und in München, finde ich, sieht man auch, dass tatsächlich diese ganzen Vorteile, die am Ende in der Fahrradmobilität liegen, auch wirklich genutzt werden Aber nochmal zurück zu deinem Comfort-Utility-Vehicle, was stellst du dir da vor?

Was ist da in Planung oder was findest du besonders spannend?

Die Philosophie da ist, ist am Ende eine Mischform in diesen zwei Erlebnissen Wir sehen einfach, dass wenn wir ein Fahrrad für die Masse machen, dass dann Komfort ein Riesenpunkt ist Und das ist jetzt nicht nur Komfort in Sachen Sitz oder haptischer Komfort, ich sitze gut, ich greife gut, das ist natürlich notwendige Bedingung, sondern das Fahrrad fährt sicher Alles ist in irgendeiner Form convenient und auch wartungsarm Dann am Ende auch Sicherheitsaspekte in Richtung Liebstahlschutz usw.

bietet Und diese Verschmelzung mit Utility bedeutet einfach, dass es mir noch einen gewissen Nutzen stiftet Aber immer in einem Trade-Off Und ich behaupte einfach mal, dass ein großes Cargo-Bike für jemanden, der wenig bis gar nicht Rad fährt, eine gewisse Herausforderung darstellt Genauso natürlich Fahrräder mit extrem kleinen Rädern oder extrem dünnen Reifen Da sieht man glaube ich schon auch ganz stark das Erfolgsrezept von E-Mountainbikes Ich meine wir sprechen mittlerweile, ich bin mal gespannt, wenn jetzt im März Marktdaten kommen Wir können ja fast damit rechnen, dass wir eine Million E-Mountainbikes im Jahr in Deutschland in den Markt gebracht haben Wenn das jetzt alles auf den Trails genutzte Mountainbikes wären, dann schneide ich mir einen Bein ab Ich glaube die These, dass davon ganz viele Bikes auch als sehr komfortablen bzw.

die komfortabelsten Trekking-Tourenbikes unterwegs sind Also letztendlich bei uns wäre es dann so ein Adventure-Faktor auch, rausgehen, in die Natur Da sehe ich auch ganz viele Anhänger dran, die da mitgezogen werden Hunde in Anhängern, die da mitgezogen werden Also Utility und Sorglosigkeit auch in einer gewissen Art Also der Komfort jetzt nicht nur aus Bequemlichkeit oder Bequemlichkeit auch aus Sorglosigkeit Dass du dir nicht so die Gedanken machen musst, was ist jetzt.

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Also wie ist das Handling, wenn das Wetter mal nicht so toll ist Aber ist so ein Komfort-Utility-Vehikel, würde das dann den Rosenamen tragen?

Ja Aha und wann würde denn so ein Komfort-Utility-Vehikel mit einem Rosenamen möglicherweise auf den Markt kommen?

Und in welcher eurer Kategorie oder Erlebnissexperiences?

Nee, genau, also Komfort ist eine Experience Also ich erhebe letztendlich Komfort, moving at ease, also wirklich so ganz einfacher Zugang zum Rad Einfache Nutzung, einfache Wartung, wie gesagt das Ganze mit nicht nur mit einem Hauch Sondern anders als du es gerade beim Hobo dargestellt hast mit einem ernsthaften Ansatz in Richtung erhöhter Nutzbarkeit Wir sehen vor allem das Thema, ich müsste ein Kind und einen Einkauf mit transportieren können Das geht doch in Richtung Cabo, das sind wir doch schon Und das würde wann kommen?

Aber einen Zontloader oder einen Longtail, der da die letztendlich keinen oder einfach zu vielen Nutzen stiften, wenn ich es mal nicht nutzen möchte Das ist so als würde jeder dann hinterher alleine mit dem VW-Bus durch die Gegend fahren, das wäre sehr viel Raum Außer er hat natürlich noch ein zweites und drittes Rad Ja, aber es ist sehr viel, ja genau, noch ein zweites und drittes Auto haben wir alle und da ist sehr viel Raum auch Was in der Stadt nicht vorhanden ist Genau, also den Claim Reclaim the Streets, den spielen wir auch häufig genug und den meine ich auch ernst Also es geht ja schon darum eine gewisse kritische Masse aufs Rad zu bringen, die letztendlich Entscheidungen übernimmt Also letztendlich ist das ja eine Revolution von unten nach oben Ja, bleib mal kurz bei der Mobilitätswende, das finde ich super spannend Ihr seid Mitglied bei Zukunft Fahrrad, wenn du sagst es ist eine Revolution von unten Wie siehst du, wie blickst du auf die Lobbyarbeit, die politische Lobbyarbeit?

Bringt sie was?

Wird sie was bringen?

Ist sie am wachsen oder sind wir immer noch so klein?

Ich glaube sie wächst natürlich schon, nur ist am Ende der Einfluss den wir üben häufig immer noch auf dieser Vernunftsschiene Und das ist völlig richtig, wir müssen Städte umbauen von den Konzepten die damals vorherrschend waren Dass dicke weiße Männer mit ihren Dienstwagen morgens auf breiten Straßen zur Arbeit fahren können Und der Rest kann dann schauen, dass er irgendwo an der Ampel steht Hin zu wirklich genießbaren Innenstädten, die am Ende auch wieder menschenfreundlich sind Das ist ein riesen Thema Nur, ich glaube wenn man sich gerade auch anschaut wie Infrastruktur in Deutschland erneuert wird Und auf welche Art und Weise Es gehen halt sehr sehr viele Mittel tatsächlich immer noch in den Ausbau vom Straßennetz für einfach vierrädriger Fahrzeugmobilität Und relativ gering überschaubare Mittel in den Bereich der Zweirad- bzw.

Fahrradförderung Wenn ich mich auf dem Fahrrad nicht sicher fühle, dann nutze ich dieses Verkehrsmittel auch nicht Und am Ende müssen wir natürlich den Wandel von beiden Seiten vollziehen, also einmal von oben mit entsprechenden Maßnahmen Die Städtebauer, Städteplaner, Politiker und so weiter vollziehen Aber es ist am Ende notwendig, dass sich die Menschen dafür entscheiden ihre Wege auf dem Fahrrad zurückzulegen Und würdest du, weil du vorhin das Wort Vernunft genutzt hast, es vernunft etwas, das du untermauern würdest mit Attraktivität Oder mit so was wie Statement und Sexiness, wo du sagst man kann nicht immer nur mit Vernunft Argumenten Du kommst aus dem Marketing, du bist ein brand Mensch Ja jetzt kommt eigentlich mein Lieblingsthema eigentlich Also ich gucke normalerweise wirklich wenig Fernsehen, aber ich habe gesehen, dass da ET lief Und dann war wirklich so totales Glück, dass genau diese Fahrrad-Szene, in der die Kids dann auf so BMX-Rädern, kennst du die?

Ja, ich glaube ich kenne nur diese Szene Also dieser Van, wo der ET hier drin ist, der slidet da auf so einen Spielplatz drauf, das ist auch schon total harakiri wie dieser Van Das ist auch schon geil, der Van slidet wirklich auf diesem Spielplatz Und dann gehen hier die Türen auf und dann kommt der ET Und dann müssen die den halt in Sicherheit bringen und setzen den vorne in so einen Korb Da sind wir auch beim Hovogedanken oder beim Front-Rack eigentlich wieder Setzen den in diesen Korb und dann fahren diese Kids halt mit diesen BMX-Rädern, die natürlich auch damals mega trendy waren Springen da ja auch dann teilweise wirklich so die Hügel runter und so weiter, bis sie dann am Ende abheben Das ist dann cool, dass es halt so einen geilen BMX-Trend gibt, gab und der natürlich da auch durch weiter befördert wurde Durch einfach so einen Blockbuster und so eine Hollywood-Light-Kultur auch Dann haben wir zum Beispiel bei Stranger Things jetzt in jüngerer Vergangenheit eigentlich eine Blaupause davon Also auch wieder eine Gruppe Kids, die mit den Bikes, das spielt ja auch letztendlich in 80ern, mit den Bikes durch diese Stadt fahren häufig Und da ihre Erlebnisse haben, aber man muss sagen, ansonsten ist das Fahrrad als genutztes Verkehrsmittel sehr wenig präsent in Filmen und Fernsehen Die Werbung, du hast gerade auch gesagt, die Werbung hat das Fahrrad natürlich längst für sich entdeckt als Symbol Für einen nachhaltigen, bewussten, lebensbejahenden Lifestyle, aber das Fahrrad hängt an der Wand, das Fahrrad steht irgendwann im Schreibtisch gelehn Es ist nur immer ein Objekt, aber dass das Fahrrad tatsächlich in der Nutzung, im so einem Mainstream-Medium, in einem Blockbuster, in einer TV-Sendung usw.

genutzt wird Das wirst du sehr selten sehen, außer vielleicht bei sowas wie „Männlich 40 Jungfrau sucht“ Oh mein Gott Ja und da ist dann der Erwachsene, der Fahrrad fährt, derjenige, der schon vor, muss ich gucken wie alt der Film ist, 30 Jahre oder so Naja, vielleicht nicht ganz, aber der lässt damals schon seine, weiß nicht, Patagonia-Jacke reparieren, fährt mal mit dem Fahrrad durch die Gegend, ist dann immer verschwitzt und außer Atem und ein bisschen schusselig Und wie ist sozusagen das gezeichnete Bild des Radfahrers, ist so der etwas weirde, idealistische Erwachsene, der aber nicht unbedingt der, also am Ende ist er natürlich der Held, aber so richtig cool ist er erstmal nicht Weil cool sind die Typen, die in ihren dicken Karren sitzen und im Grunde noch recht Macho-mäßig, ja letztendlich diese Größe und die Stärke im Verkehr demonstrieren Und ich glaube daran fehlt es ganz stark dem Fahrrad irgendwo auch eine kulturelle Rolle zugeschrieben zu bekommen und die eben nicht in der Vernunftsebene ist, sondern die wirklich in der emotionalen Ebene präsent ist Dass das Fahrrad tatsächlich das Fortbewegungsmittel ist, was einfach cool ist, was nicht auf „Ich hab mir selbst jetzt gerade was Gutes getan, ich hab Sport gemacht“ oder „Ich tracke auch diese Meilen, die ich da hinten zurücklege“ um.

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Ich wollte gerade sagen, das Emotionale ist so ein bisschen begrenzt eben auf diesen Sportbereich, ja also du hast schon Netflix-Serie Tour de France, du hast Mountainbike Rampage, wobei das wahrscheinlich auch eher so eine Nietche ist und so weiter Also diesen Sportaspekt, der schon sehr emotional aufgeladen, aber diese Übertragung auf den alltäglichen Bereich auf einer emotionalen Ebene, die fehlt Na klar ist der Radsport auch gewachsen oder nicht der Rad?

Ja doch, der Radsport ist gewachsen, jetzt mal das Mountainbiking ausgeklammert.

Da haben wir im Grunde nach dem BMX-Hype, war ein Riesen Mountainbike-Hype Und es war, keine Ahnung, wie lange war Mountainbiking Trendsport?

30 Jahre?

40 Jahre?

Trendsport.

Das ist krass, aber die Zeiten sind leider vorbei Und jetzt haben wir auch einen Trendsport, der da Gravel heißt und von ganz vielen Leuten betrieben wird, weil er glaube ich am Ende diesen institutionalisierten Radsport verlassen hat Und sich leider Gottes, er bewegt sich da natürlich wieder rein, aber die Leute, die sozusagen keinen Bock hatten auf diese festgefahrenen Road- oder MTB-Disziplin haben dort wieder eine Heimat gefunden, die mehr Ausdruck ihrer selbst erlaubt hat.

Also mega geil und deswegen war es mir auch so ein Anliegen, da Gravel im deutschen bzw.

europäischen Markt so früh zu etablieren Aber der urbane Trend, der ist zwar in unseren Köpfen und wir reden da sehr viel drüber, aber in Marktdaten lässt er sich halt nur relativ schwer beschreiben Die tatsächliche Nutzung von Fahrrädern für Mobilitätsthemen stagniert ja eher bzw.

wächst halt sehr sehr langsam Und klar, wir müssen an der Infrastruktur arbeiten, wir müssen auch daran arbeiten, dass die Räder besser werden und mit Sicherheit tun wir das auch Dass wir den Rädern einen deutlich automotiveren Qualitätswartungs- aber am Ende auch natürlich Kaufprozess auferlegen, dennoch sind wir da noch weit zurück, wenn man es vergleicht mit anderen Branchen Und da kommen wir auch schnell wieder an dieses Lobby-Thema.

Ich glaube, wir brauchen noch ganz andere Multiplikatoren als jetzt nur die Verbände bzw.

Stakeholder, die eh schon sich den ganzen Also weißt du, es gibt ja viele Gipfel, Kongresse, Gremien, die tagen und die Leute sind sich ja immer alle einig, dass der richtige Weg ist Dieses berühmte Auf die Straße bringen funktioniert eben nicht oder es ist ein sehr sehr langsamer Prozess Es ist aktuell ein sehr langsamer Prozess und ich glaube, wir brauchen noch sozusagen eine andere Ebene, also die angesprochene emotionale, vielleicht auch etwas narzisstischere Ebene Die dazu führen muss, dass die Leute sagen, ich setze mich aufs Fahrrad, weil dann ist nicht nur das Fahrrad ein Objekt für all diese positiven Attribute, sondern dann werde ich halt selbst zu einem positiven Attribut Dann scheint das Hobo nicht nur ein Statement für die Fahrer der Person zu sein, sondern auch ein Statement in Richtung Branding für das Fahrrad an sich Weißt du, was ich meine?

Also in Richtung Fahrradkultur, ein Statement in Richtung Fahrradkultur zu sein Und wen würdest du als Multiplikatoren sehen?

Und geht ihr das an oder ist das so ein Thema, das bei euch subtil mitschwingt?

Ne, das ist schon gewissermaßen vorhanden.

Also Multiplikatoren an der Stelle natürlich, wie gerade schon in den Episoden, die ich erzählt habe über die Filme bzw.

die Serien, in denen das Fahrrad vorkommt Ich sehe da schon Kulturschaffende, Medienschaffende, aber auch Journalisten in der Verantwortung, letztendlich das Fahrrad hochleben zu lassen Ich glaube, wir beide kennen auch Leute, die dabei noch viel stärker mithelfen könnten Dann gibt es ja neben den Leuten, die das aus einem objektiven Sinne tun, also wir müssen unterscheiden Also wie gesagt, Filme, ich glaube, dass jetzt in Hollywood-Filmen oder in großen deutschen Produktionen landen, die Gelegenheiten versuchen wir immer wieder zu nutzen Wir werden ja auch häufiger mal angeschrieben, habt ihr Lust, einen Fahrrad für Filmproduktionen XY zur Verfügung zu stellen?

Und das tun wir eigentlich auch immer, genau aus dem Grund Aber die Sichtbarkeit bzw.

auch die Dauer der Sichtbarkeit des Produkts ist dann häufig so begrenzt, dass es nicht so stark auffällt Also am Ende brauchen wir mal eine Hauptrolle Heroes on Bikes Ja, genau, erwachsene Heroes on Bikes, nicht die wilden Kerle, nicht E.

T.

, nicht Stranger Things, sondern Vielleicht hätte man eine Fahrradkampagne starten sollen, als die Hollywood-Strikes waren Und da die ganzen Drehbuchautoren und Texte auf seine Seite zu bekommen und sagen, ihr kriegt jetzt alle von uns ein Fahrrad Ich kann ja die KI mal fragen, ob sie mir ein Drehbuch für.

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Ja, die KI muss man beeinflussen Genau, für.

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– Manipulation der KI Für weibliche Superhelden auf dem Fahrrad, das wäre vielleicht zeitgemäß Nee, wäre absolut geil, würde ich mir gerne angucken Fliegende Fahrräder mit weiblichen Superhelden fände ich total geil Ich auch Nee, also du zählst ja letztendlich auch zum professionellen Journalismus Den sehe ich dann natürlich auch irgendwo als starken Multiplikator und Partner Und zwar über die Special Interest Medien hinaus natürlich Da gibt es ja auch schon super Leute, ne?

Hab ich gerade schon angesprochen, wir kennen mit Sicherheit einige Ressorts, in denen die arbeiten und die Größe der entsprechenden Veröffentlichungen Da ist dann häufig so ein Thema für die Sonntagszeitung oder so Wir müssen von der Sonntagszeitung auf YouTube, auf TikTok Genau, und da ist sozusagen jetzt die dritte Säule Das sind halt so die etwas, deswegen hatte ich gerade objektiv versucht, irgendwie zu nennen, als für euch Journalisten Und die das eher auf eine subjektive, unterhaltsame Seite in Art und Weise tun Influencer und Person des öffentlichen Lebens, muss ich ja mittlerweile einfach sagen Also ich meine, was echt super geil ist, vielleicht können wir das hier mal erwähnen Dass das Roadbike gerade auch so eine Renaissance erlebt Du hast gerade auch schon angesprochen, ne?

Also Netflix bringt eine Tour de France, Doku Ich glaube, da sind wir uns alle einig, die richtig geil geworden ist Und so den tiefen Einblick in das Geschehen bietet Ole ist back Nein, aber der hat jetzt nicht besonders viel damit zu tun, dass der Radsport wieder attraktiver wird Aber da sind ein paar Fashion-Brands, da sind wir wieder bei dem Fashion-Ding Die sehr viel Style in das Roadgame bringen Und davon fühlen sich viele junge Leute echt angesprochen Und geben da ihr letztes Hemd für, um ein cooles Hemd zu kaufen Das beobachten wir natürlich schon, das schlägt sich auch ganz gut in Absatzzahlen, Niga Erzähl mal ein bisschen von den Absatzzahlen, was war denn jetzt zu 2023, was lief bei euch besonders gut, bei den Rädern, bei Zubehör?

Die größten Zuwächse hat nach wie vor Gravel Da hätten wir auch, kann man ruhig so sagen, mehr verkaufen können, wenn wir mehr gehabt hätten Wie kam das Hobo an?

Am Ende hat alle Bikes, die im letzten Jahr gekommen sind, ja doch sehr geballt in den Wochen nach der Eurobike gelauncht Und jetzt sehen wir bei Hobo definitiv eine sehr gute Tendenz Und die Viralität von dem Bike ist einfach enorm groß Ich glaube, dass jetzt zu Anfang der 2024er Fahrradsaison das Hobo mal erst richtig zeigen kann, was ist So ein Frühlingsbike Das gilt für andere Bikes genauso, die alle in dieser Phase gelauncht wurden Ich kann nicht im August, September, ich glaube acht Bikes haben wir gelauncht, zeigen und davon ausgehen, dass die alle durch die Decke gehen Ihr seid jetzt schon seit ein paar Jahren nicht mehr auf der Eurobike, werdet ihr 2024 auf der Eurobike zu sehen sein?

Nee, also ich begrüße ja total den Standortwechsel Ich fand es auch, zum Beispiel jetzt haben wir 22, war der Schwerpunkt auf urbaner Mobilität richtig spürbar Und letztes Jahr fand ich war diese Rückkehr zu sehr performanten klassischen Bikes doch wieder recht groß Ja, habe ich gar nicht so wahrgenommen Nee, hast du nicht?

Ich fand, dass der Punkt, der gesetzt wurde, sehr bewusst, glaube ich auch 2022, dass er wieder ein bisschen verschwommen ist Ich hatte das Gefühl, dass sehr viel frisches Geld im Markt war Und ich war erstaunt, dass mit diesem vielen Geld, was mit Sicherheit auch aufgrund der, wissen wir alle, sehr guten Wachstumsraten während der Pandemie zu tun hat Dass viele das Gefühl hatten, oh das geht jetzt ewig so weiter mit mindestens zweistelligen Wachstumsraten Und dieses ganze frische Geld haben ganz viele, ich behaupte mal junge Männer, die es von alten Männern gekriegt haben, das Geld in Mountainbikes gesteckt Und ich fand, da waren einfach extrem viele Mountainbikes und nicht nur Mountainbikes und das hat mich echt irritiert Und ich bin mir sicher, dass man von ganz vielen, die 23 dort standen, 24 nichts mehr sieht Und trotzdem wird es voll sein?

Und trotzdem wird es größer sein als 2023?

Ja, ich bin nach wie vor der Meinung, dass es ein Meeting Hub braucht für die Branche Also ich meine, wir sind ja ohnehin, wir sind täglich im Gespräch mit den großen Lieferanten, haben jetzt gerade noch eine China-Reise zu unseren Herstellern gemacht und so weiter Die Nähe zu der Branche im B2B ist enorm gut und auch aufgrund der vielen Engpässe, Lieferketten-Schwierigkeiten sind wir glaube ich noch näher da rangerückt Aber dieses eine Feuerwerk auf der Eurobike, also wir sind D2C, also Direct-to-Consumer, wir sehen das tatsächlich nicht als Vorteil für unsere Kunden, für unsere Partner Wenn wir dort einen hohen Betrag verblasen, um auszustellen Wir haben jetzt das Basiswort Fashion häufiger angebracht und ich glaube es ist auch klar geworden, dass ich mir das vorstelle, dass das Fahrrad viel mehr ein Lifestyle- und Mode-Objekt wird Und die Leute so triggert, deswegen muss ich halt sagen Eurobike, Bike-Events, wenn dort alle immer ihre bunten Pavillons back to back aufbauen und wer die höchste Beach-Flag aufspannt ist der King Und dann stehen so alle in ihren gebrandeten Softshell-Jacken und so, da kommen wir halt auch aus der Fahrrad-Säle nie so richtig raus Ich kann mir nicht vorstellen, dass Prada, Miu Miu und Balenciaga sich mit Pavillons nebeneinander stellen würden, aber auch nicht einen Levi’s und einen Vans Es gibt Branchen, in denen wird das nicht gehen, das geht gar nicht darum, dass man sich da feindlich gesinnt ist, überhaupt nicht Es geht eher darum, dass man seine Marke mit einer gewissen Exklusivität präsentieren möchte Es ist ja vielleicht auch gerade so, dass wenn wir auf die Kategorie schauen, die aktuell ja so ein bisschen den Hintern rettet für die Fahrradindustrie, das ist ja zum einen das Cargo-Bike, aber auch vor allem das Gravel-Bike Und das Gravel-Bike wird natürlich auch sehr stark geprägt von dem Style-Faktor und es ist auch deswegen so nach oben gespült wegen, nicht so sehr wegen dem Komfort, nicht so sehr wegen der Utility, sondern tatsächlich wegen dem Statement, wenn man so möchte So Marken wie Rafa, die zumindest für eine Zeit, ich glaube aktuell, nicht mehr so gute Zahlen schreiben unter Walmart, aber trotzdem eine Marke waren, die sehr viel bewegt haben vom Style her Ich finde das interessant, dass ihr, seid ihr der größte Fahrradversandhändler Deutschlands?

Ja, also kenn ich.

Egal, aber dass ihr diese Art der Marke, die ja wirklich einen Fahrrad-Supermarkt anbietet, bei euch bekommt man ja alles Ja, also auch nicht mehr ganz so.

Also wie gesagt, dadurch, dass wir mittlerweile halt so diesen Shift haben, das heißt, Bikes machen jetzt im Grunde den Anteil aus, den vorher Teil der Bekleidung Zubehör ausgemacht haben Entsprechend ist natürlich schon auch der Handelswarenanteil mitgewachsen, aber deutlich weniger proportional.

Dort liegt mit Sicherheit auch noch eine weitere Herausforderung, jetzt passend zu den Bikes Diese Handelswaren-Sortimente, Experience-based, zu kurvatieren, einfach auch noch ein viel besserer Händler zu werden.

Das ist definitiv so auch ein.

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Das heißt mit schärferen Profilen, ausgelegt auf die drei Säulen?

Ne, die drei Säulen sind tatsächlich noch in diesen klassischen Kategories Dropbar, Mountainbike, Urban Mobility geklustert, aber in den Experiences, also Race-Sortimente, Adventure-Sortimente, Adrenalin-Sortimente Und dann wird es richtig spannend, wenn du überlegst, was brauche ich auf der Seite der Mobilität für weiterführende Sortimente Aber wir haben jetzt wirklich nicht so viel über die Industrie gesprochen und die aktuelle Lage.

Ich will da auch gar nicht vielleicht zu tief reingehen, wir wissen alle, wo die Probleme liegen Schauen wir eher nach vorne, 2024.

Was siehst du für positive Signale?

Ich habe es ja erstmal gerade auch schon kurz angedeutet.

Diese Gier, die nicht nur die Fahrradbranche geprägt hat und zu einem gewissen Teil einfach auch blind gemacht hat, die sehen wir glaube ich in fast jeder Branche, die sich in irgendeiner Form mit solchen Consumer-Goods vor allem in der Freizeit, Outdoor, Home-and-Garden-Branche bewegt Und da ist halt extrem viel Ware, die da liegt und erstmal muss man ja sagen, profitieren wir jetzt mal, abgesehen von unserem professionellen Background ja als Kunden, gerade sehr stark davon Ich glaube aber trotzdem, die kleinen Preise, die gerade überall locken, sind sehr konsumentenfreundlich und das wird vermutlich auch noch eine Zeit anhalten, weil die enorme Menge an Ware ist schon viel Du hast es gerade auch schon angedeutet, da sind ja auch ein paar Mitbewerber zerbrochen bzw.

der gesamte Holding ist in Straucheln geraten, würde ich sagen auch auf Grundlage dieser Bewegung Das wird alles erst dieses Jahr richtig abgewickelt und dann werden wir auch da nochmal einen ordentlichen Schub an Ware im Markt erleben und ich sehe das auch so, dass es für den deutschen Markt gar nicht ausreicht Das heißt, es wird auch über den Top-Quellen aus Kundensicht für 2024 auch positiv, es gibt ziemlich gute Preise, das wird cool, also jeder der plant sich ein Rad zu kaufen kann sich eigentlich freuen Anders sieht es natürlich aus, wenn man sagt, es wird ein nigelnagelneues High-End Bike der letzten Innovationsstufe Und es wird wahrscheinlich auch keine 2 für 1 Hobos geben 2 für 1 ist echt krass, wir beobachten das natürlich schon, wie gesagt es waren letztes Jahr 836.

000 E-Mountainbikes im deutschen Markt und noch 95.

000 Biobikes Ich bin mal gespannt, irgendwo müssen sicher die ganzen Biobikes, die da in den Laigern stehen auch in den Statistiken niederschlagen, da bin ich echt gespannt, jetzt wie gesagt auf März, wenn da Zahlen kommen Echt viele Räder, aber ich bin trotzdem guter Dinge, also der Ausblick auf den Fahrradmarkt ist nach wie vor sehr gut und wir rechnen damit, dass sich das auch für uns natürlich nicht in der Form ewig lange weiterführen lässt Aber ich freue mich halt darauf, dass ich nach und nach an den Punkt komme, dass ich sagen kann, unser Sortiment ist allumfänglich wirklich geil Es kommt alles wirklich aus einer Designphilosophie, aus einer Hand und da werden wir als Marke immer geschlossener und konsequenter Und darauf freue ich mich eigentlich 24 umso mehr, dass diese tatsächliche Markenführung sich in jeder Pore am Ende manifestiert Und dann glaube ich auch fest daran, dass es für uns eine gute nächste Periode gibt eigentlich Schöne Aussichten!

Arno, vielen lieben Dank für die Einblicke, die du mir, die du uns gewährt hast Ja, gerne Lass uns auf dieses 2024 freuen und lass uns viel in 2024 sehen vor allem Ja Nimm dir das mal vor, dass du da von deinem holländischen Grenzgebiet in das süddeutsche Raum kommst und wir sprechen uns hoffentlich bald Danke für die Einladung, Rassi Sehr, sehr gerne und an alle Zuhörer*innen, schön, dass ihr auch 2024 wieder dabei seid Solltet ihr Fragen, Wünsche, Feedback haben, es hat sich nichts geändert Sehr gerne an [email protected]

de Adieu und nehm fleißig das Rat!

[Musik] [Musik] Tschüss, tschüs, Tschüss, Servus kommt von Workshop.

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Sissi Pärsch

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