Der neue Mahle M40 Mittelmotor - 850 W Spitzenleistung, 105 Nm Drehmoment und nur 2,5 kg Gewicht – auf dem Papier ist das schon mal ordentlich!
Erstmals setzt Mahle auf einen eigenen Mittelmotor, der dem Hersteller den Mountainbike-Bereich eröffnen soll - Der M40 wird parallel zu den X-Series Nabenmotoren ins Portfolio aufgenommen.
Mit bis zu 400 % Unterstützungsleistung verspricht der Mahle M40 kraftvollen Schub - der Motor ist dabei recht kompakt und baut kleiner als die Konkurrenz von Shimano, Bosch & Co.
Neben dem geringen Gewicht kann auch die kompakte Bauform des M40 überzeugen.
Der M40 soll sich konstant steigern und bei hohen Kadenzen keinen Leistungsabfall bekommen.
Beim Derating gibt der M40 laut Hersteller ein recht starkes Bild ab: Der Motor regelt selbst bei sehr langen Uphills maximal auf ca. 750 W runter.
Im eingebauten Zustand sind Sensor und Lochscheibe schwierig zu sehen - insgesamt 84 Messpunkte kann der Geschwindigkeitssensor aber messen.
Die verwendete Lochscheibe wird direkt auf die 6-Loch-Aufnahme der Bremse geschraubt - der Sensor selbst versteckt sich schön unter der Post-Mount-Aufnahme.
Manuel Pal aus Rosenheim ist Akustikingenieur und bei Mahle Head of Testing and Validation - sein Team hat den Motor auf den Prüfständen gequält und Feedback zurückgegeben – auch zum Geräuschpegel des Motors.
Materialien, Verzahnungsprofile und mehr wurden so abgestimmt, dass der Motor recht leise sein soll.
Dabei wurde aber darauf geachtet, keine Kompromisse bei der Leistung einzugehen.
Dank einer umfassenden Sensorik liefert das System viele Daten, die sowohl den Dynamic Overrun als auch die Hill Brake möglich machen - die Hill Brake ist ein nettes Feature, wenn man am Berg anfahren muss, der dynamic Overrun schiebt Situationsbedingt passend nach, sodass man die per DIN Norm maximal freigegebenen 2 m voll ausnutzen kann.
Mit 2,5 kg bringt der iM5 Akku 534 Wh Akkukapazität mit, kommt also auf 214 Wh/kg Energiedichte - etwas mehr gibt es beim iM8 mit 800 Wh.
Steckverbindung des Akkus.
Die Akkus sind von unten an den Rahmen geschraubt, verschiedene Löcher bedienen die verschiedenen Akku-Größen.
Eine Ladebuchse am Rahmen ist Pflicht, Mahle integriert diese am eigenen Bike am Sitzrohr.
Das kleine 1,9" Farbdisplay ist ins Oberrohr integriert und zeigt die wichtigsten Infos an - für Fans von großen Displays wird es etwas klein ausfallen, wer jedoch auf Minimalismus steht, der wird damit happy. Im Fahrbetrieb kann das Display auch abdunkeln, wenn man diese Einstellung im Menü auswählt.
Foto Chris Spath Mahle M40 -35
Foto Chris Spath Mahle M40 -34
Foto Chris Spath Mahle M40 -36
Foto Chris Spath Mahle M40 -32
Mahle ergänzt sein Programm um die Trio-Remote, mit drei Knöpfen, dafür ohne Kabel - sie steuert Unterstützungslevel und Display-Anzeigemodus – ist haptisch gut und einfach zu erreichen. In ihrer Bauform ähnelt sie natürlich Systemen anderer Hersteller.
Das Mahle Bike als Teileträger für das M40 Motorsystem - mein Testrad in Größe L wiegt 21,65 kg.
Das Rad setzt auf einen klassischen Horst-Link Viergelenker, einen Carbon-Rahmen und eine moderate Geometrie.
Ein am Oberrohr angeschlagener Dämpfer schafft Platz für die Trinkflasche.
Vigo liegt im Nordwesten Spaniens, ist in MTB-Kreisen als ehemaliger World Cup Austragungsort bekannt - griffiges Gestein und griffiger Boden waren auf dem Speiseplan – perfekt für Challenges bergauf und schnelle, rumpelige Trails mit geilen Kurven bergab.
Den Mahle M40 galt es erst zu verstehen – das sehr stark an die Eingangsleistung gekoppelte System lässt sich nach einer Eingewöhnungsphase aber hervorragend modulieren - als Fahrer, der selbst gerne und gut Mittritt war in der Gruppendynamik für mich Unterstützungsstufe 2 auf Forstwegen fast schon zu viel.
Modulation, Dynamik, Power – der M40 kann mich in allen drei Punkten überzeugen - das Unterstützungs-Konzept erinnert stark an die Bremse im Downhill und der Motor reagiert schnell und feinfühlig genug, um ein natürliches Fahrgefühl im Uphill zu erzeugen, mit dem sich technische Challenges mit hoher Präzision meistern lassen.
Das Mahle-System reagiert auch beim Antritt aus Kurven blitzschnell - dank vergleichsweise leichtem Gesamtgewicht und Rahmengröße L fährt sich das Rad quirlig und leichtfüßig.
Den Dynamic Overrun kann man für kleine Hindernisse im Trail sowohl bergauf als auch bergab hervorragend nutzen! - die Sensorik liefert Daten, die Motorsteuerung rechnet – je nach Geschwindigkeit und Lage liefert der Motor einen individuell passenden Nachlauf.
Nicht nur die Trails in Vigo fanden wir hervorragend, auch das Mahle M40 Motorystem hat uns richtig gut gefallen - wir sehen im Ansatz von Mahle viel Potenzial und freuen uns schon, wenn der Motor in den nächsten Testbikes verbaut ist.