Obwohl es in der nordhessischen Großstadt Kassel bereits ein Fahrradparkhaus gibt, wurde in der Documenta-Stadt nun ein weiteres Parkhaus für Fahrräder, E-Bikes und Lastenräder eröffnet. 130 Fahrradstellplätze bietet das restrukturierte ehemalige PKW-Parkhaus in der Innenstadt, gekostet hat es 550.000 Euro. 

In Kassel wurde kürzlich ein neues Fahrradparkhaus am Rathaus eröffnet. Das Radhausbietet neben 130 Stellplätzen für Fahrräder, Lastenräder und Ähnliches auch eine Servicestation mit Luftpumpe und Werkzeug sowie Schließfächer. Die Errichtung des Fahrradparkhauses schlug mit etwa 550.000 Euro zu Buche, wobei Fördermittel des Landes Hessen in Anspruch genommen wurden. Ein vergleichbares System existiert bereits am Bahnhof Wilhelmshöhe.

Ehemaliges PKW-Parkhaus wird zu Fahrradparkhaus

Die neuen Abstellmöglichkeiten sind Teil eines städtischen Konzepts, das darauf abzielt, den Radverkehrsanteil bis 2030 auf bis zu 14 Prozent zu erhöhen. Dieser Anteil gibt an, welcher Prozentsatz der zurückgelegten Wege vor Ort mit dem Fahrrad bewältigt wird. Im Jahr 2008 lag dieser Wert in Kassel bei sieben Prozent. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen die Stadt und ihre Fahrradbeauftragte Anne Grimm augenscheinlich alle Hebel in Bewegung.

Die Fahrradbeauftragte der Stadt Kassel Anne Grimm demonstriert, wie geräumig die abschließbaren Fahrradboxen sind.
# Die Fahrradbeauftragte der Stadt Kassel Anne Grimm demonstriert, wie geräumig die abschließbaren Fahrradboxen sind.

Das neue Fahrradparkhaus in Kassel befindet sich im unteren, zuvor sanierten Parkdeck des Rathausflügels und ist über eine neu angelegte Hauptzufahrt von der Oberen Karlsstraße aus erreichbar. Im Radhaus stehen nun 32 einzeln verschließbare und überdachte Abstellboxen zur Anmietung bereit, die auch Lademöglichkeiten für Pedelecs bieten. Die restlichen 98 überdachten Stellplätze befinden sich in einem gesicherten Sammelbereich, der durch eine Tür zugänglich ist. Hier finden 86 Fahrräder und Pedelecs sowie zwölf Lastenfahrräder Platz.

Räder können bequem und sicher an Anlehnbügeln angeschlossen werden. Im Sammelbereich sind 59 Schließfächer installiert, die neben der Nutzung als Fahrradabstellplätze auch angemietet werden können. Diese Schließfächer sind ebenfalls mit Steckdosen ausgestattet, um beispielsweise Smartphones oder Pedelec-Akkus zu laden. Eine Fahrrad-Servicestation mit Luftpumpe und Werkzeug für kleinere Reparaturen steht ebenfalls zur Verfügung.

Buchung und Bezahlung per Smartphone

Die Buchung und Bezahlung für die Abstellanlage folgen dem gleichen Prinzip wie am ICE-Bahnhof Wilhelmshöhe und sind denkbar einfach. Dies kann bequem über das Portal www.nvv.bike-and-park.de/boxbuchen per Smartphone erfolgen. Um die Anlage zu nutzen, ist zunächst eine Registrierung am Terminal vor Ort erforderlich, bei der eine Zahlungsmethode ausgewählt wird. Anschließend können Einzelboxen oder Abstellplätze im Sammelabstellbereich für einen bestimmten Zeitraum reserviert werden.

Nach erfolgreicher Buchung kann die reservierte Tür innerhalb des gebuchten Zeitraums beliebig oft mit einer PIN oder einem QR-Code geöffnet werden. Die Zugangsdaten werden vor Ort an gut sichtbaren Terminals über eine Tastatur oder einen QR-Code-Scanner eingegeben. Der elektrische Schließer der ausgewählten Tür öffnet sich dann.

Die Reservierung der Plätze kann für unterschiedliche Zeiträume (1, 7, 28 oder 84 Tage) erfolgen. Die Gebühren für die Abstellung in Einzelboxen betragen je nach Buchungsdauer bis zu 2 Euro pro Tag. Im Sammelbereich fallen nur die Hälfte der Gebühren an. Die Schritte für die Buchung werden an den beiden Bedienterminals des Fahrradparkhauses erläutert.

Radverkehrswende in Kassel

Wir finden es klasse, welches Tempo Kassel in puncto Radverkehrswende an den Tag legt und sind uns sicher, dass die neuen Stellplätze im Radhaus künftig weitaus besser genutzt werden, als die demontierbaren Fahrradbügel, mit denen es Kassel schon einmal in den Fokus der Öffentlichkeit geschafft hatte.

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Infos & Bilder: Website Stadt Kassel

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