Aus Autotunnel wird Fahrradtunnel Neue Verbindung für Velofahrende in Zürich

Am 22. Mai 2025 wurde in Zürich ein Projekt eröffnet, das europaweit Aufmerksamkeit verdient: der neue Fahrradtunnel unter dem Hauptbahnhof. Die Verbindung zwischen den Stadtkreisen 4 und 5 ermöglicht Radfahrenden eine schnelle, sichere und wettergeschützte Durchfahrt – mit direktem Zugang zum Hauptbahnhof.
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Vom gescheiterten Autobahnprojekt zur Fahrradinfrastruktur

Was ursprünglich als Teil eines nie realisierten Autobahnprojekts gedacht war, wurde umgewidmet: Der 320 Meter lange überdeckte Tunnelbereich ist nun für alle Arten von Fahrrädern freigegeben – inklusive E-Bikes, S-Pedelecs und E-Mofas. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit im Tunnel beträgt 20 km/h. Eine klare Priorisierung von Sicherheit und urbaner Nachhaltigkeit.

Vorbereitungsarbeiten für die Betonierung bei der Einfahrt der Velostation Europaallee, Februar 2024.
# Vorbereitungsarbeiten für die Betonierung bei der Einfahrt der Velostation Europaallee, Februar 2024.

Diashow: Aus Autotunnel wird Fahrradtunnel: Neue Verbindung für Velofahrende in Zürich
Blick in die Velostation Stadttunnel.
Blick in den Stadttunnel Richtung Kasernenstrasse.
Aufgang zur Passage Sihlquai des Hauptbahnhofs Zürich.
Vorbereitungsarbeiten für die Betonierung bei der Einfahrt der Velostation Europaallee, Februar 2024.
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Kostenlose Fahrradstation direkt am Gleis

Direkt an den Tunnel angeschlossen ist eine neue Fahrradstation mit Platz für rund 1.240 Räder – darunter 115 Stellplätze für Spezialfahrräder wie Lastenräder und 64 Abstellplätze mit Lademöglichkeit für E-Fahrzeuge. Die Nutzung ist kostenlos, lediglich eine einmalige Registrierung ist nötig. Der Zugang zum öffentlichen Nahverkehr ist in wenigen Schritten zu Fuß erreichbar.

Blick in den Stadttunnel Richtung Kasernenstrasse.
# Blick in den Stadttunnel Richtung Kasernenstrasse.
Blick in die Velostation Stadttunnel.
# Blick in die Velostation Stadttunnel.

Mit dem neuen Fahrradtunnel setzt Zürich ein deutliches Zeichen: Stadtentwicklung geht auch ohne mehr Autos. Statt einen weiteren Tunnel für den motorisierten Verkehr gibt es hier Raum für eine gesunde, umweltfreundliche Fortbewegung auf zwei Rädern. Dass die Baukosten mit 38,6 Millionen Franken unter dem ursprünglich veranschlagten Budget geblieben sind, macht das Projekt umso bemerkenswerter.

Aufgang zur Passage Sihlquai des Hauptbahnhofs Zürich.
# Aufgang zur Passage Sihlquai des Hauptbahnhofs Zürich.

Meinung @Nimms-Rad.de

Der Züricher Velotunnel zeigt eindrucksvoll, wie aus veralteten Verkehrsvisionen neue Mobilitätslösungen entstehen können. Diese Art der Transformation braucht es auch andernorts – nicht nur für mehr Komfort, sondern als konsequente Antwort auf die Herausforderungen urbaner Verkehrswende. Dass das auch in Deutschland geht, zeigen Projekte wie etwa die Fahrradbrücken Tübingens. Und dass solche Invests in die Radinfrastruktur wirklich was bringen, hat die kürzlich veröffentlichte Studie über die neuen Fahrradstraßen Frankfurts gezeigt – wir berichteten: Erfolg für neue Fahrradstraßen in Frankfurt – Ein F in FFM steht für „Fahrrad“. Die neue Verbindung in Zürich zeigt auf eindrucksvolle Art und Weise, wie alte Verkehrsflächen sinnvoll neu gedacht werden können. Zeit, dass auch deutsche Städte Tunnelvisionen fürs Fahrrad entwickeln!

Was sagst du zum Züricher Velotunnel und welche deutsche Stadt könnte deiner Meinung nach einen solchen Fahrradtunnel gebrauchen?

Infos & Bilder: stadt-zuerich.ch

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