Kids Ride Shotgun Pro Evo Kindersitz: Infos und Preise
Gut vier Jahre ist der Kids Ride Shotgun Pro Kindersitz nun auf dem Markt – nun folgt mit dem „Pro Evo“ eine grundlegende Überarbeitung. Das wesentliche Element der Überarbeitung ist, dass der zwischen Gabelschaft und Sattelstütze auf einer Schiene montierte Kindersitz in Form eines Sattels nun auch mit Sitzschale und 5-Punkt-Gurt aufgerüstet werden kann. So können Kinder nicht erst wie bisher von etwa zwei bis fünf Jahren mitgenommen werden, sondern sollen schon ab etwa neun Monaten mit aufs Rad können. Um diesen Umbau möglich zu machen, hat man bei Kids Ride Shotgun tief in die Trickkiste gegriffen und vor allem den Sattel sowie die Sattelaufnahme, aber auch die Fußrasten überarbeitet.

Ein Sitz. Zwei Setups. Vier Jahre Abenteuer.
Unangetastet bleibt das Konzept, den Kindersitz ohne Rahmenkontakt montieren zu können. Stattdessen wird der Sitz wie vom bekannten „Pro“ gewohnt mit einer Schelle um die Sattelstütze geklemmt und am Gabelschaft in einem speziellen Spacer drehbar gelagert. Neu ist, dass es neben dem hauseigenen Spacer eine kleine Platte gibt, die durch den Steuersatz geführte Leitungen von der Klemmschelle weghält. Wandern die Leitungen jedoch in den Lenker weiter, sind Kopfschmerzen angesagt. Zeit, dass die Bike-Industrie dieses Service-unfreundliche Design beendet.
- Kindersitz mit Positionierung des Kindes hinter dem Lenker und flexibel anpassbarer Sitzposition
- 2-in-1 Design: Montierbar als Sattel mit optionalem Zusatzlenker (2-5 Jahre, max. 27 kg) oder Sitzschale mit 5-Punkt-Gurt von Fidlock (ca. 9 Monate bis 2 Jahre, max. 93 cm Körpergröße, max. 15 kg
- Für Mountainbikes, normale Fahrräder und E-Bikes geeignet
- Montage Ohne Rahmenkontakt, somit auch bei leichten Carbon-Rahmen möglich
- Kompatibilität Gabel 1 1/8-Gabelschaft (10 mm Spacer-Abstand erforderlich). Adapter für durch den Steuersatz geführte Leitungen (ICR-Adapterkit) sowie Trek Knock Block und Scott Syncros-Steuersätze verfügbar
- Geeignete Stützendurchmesser 27,2 mm, 30,9 mm, 31,6 mm und 34,9 mm.
- Erfüllt die Sicherheitsstandards EN 14344 und ASTM F3641 für vorne montierte Fahrradkindersitze
- www.kidsrideshotgun.de
- Preis 349 € (UVP) Bikemarkt: Kids Ride Shotgun Pro EVO kaufen



Das sagt der Hersteller selbst:
Unsere Mission ist es, die nächste Generation von Mountainbikern großzuziehen – und das beginnt damit, Familien dabei zu helfen, gemeinsam großartige Erlebnisse beim Radfahren zu teilen.
Als wir unseren ersten Shotgun Sitz auf den Markt brachten, eröffnete er Familien mit Kindern ab zwei Jahren den Weg zum Mountainbiken. Für Familien mit jüngeren Kindern waren die Möglichkeiten jedoch noch begrenzt. Der Pro EVO ändert das – er ermöglicht es Kindern von neun Monaten bis fünf Jahren, auf demselben MTB zu fahren.
Im Detail
Warum einen Kindersitz für Kleinkinder ab neun Monaten in den bewährten Kids Ride Shotgun integrieren? Die wesentliche Motivation soll gewesen sein, eine vernünftige Lösung für Mountainbikes anbieten zu können. Zwar gibt es diverse am Gabelschaft geklemmte Kindersitze, doch diese seien in der Regel für Stadträder konzipiert und würden nicht an moderne Mountainbikes passen, so das Team von Kids Ride Shotgun. Die eigentliche Botschaft ist jedoch: der Kids Ride Shotgun Pro EVO soll sich kompakt, schnell und zuverlässig montieren lassen. Dabei soll er hochwertige Carbon-Rahmen schützen und eine möglichst große Altersspanne abdecken.
Grundsätzlich sind Kindersitze dieser Art eine spannende Alternative für all die Eltern, deren Kinder nicht mehr im Fahrradanhänger sitzen wollen, aber für ausgedehnte Touren auf dem Kinder-Mountainbike noch zu klein sind. Aber auch in der Stadt überzeugt das schnelle Auf- und Absteigen und das Kind ist grundsätzlich zwischen den Armen gut geschützt. Außerdem ermöglicht die Position hinter dem Lenker eine direkte Kommunikation.
Wie auch der Kids Ride Shotgun Pro wird der Pro EVO rahmenfreundlich zwischen Sattelstütze und Gabelschaft geklemmt. Am Gabelschaft muss dafür ein spezieller Spacer montiert werden, der ca. 10 mm Bauhöhe erfordert. Neu gegenüber dem Vorgänger ist, dass die Klemmschraube der vorderen Aufnahme nun nicht mehr vorne an der Schelle angebracht ist, sondern hinten. Das soll Platz gegenüber dem Vorbau schaffen und besser erreichbar sein.
Die zentrale Änderung ist, dass nun über fünf Schrauben von unten der neu gestaltete Sattel mit einer Rückenlehne inklusive Gurtsystem ausgestattet werden kann. Das erlaubt den Transport von Kindern, die sicher frei sitzen können – ab etwa neun Monaten. Der Gurt ist als 5-Punkt-Gurt mit zusätzlichem Brustverschluss ausgeführt und kommt von Fidlock. Direkt in die Sitzschale integriert sind Fußrasten mit Sicherungsgummi zur Fixierung der Füße. Entsprechend der Größe des mitfahrenden Kindes lassen sich die Fußrasten in der Höhe einstellen.
Vor dem Kind befindet sich ein Haltebügel. Und der hat es in sich, denn wenn das Kind größer wird und die Sitzschale mit Gurt nicht mehr benötigt wird, dann wird die Brücke des Bügels entfernt und die Bügelarme klappen als Halter der Fußrasten nach unten. Kids Ride Shotgun goes Transformer. Dann noch die Halter nach vorne rotiert, die Fußrasten angeschraubt und das Gurtschloss vom Sattel gelöst und schon ist der Sattel bereit für größere Kinder, die sich selbst sicher am Lenker festhalten können (ca. 2 bis 5 Jahre) und keine Rückenlehne sowie Gurt mehr benötigen.
Im Grunde entspricht der Pro EVO so umgebaut dem schon bekannten Kids Ride Shotgun Pro Kindersitz. Dennoch gibt es neben der geänderten Klemmung am Gabelschaft weitere Verbesserungen. Der Sattel ist grundlegend überarbeitet. Einerseits natürlich, um die Schale und das Gurtschloss aufnehmen zu können. Andererseits hat eine etwas straffere Polsterung bekommen und ist nun am Ende leicht nach oben ausgeformt, um das Nach-Hinten-abrutschen zu verhindern. Die grundlegendste Änderung ist jedoch die Sattelaufnahme zur Schiene hin. Sie ist weit nach vorn gewandert, wodurch der Sattel tiefer gegenüber der Schiene sitzt. Außerdem kann nun über einen einzigen Schnellspanner der Winkel zwischen der Schiene und dem Sattel sowie der Schiene und den Fußrasten eingestellt werden. Das ist besonders praktisch, wenn man zwischen zwei Rädern umbauen will. Verbessert wurde außerdem die Längsverstellung auf der Schiene. Hier müssen nur noch zwei Schrauben gelöst werden und die Klemmung ist konisch ausgeführt, sodass sie fein eingestellt werden kann.
Unverändert sind bei der Verwendung als Sattel ohne Rückenlehne die Fußrasten. Sie lassen sich in verschiedenen Längen (neu nur noch eine Schraube pro Seite, nicht mehr zwei) einstellen. Außerdem bieten sie zwei Öffnungswinkel gegenüber dem Rahmen, um unterschiedlich dicken Unterrohren Platz bieten zu können. Die Pedal-ähnlichen Plattformen mit Gummiriemen zur Fixierung des Fußes selbst sind unverändert geblieben.









Im Test
Wie schlägt sich der Kids Ride Shotgun Pro EVO in der Praxis? Wir hatten vor Ablauf des Embargos sechs Wochen Zeit, den Sitz intensiv in der Praxis zu testen – sowohl im Straßen- und Alltagseinsatz als auch auf dem Mountainbike. Eine wichtige Einschränkung vorneweg: Auch wenn es verlockend erscheint, mit dem Nachwuchs im Bikepark abzufahren und schnell Trails zu fahren, sollte man sich des inhärenten Sicherheitsrisikos bewusst sein. Insbesondere die Beine der Kinder könnten im Falle eines Sturzes zwischen Fußrasten, Oberrohr und Lenker eingeklemmt werden. Und natürlich das Kind selbst unter Mama oder Papa. Wichtig außerdem: Viele Bikeparks verbieten die Nutzung von vorn und auch hinten montierten Kindersitzen.
Abgesehen davon zeigen die Detailverbesserungen Wirkung: Ist der Spacer erst einmal unter dem Vorbau montiert (wir hatten zum Glück noch Bikes ohne durch den Steuersatz geführte Leitungen), lässt er sich wie versprochen innerhalb weniger Sekunden montieren. Dabei erweist sich die nach hinten verlegte Position der Klemmschraube an der vorderen Schelle als echte Verbesserung: Der Vorbau kann nun deutlich flacher gefahren werden, ohne in Kontakt mit der Schraube zu kommen. Konkret konnten wir jeweils ohne weitere Spacer den Vorbau über den Kids Ride Shotgun-Spacer montieren. Praktisch ist auch, dass der Schnellspanner für die Längenverstellung der Schiene entfallen ist. Außerdem lassen sich die Sattelneigung und die Neigung der Fußrasten nun über einen geteilten Schnellspanner einstellen – wieder Zeit gespart. Lediglich für die Verstellung der Sitzposition auf der Schiene selbst müssen noch zwei Schrauben gelöst werden. Früher waren es vier, und der verbesserte Klemmmechanismus ermöglicht ein feines, einfaches Einstellen. Klasse.


Bei Verwendung als Kindersitz mit Rückenlehne ist unsere kleine Test(mit)fahrerin direkt begeistert. Der Sitz bietet guten Halt, die Fußrasten lassen sich in einem weiten Bereich einstellen und das Gurtsystem mit magnetischem Schloss von Fidlock ist einfach einzustellen und kindersicher – aber dennoch schnell – zu bedienen. Lediglich auf in der Höhe verstellbare Gurte an der Rückenlehne hat man bei Kids Ride Shotgun verzichtet.
Der Umbau zum konventionellen Kids Ride Shotgun ist grundsätzlich einfach. Dennoch ist er nichts, was man spontan tun wird. Aber Kinder werden ja auch nicht spontan älter. Immerhin lässt sich während des Umbaus direkt die Position der Fußrasten (Höhe und Winkel) einstellen, sodass es im Anschluss losgehen kann. Ob man den im Set enthaltenen eigenen Lenker für die Kinder montiert oder nicht, bleibt einem selbst überlassen. Die schlanken Griffe bieten aber mehr Komfort und über die bekannten Schnellspanner ist der Zusatzlenker sowohl bei 31,8 mm als auch bei 35 mm Lenkern schnell montiert. Die Anpassung erfolgt über unterschiedliche Gummieinlagen.
Unsere Kinder hatten direkt viel Spaß am „aktiven“ Mitfahren. Dabei ist entgegen der Befürchtungen der Lenker zu kurz, um signifikant auf die Fahrtrichtung Einfluss zu nehmen. Spannender ist da schon eher die Gewichtsverlagerung, die zu Korrekturen führen kann. Erstklassig ist die Art und Weise, wie man während der Fahrt mit dem Kind kommunizieren kann. Da ist es dann auch keine Frage, ob der Funkte überspringt: Unsere Kinder hatten sichtlich Spaß bei der Fahrt auf dem Kids Ride Shotgun. Und das nicht nur auf einfachen Trails oder im moderaten Gelände, sondern auch in der Stadt. Ganz zu schweigen davon, dass es sich ohne Gurt unglaublich schnell auf- und absteigen lässt.
Bleibt die in meinen Augen zentrale Einschränkung: Je nach Körpergröße von Mama, Papa und Kind – aber auch dem Bike – kann es insbesondere mit der Sitzschale eng werden. Oder wenn das Kind meint, auf den Fußrasten aufstehen zu müssen. Bei abgesenktem Sattel sieht man hinter größeren Kindern (bei meinen 176 cm ab ca. 105 cm Kindergröße) kaum noch etwas. Und auch ohne Wampe kommt es durchaus zu Kontakt zwischen Bauch / Brust und dem Kind oder Sitz. Zu guter Letzt muss man insbesondere mit der Sitzschale ziemlich breitbeinig treten. Alles keine Punkte, die zwingend Lust auf lange, höhenmeterreiche Ausflüge ohne Motorunterstützung machen. Aber eben auch alles eine Frage der jeweiligen Größen und damit etwas, das man ausprobieren sollte. Immerhin positioniert die neue Sattelaufnahme das Kind etwas tiefer über der Schiene. Hier zählt jeder Millimeter!






Ausprobiert! Kids Ride Shotgun Pro Evo Kindersitz
Der Kids Ride Shotgun Pro EVO Kindersitz ist eine überzeugende Weiterentwicklung des bekannten Sport-Kindersitzes für Fahrräder, insbesondere Mountainbikes. Die Detailverbesserungen an Klemmung, Sattelaufnahme und Schiene vereinfachten die Montage und sorgen dafür, dass der Sitz nun mit noch mehr Fahrrädern und Cockpit-Setups kompatibel ist, als bisher. Im ersten Test überzeugte die Sitzschale mit geringem Gewicht, einfacher Größenanpassung und tollem Gurtsystem. Der Umbau zum konventionellen Sitz mit Fußrasten und eigenem Lenker erfolgt mit etwas Schraubaufwand aber einfach - und die Kinder hatten jeweils großen Spaß am „aktiven“ Mitfahren mit eigenem Lenker. Man sollte jedoch stets im Hinterkopf behalten, dass die Kinderbeine im Falle eines Sturzes systembedingt eingeklemmt werden können. Wie anspruchsvoll und schnell die Wege sein sollen, die man also gemeinsam mit dem Nachwuchs auf dem Bike in Angriff nimmt, sollte jede und jeder für sich selbst entscheiden. Bleibt nur noch eine Sache und das ist die Größe: Insbesondere kleine Eltern sollten vor dem Kauf ausprobieren, ob der Sitz bei ihnen eine angenehme Sitzposition ermöglicht. Sonst wird es im Zweifelsfall zu eng zwischen Lenker, Sattel und Kindersitz. Und der Preis - der liegt inzwischen bei stolzen 349 € für das Set aus 2-in-1 Kindersitz und Lenker.

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Macride und Towwhee sind die authentischen, aus Eigenbedarf entstandenen Originale, KRS haben nur frech kopiert und machen viel Marketing.
Der Sattel ist beim ersten Macride imho immer noch sinnvoller geformt.
Die Handhaltung der Fahrerin auf den Bildern ab #29 sieht nicht nur extrem unbequem aus sondern ist schlicht gefährlich! Man stelle sich mal eine Vollbremsung vor …
@Redaktion: Bitte macht von solchem Quatsch keine Bilder, außer vielleicht einem mit überlagerndem Stoppschild und Warntext als Bildunterschrift.
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