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Momentum PakYak E+ E-Lastenrad im Test
Gutmütiges Lastentier mit cleveren Features

Momentum PakYak E+ E-Lastenrad im Test

Momentum PakYak E+ E-Lastenrad im Test

Momentum PakYak E+ E-Lastenrad im Test: Im vergangenen Frühjahr ging mit Momentum der urbane Ableger des Fahrradgiganten Giant an den Start. Ihr Erstlingswerk, das Momentum PakYak E+ präsentierten sie als robustes Longtail-Lastenrad mit erstklassigen Fahreigenschaften und einem starken Motor. Doch kann das sonnengelbe Lastentier dieses Versprechen auch halten? Wir haben es im ausführlichen Praxistest herausgefunden. 

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Steckbrief: Momentum PakYak E+

EinsatzbereichTransport
RahmenmaterialAluminium
MotorGiant SyncDrive Pro, 80 Nm
GabelAluminium
Gewicht (o. Pedale)37,4 kg
max. Systemgewicht200,0 kg
RahmengrößenEinheitsgröße
BesonderheitenLongtail E-Lastenrad mit mittlerem Einstieg, zwei Sitzplätzen, abschließbarem Handschuhfach und gefederter Variostütze
Websitewww.momentum-biking.com
Preis: 4.299

Das Momentum PakYak E+ wird als praktisches Longtail-Lastenrad beworben, das mit einem robusten Rahmen und einer Vielzahl von Features ausgestattet ist, um das urbane Leben einfacher zu gestalten. Der Rahmen besteht dabei aus Aluminium und verfügt über ein steil nach hinten abschwingendes Oberrohr für einen vereinfachten Ein- und Ausstieg. Das PakYak E+ rollt auf 24 Zoll großen Laufrädern vorn und hinten. Das 37,4 kg schwere E-Bike bietet ein maximal zulässiges Gesamtgewicht von 200 kg und eine maximale Transportkapazität von 46 kg auf dem hinteren Gepäckträger und 15 kg auf dem Frontgepäckträger.

Angetrieben wird das Cargobike vom SyncDrive Pro-Motor, welcher bis zu 80 Nm Drehmoment liefert und aus einem integrierten 500-Wh-Akku gespeist wird. Nutzerinnen und Nutzer haben zudem die Möglichkeit, dessen Kapazität durch einen optionalen zweiten Akku zu verdoppeln. Dieser wird untergebracht in einem abschließbaren Fach hinter dem Sattelrohr, welches andernfalls als praktischer Kofferraum dient. Der Preis für das Grundmodell liegt bei 4.299 € (UVP), ohne zusätzliche Extras, von welchen es einige gibt. Neben Postgelb steht außerdem noch eine schwarze Modellvariante zur Wahl. Bei der Größe gibt es indes nur eine und die soll laut Momentum für Personen von 1,60 1,90 m passend sein.

# Das Momentum PakYak E+ ist ein Longtail-Lastenrad mit 24-Zoll-Bereifung, einer Transportkapazität von insgesamt 61 kg und einer möglichen Akkukapazität von 1000 Wh. - Die UVP liegt bei 4.299 €.
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Im Detail

Beim ersten Anblick des Momentum PakYak E+ stechen einem – neben dem knalligen Postgelb – direkt die wohlgeformten und angenehm geschwungenen Rohre des Aluminiumrahmens ins Auge. Optisch also eher ein flotter Feger als ein träges Lastentier, weckt das erste Cargobike der neuen Marke entspannte Beach Cruiser-Assoziationen und fügt sich perfekt in das hippe Bild moderner Lastenrad-Familien ein.

# Optisch ist das Momentum eher ein flotter Feger …
# … als ein träges Lastentier.
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# Der Akku ist sauber ins Unterrohr eingelassen.
# Die Akkukapazität von 500 Wh lässt sich bei Bedarf dank abschließbarem Akkufach/Kofferraum verdoppeln.

Im Unterrohr des schönen Rahmens befindet sich ein 500-Wh-Akku, der den Motor antreibt. Momentum arbeitet hier, wie auch die Mutterfirma Giant, mit Yamaha zusammen. Optional kann eine weitere Batterie für die doppelte Kapazität angeschlossen werden. Das Fach hierfür ist geschickt hinter dem Sattelrohr positioniert, abschließbar und im leeren Zustand als abschließbarer Kofferraum nutzbar. Zusätzlich verfügt das stylische E-Bike über Alu-Schutzbleche und einen eigens entwickelten Zweibeinständer.

# Mitgedacht und integriert wurden der Kettenschutz …
# … sowie der Kettenspanner für die lange Kette des Longtails.

Im Gegensatz zu anderen Longtails ist der hintere Gepäckträger des PakYak E+ nicht in das Rahmendesign integriert, sondern an der langen Sattelstrebe angebracht. Während dieser zwar mit voluminösen Rohren daherkommt und einen robusten Eindruck macht, kann die angegebene maximale Traglast von 46 kg dennoch nicht mit solchen Modellen mit rahmenintegriertem Gepäckträger mithalten. Sehr wohl integriert und optisch ebenfalls schön gelöst sind Kettenschutz und Kettenspanner. Doch es wurde nicht nur an den Schutz der kurbelnden Beine gedacht: Zum Schutze der kleinen Mitfahrenden und deren Beinchen gibt es einfach gearbeitete, aber funktionale Laufradabdeckungen unterhalb der Sitzfläche.

# Der hintere Gepäckträger ist auf die Sattelstrebe aufgesetzt und kann bis zu 46 kg tragen.
# Der leicht zugängliche, große Frontkorb ist am Steuerrohr angebracht und trägt maximal 15 kg.
# Speichenschutz am Heck - Auch an die Sicherheit der Mitfahrenden wurde gedacht

Ausstattung

Ich weiß, es klingt abgedroschen, aber die Ausstattung des Momentum PakYak E+ lässt sich insgesamt als grundsolide bezeichnen: Geschaltet wird mit einer 9-Fach Alivio-Schaltung von Shimano, das komfortable Cockpit inklusive lose draufgesteckten Flügelgriffen kommt von der Eigenmarke und bei der Beleuchtung muss man ohne Fern- oder Bremslicht auskommen.

# Geschaltet wird mit einer 9-fach-Alivio-Schaltung von Shimano.
# Das komfortable Cockpit inklusive lose drauf gesteckten Flügelgriffen kommt von der Eigenmarke.
# Die hintere Beleuchtung von Axa ist hell und groß, verfügt aber nicht über ein Bremslicht.
# Die vordere Beleuchtung von Supernova ist funktional, aber etwas klein gewählt. - Fernlicht Fehlanzeige

Einige Highlights gibt es aber dennoch. Wie etwa die gefederte Variosattelstütze, die nicht nur das Anhalten und die geteilte Nutzung des Bikes vereinfacht, sondern zusätzlichen Komfort auf ruppigem Pflaster verspricht. Ebenfalls ziemlich erfreulich und im Lastenrad-Segment überraschenderweise noch recht selten ist der abschließbare Kofferraum, welcher, neben der Unterbringung persönlicher Wertsachen, auch perfekt geeignet ist für schnelle kleine Kiosk-Einkäufe zwischendurch.

# Gebremst wird mit 203 mm großen Bremsscheiben …
# … und Vierkolben-Scheibenbremsen von Tektro.
# Am Vorderrad arbeitet ein 2,5 Zoll breiter Maxxis Hookworm …
# … während man sich am Hinterrad für einen leicht profilierten Maxxis Rekon in 2,2 Zoll Breite entschieden hat.

Auch bei den Bremsen hat sich Momentum nicht lumpen lassen und dem PakYak E+ Vierkolben-Scheibenbremsen von Tektro an Vorder- sowie Hinterrad spendiert. Die packen ordentlich zu und lassen sich dank großzügiger Hebel komfortabel betätigen und leicht dosieren. Ebenfalls dem Fahrkomfort sowie der Fahrsicherheit zuträglich sind die voluminösen Maxxis-Reifen. Am Vorderrad arbeitet ein 2,5 Zoll breiter Maxxis Hookworm, während man sich am Hinterrad für einen leicht profilierten Maxxis Rekon in 2,2 Zoll Breite entschieden hat.

# Die gefederte Variosattelstütze zählt zu den absoluten Ausstattungshighlights des PakYak.

Motor & Akku

Der Giant SyncDrive Pro-Motor bietet 80 Nm Drehmoment und eine maximale Unterstütung von 360 %. Damit liegt er leicht unter den Werten des Klassenprimus von Bosch, gegen den er, was Beschleunigung und Geräuschkulisse angeht, auch ein paar Federn lassen muss. Kommt man mit dem PakYak E+ erstmal auf Touren, stellt sich aber auch unter Last eine harmonische Fahrt ein, die auch bei leichten Rampen nicht haltmacht. Der Mittelmotor wird von einem integrierten 500-Wh-Akku gespeist. Fahrerinnen und Fahrer haben zudem die Möglichkeit, die Kapazität durch einen optionalen zweiten Akku zu verdoppeln. Dieser kann in einem abschließbaren Fach hinter dem Sattelrohr untergebracht werden, das andernfalls als praktischer Kofferraum dient.

# Der Motor bietet fünf fein abgestufte Modi inklusive eines Automatikmodus, die über ein Bedienpanel neben einem kompakten Farbdisplay ausgewählt werden können.
# Die Ladebuchse am Rad ist leicht zugänglich und verfügt über eine funktionale Abdeckklappe.
# Der Giant SyncDrive Pro-Motor bietet 80 Nm Drehmoment und eine maximale Unterstütung von 360 %.
# Der Mittelmotor wird von einem integrierten 500-Wh-Akku gespeist.
# Er ist leicht zu entnehmen und kann so auch in der Wohnung oder im Büro geladen werden.

Ansonsten bietet der Motor fünf ziemlich fein abgestufte Modi inklusive eines Automatikmodus, die über ein Bedienpanel neben einem kompakten Farbdisplay ausgewählt werden können. Spezielle Smart Connectivity Features, wie Diebstahlsicherung, Tracking oder die Nutzung des Smartphones als Display, sucht man am PakYak E+ vergebens. Was den Vorteil hatte, dass man sie Oma und Opa, denen das „Postfahrrad“ ebenfalls große Freude bereitet hat, nicht erklären musste. Wer möchte, kann das verbaute RideControl Dash-Display mit der RideControl-App der Mutterfirma Giant koppeln und einfache Features wie Gesamtkilometer und Updates abrufen.

So fährt sich das Momentum PakYak E+

Insgesamt gibt sich das Momentum PakYak E+ im alltäglichen Einsatz als robustes und einfach zu fahrendes Longtail mit gutmütigen Fahreigenschaften. Während der Motor überzeugt, könnte die Schaltung etwas sanfter schalten. Die Gangspreizung ist für den Einsatz in urbanem, leicht hügeligem Gefilde gut gewählt.

# Insgesamt gibt sich das Momentum PakYak E+ im alltäglichen Einsatz als robustes und einfach zu fahrendes Longtail mit gutmütigen Fahreigenschaften.

Das Manövrieren des Fahrrads gestaltet sich dank seines Radstandes von 128 cm ähnlich wie bei einem klassischen E-Bike, was das Lastenrad-Erlebnis mit dem PakYak E+ sehr niedrigschwellig gestaltet und es für Jung und Alt empfiehlt. Was die Passform anbelangt, können wir die Herstellerangabe 1,60 1,90 m nicht ganz unterstreichen: Während unsere 1,75 große Testerin sich mit der Rahmengeometrie pudelwohl gefühlt hat, bin ich mit meinen 1,85 m doch gelegentlich wörtlich an die Grenzen des Rahmens gestoßen. Dies äußerte sich vor allem bei langen Fahrten und beim Absteigen – hier ist der Rahmen gefühlt einfach etwas zu kurz.

# Das Manövrieren des Fahrrads gestaltet sich dank seines Radstandes von 128 cm ähnlich wie bei einem klassischen E-Bike …
# … was das Lastenrad-Erlebnis mit dem PakYak E+ sehr niedrigschwellig gestaltet und es für Jung und Alt empfiehlt.

Die sehr einfache und direkte Lenkung des „Postfahrrades“, wie wir es liebevoll nannten, erfolgt über einen breiten Lenker mit Flossengriffen und wird durch die Starrgabel unterstützt. Diese verfügt übrigens über zusätzliche Mounts für Flaschenhalter, Schlösser oder ähnliches. Die Fahreigenschaften auf Asphalt und moderaten Schotterpassagen im Stadtpark sind überzeugend. Komfort wird durch die Reifen und die Federsattelstütze geboten, während die bissige Tektro-Bremsanlage zuverlässig und mit ausreichender Reserve bremst. Die guten Fahreigenschaften auf Asphalt, Pflastersteinen und sonstigen befestigten Untergründen könnten unseres Erachtens nach sogar noch verbessert werden, wenn nicht nur vorn, sondern auch hinten der förmlich am Boden klebende und gut gedämpfte Hookworm montiert wäre.

# Stopp! - Die Bremspower der Tektro Dorado-Scheibenbremsen hat uns voll überzeugt.

Handling mit Kindern

Wir sind während des Tests von der Nutzung mit einem Kindersitz in Kombination mit Frontgepäckträger und darauf montierter Einkaufstasche zum Setup mit Sitzbank, Kinderkorb und Frontgepäckträger gewechselt, um flexibler zu sein und auch mal größerere Ladungen auf dem Heckträger transportieren zu können. Eine Nutzung mit Kindersitz und den optional erhältlichen Panniertaschen hat leider nicht funktioniert. Sobald sich das Kind sicher selber festhalten und mit den Füßen auf den Fußrasten abstützen kann, ist dies aber ohnehin die bessere Variante, meiner Meinung nach. Die Kombinationsmöglichkeit Kinderkorb und Kindersitz, wie man sie bei Modellen anderer Hersteller findet, wäre bei entsprechender Familienkonstellation außerdem wünschenswert.

# Der Zweibeinständer des PakYak ermöglicht durch einen Fußhebel ein einfaches Aufbocken des Bikes.
# Autonomes Einsteigen ist dank sicherem Stand und talentiertem Tester kein Problem.
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# Der Kinderkorb ist groß genug für zwei größere Kinder – sofern sie zusammen nicht schwerer als 46 kg sind.
# Auch die Fußrasten sind großzügig und robust gearbeitet.

Erstaunlich und erfreulich zugleich: Dank des sicheren Stands des eigens fürs PakYak E+ entwickelten Zweibeinständers und der Fußrasten, die gleichzeitig auch als Trittstufen dienen, gelingt das unseren kleinen Testern mit etwas Übung auch das autonome Einsteigen. Vibrationen und Schläge werden spürbar durch die breiten sowie gut abgestützten Reifen und den steifen Rahmen absorbiert und nicht unvermindert an Mitfahrende weitergegeben. Und wenn es doch mal zu ruppig wird, lässt sich das PakYak sehr kontrolliert langsam fahren, was längst nicht für jede Art von Cargobike gilt.

# Das PakYak lässt sich kontrolliert langsam fahren – perfekt zum Bummeln!
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Fazit – Momentum PakYak E

Das PakYak E+ zeigte sich im Test mit einfachem Handling und solider Verarbeitung und Ausstattung als gutmütiges und praktisches Longtail für die ganze Familie. Praktische Details wie die gefederte Vario-Sattelstütze, der abschließbare Kofferraum, der leicht zu betätigende Zweibeinständer oder der integrierte Kettenschutz ermöglichen einen Fahrkomfort, der Jung und Alt zusagt – und auch die Fahrsicherheit kommt mit griffigen und zuverlässigen Bremsen und dem guten Dampfübungsverhalten der Reifen nicht zu kurz. Bei geteilter Nutzung sollte unbedingt auf die Größe der beteiligten Parteien geachtet und vorher eine Probefahrt vereinbart werden. Mängel in der Ausstattungsliste, wie fehlendes Rahmenschloss oder Fernlicht, sind bei dem Preis verwunderlich, können aber ohne weiteres im Nachhinein nachgerüstet werden. Insgesamt hat das PakYak E+ jedenfalls das Zeug zum vollwertigen Familienmitglied und ist definitiv mehr als nur ein Lastentier.

Momentum PakYak E Pro / Contra

Pro

  • Gute Motor-Performance, auch unter Last
  • Abschließbares Handschuhfach
  • Zubehör-Mounts an Gabel
  • Gefederte Sattelstütze
  • Leicht zu betätigender Zweibeinständer dank Fußhebel Integrierter Kettenschutz
  • Vielfältiges Zubehör

Contra

  • Relativ geringe Zuladung mit insgesamt 61 kg
  • Kein Rahmenschloss
  • Kein Fern- und Bremslicht

# Das PakYak E+ überzeugt im Test als gutmütiges und praktisches Longtail für die ganze Familie, mit einfachem Handling und solider Ausstattung.

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Text & Bilder: Laurenz Utech
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