Bulls Daily Grinder 4 im Test Gravelbike mit Commuter-Power

Steckbrief: Bulls Daily Grinder 4

Das Bulls Daily Grinder ist eng mit dem Gravel Bike Bulls Grinder verwandt und im Gegensatz zu diesem voll ausgestattet mit Schutzblechen, Beleuchtung, Ständer und Gepäckträger. Damit richtet es sich in erster Linie an Pendler und alle Dropbar-Fans, die ihr Bike vor allem im Alltag und nicht nur für sportliche Ausflüge nutzen möchten. Dank des hohen zulässigen Gesamtgewichtes von 135 kg ist es auch prädestiniert für Touren mit Gepäck und hoher Zuladung.

Hier die wichtigsten Fakten in der Übersicht:

• Voll augestattetes Gravel-Bike
• Alumium-Schutzbleche, Fuxon LED Scheinwerfer/Rücklicht, MonkeyLoad Gepäckträger
• Shimano GRX 1×11 Schaltgruppe
• Gewicht Testbike 13,8 kg (gewogen, Größe M)
• Rahmengrößen S, M, L, XL
• max. zulässiges Gesamtgewicht 135 kg
• Preis 1.999 Euro
• Hersteller-Info www.bulls.de

Diashow: Bulls Daily Grinder 4 im Test: Voll ausgestatter Alleskönner

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Details

Das Bulls Daily Grinder 4 ist ein vielseitiges Gravel Bike auf Basis eines soliden Aluminium-Rahmens mit Carbongabel. Es hat alles an Montagepunkten an Bord, was man heutzutage von einem Gravel Bike dieser Klasse erwarten kann. So lassen sich neben Schutzblechen, Beleuchtung und Gepäckträgern auch sehr einfach per Gewindeösen Taschen am Oberrohr oder im Rahmendreieck befestigen. Ferner finden sich an der Gabel Gewindeösen, um klassische Bikepacking-Käfige zu befestigen für die große Tour.

Auf eine integrierte Verlegung der Züge und Leitungen am Cockpit verzichtet Bulls und bietet stattdessen durchdachte und komplette Ausstattungspakete an. Alle Modelle sind StVO-gerecht und alltagstauglich ausgestattet und bieten dennoch ein sehr attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Selbst ein stabiler Seitenständer, der das Bike auch voll beladen mit Gepäck sicher abstützt, ist immer mit an Bord.

Ausstattung: 4 Varianten

Unser Testrad Bulls Daily Grinder 4 ist vom Modelljahr 2025, aber aktuell noch ausreichend im Handel verfügbar. Es ist das Top-Modell der Linie und kommt mit Shimano RX600 Gruppe mit 1×11 Gängen. An der RX600-Kurbel ist ein Kettenblatt mit 40 Zähnen verbaut, am Hinterrad findet sich eine Kassette mit 11-42 Zähnen, die zuverlässig vom RX812 Schaltwerk bedient wird.

Die RX400-Bremsen stammen ebenfalls von Shimano und bieten dank 160 mm großen Scheiben vorn und hinten ausreichend Verzögerung, auch bei größerer Zuladung mit viel Gewicht. Die Laufräder mit Aluminium-Felgen sind mit Schwalbe G-One Allround Gravel-Reifen in 45 mm Breite bestückt.

Die stabilen Aluminium-Schutzbleche bieten guten Wetterschutz, der Fuxon FS-70 LED Schweinwerfer und das Fuxon RZ-60 Rücklicht bieten ordentliche Beleuchtung und ein praktisches Nachleuchten für einige Sekunden auch nach dem Abstellen des Bikes. Der Shimano XT-Nabendynamo ist hochwertig sorgt für zuverlässige Stromzufuhr (Wirkungsgrad 55 %) und schluckt keine wahrnehmbare Antriebsleistung im Leerlauf.

Erhältlich ist das Bulls Daily Grinder 4 in den Farben kwiqsand und black matt. Für das Modelljahr 2026 sind aktuell drei Varianten des Bulls Daily Grinder auf der Homepage gelistet, die allesamt günstiger als unser Testbike in Top-Ausstattung sind. Hier unser Testbike mit Modelljahr 2025 und die 3 neuen Daily Grinder Modelljahr 2026 in der Übersicht:

Die Beleuchtung mit dem schon erwähnten guten XT-Nabendynamo und Scheinwerfer und Rücklicht der ZEG-Marke Fuxon ist besser, als es die Preisklasse erwarten lässt. Mit 70 Lux Beleuchtungsstärke gehört der Scheinwerfer zur oberen Mittelklasse und liefert ein gut brauchbares Lichtbild. Wer für abendliche Gelände-Pendelfahrten mehr braucht, kann an dieser Stelle leicht tunen.

Geometrie: 4 Rahmengrößen mit bewährten Abmessungen

In Sachen Geometrie gibt es keine großen Überraschungen. Sowohl der Lenkwinkel mit 71°, als auch der Sitzwinkel mit 74° liegen in gängigen Bereichen, auch 1.056 mm Radstand und 435 mm Kettenstrebenlänge sind nicht weiter auffällig. Der Reach ist mit 397 mm relativ lang, das wird jedoch durch einen kurzen Vorbau wieder ausgeglichen. Der Stack von 599 mm sorgt für eine recht aufrechte Sitzposition.

Bulls bietet das Daily Grinder 4 lediglich in vier Rahmengrößen an. Das ist in dieser Kategorie und Preisklasse jedoch nicht ungewöhnlich und dank der zweiteiligen Cockpits lässt sich die Sitzposition recht einfach individuell anpassen.

Hier alle Geometrie-Werte im Detail:

In unserer Geometrie-Datenbank könnt ihr das Bulls Daily Grinder 4 mit anderen Allround Gravel-Bikes ganz einfach vergleichen. Einfach auf die Links in der Tabelle unten klicken.

Auf dem Kurs

Die Sitzposition auf dem Bulls Daily Grinder fällt erwartungsgemäß sehr komfortabel aus. Am Testrad in Rahmengröße M sind Spacer mit einer Höhe von insgesamt 20 mm unter dem 70 mm langen Vorbau verbaut. So komme ich mit 1,76m Körpergröße und einer Schrittlänge von 85 cm auf lediglich 50 mm Überhöhung. Der Reach des Rahmens ist mit 397 zwar etwas länger, als an den meisten Rennrädern, die ich normalerweise fahre, dafür ist aber der Vorbau nur 70 mm lang. Letztlich ist die Sitzposition also nicht nur deutlich höher als auf einem Race-Bike, sondern auch deutlich kürzer. Gut so und völlig normal.

Der Bulls Gravel SL Lenker misst zwischen den Hoods 41 cm, dank eines recht starken Flare wächst die Breite im Unterlenker auf bis zu 52 cm an. Lenker-Reach und -Drop sind angenehm klein, so ergibt sich ein angenehm zu greifender Dropbar mit passenden Abmessungen. Das recht dicke und griffige Lenkerband komplettiert die ergonomisch gelungene Steuerzentrale und spendet zusätzlichen Komfort.

Beim ersten Losfahren spürt man als Rennradfahrer natürlich die 13,8 kg, die das Bulls Daily Grinder 4 Testbike auf die Redaktionswaage drückt. Gemessen an der Ausstattung und dem Preis geht das Gewicht in Ordnung, stellt aber auch keine Rekorde auf. Erst mal in Fahrt, vergisst man ohnehin jeden Gedanken daran, schließlich geht es hier nicht in erster Linie um Performance, sondern um Alltagstauglichkeit, Zuverlässigkeit und Komfort.

Dementsprechend durfte ich das Bulls Daily Grinder hauptsächlich (aber nicht nur) auf einer einwöchigen Radtour entlang des Tauber-Altmühl-Radweges testen. In Begleitung meiner Söhne (12 und 15 Jahre) durfte das Daily Grinder das komplette Gepäck für drei Personen schleppen und erwies sich während der rund 350 km als treuer und zuverlässiger Begleiter.

Die Sitzposition ist wie geschildert äußerst bequem und erlaubt auch lange Tage im Sattel. Der Bulls Sportive Ergo Sattel passt gut zum Bike und hat während des Tests ordentlichen Komfort geboten. Trotzdem würde ich ihn für noch längere Touren gegen ein hochwertigeres Modell tauschen wollen. Das Handling des Bulls Daily Grinder ist ein guter Kompromiss aus flinkem Einlenken und stabilem Geradeauslauf. Das Bike lässt sich sowohl bei langsamer Fahrt in engen Gassen einfach manövrieren, als auch mit hohem Tempo und viel Zuladung entspannt auf der Geraden und bergab fahren.

Der Aluminiumrahmen ist so steif, dass er sich auch mit viel Gepäck nicht unvorteilhaft verwindet und in allen Lebenslagen einen effektiven Vortrieb und sicheres Handling garantiert. So habe ich etwa kurze, knackige Anstiege auf der Tour gerne als kleine Mini-Trainings-Intervalle genutzt und bin diese mit maximalem Krafteinsatz nach oben gebolzt. Das Daily Grinder hat diese Eskapaden unbeindruckt hingenommen und auch im Wiegetritt mit viel Gepäck ausreichend Stabilität gezeigt.

Auch auf schnellen Abfahrten vermittelt das Bike einen souveränen Eindruck. Die Shimano-Bremsen mit 160 mm großen Scheiben vorn und hinten bieten ausreichend Verzögerungsleistung für stramme Bremsmanöver. Auch die mechanische 11-Gang-Schaltung erwies sich im Test als überaus zuverlässig und leicht zu bedienen. Ich habe zu keinem Zeitpunkt elektronisch gesteuerte Gangwechsel vermisst, sondern war vielmehr froh darüber, dass ich mir unterwegs keine Gedanken um den Ladezustand eines Akkus machen musste.

Die Übersetzung mit 40 Zähnen an der Front und 11-42 Kassette am Hinterrad bietet erträgliche Gangsprünge und eine ordentliche Bandbreite, die natürlich nicht mit deutlich teureren Gravel-Spitzengruppen vergleichbar, aber auch nicht wirklich nötig ist. Für den alltäglichen Einsatz und wenig anspruchsvolle Touren ohne viel Höhenmeter fand ich die Übersetzung gut gewählt. Soll es ins Gebirge gehen, gar mit Gepäck, wäre eine kürzere Untersetzung als 40 – 42 aber sicher angenehm.

Der serienmäßig montierte Gepäckträger erduldete die maßlose Überladung klaglos und erwies sich als ausreichend stabil, zwei voll beladene (überladene) Pack-Taschen und eine zusätzliche Gepäckrolle zu tragen. Die freundlicherweise zur Verfügung gestellten Packtaschen Barrier Plus von Northwind sind mit einem Preis unter 50 Euro äußerst kostengünstig. Allerdings hat eine Tasche meine Überladungsorgie nicht dauerhaft überstanden und ist kurz vor Ende der Tour an einer geklebten Naht ein Stück aufgerissen. Eventuell bin ich auch irgendwo hängengeblieben und habe es nicht bemerkt. Jedenfalls haben ein paar Lagen Klebeband den Schaden unterwegs behoben und die Naht ist erfreulicherweise auch auf der restlichen Tour nicht weiter aufgerissen.

Ansonsten gab es keinerlei Probleme oder Schwierigkeiten zu beklagen. Das Bulls Daily Grinder erwies sich als tolle Wahl für eine Biketour mit Gepäck, ebenso wie für das Pendeln zur Arbeitsstelle oder den alltäglichen Einsatz als Fortbewegungsmittel. Aber auch eine sportliche Schotterrunde ist auf dem Bulls durchaus ein Vergnügen, sofern man es nicht übertreibt.

Fazit – Bulls Daily Grinder 4

Wer ein voll ausgestattes Gravel-Bike mit Schutzblechen, Licht, Gepäckträger und Ständer für unter 2.000 Euro sucht, sollte sich die Bulls Daily Grinder Linie gerne näher anschauen. Unser Testbike Daily Grinder 4 konnte sowohl auf einwöchiger Biketour mit Gepäck, als auch im Alltags-Einsatz überzeugen. Zuverlässige Technik, eine angenehme Sitzposition und die ordentliche Ausstattung kommen zum angemessenen Preis und ergeben ein stimmiges Gesamtkonzept.

Bulls Daily Grinder 4 – Pro / Contra

Stärken

• Preis-Leistungs-Verhältnis
• Komplette Ausstattung

Schwächen

• Relativ schwer

Bulls Daily Grinder

Radwelt-Shop

1.399,00 €

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1.499,00 €

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Testablauf

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