Video: 13 ausgefallene Dropbar-Bikes der Bespoked Dresden 2025
Drust Cycles

Konstantin Drust hat einen #1-Kunden – zumindest scheint es so – Marm hat inzwischen drei Bikes des Rahmenbauers, der ähnlich groß ist. Sein neuestes Projekt war ein sehr großes Bike, mit dem Ziel, ohne Sattelüberhöhung eine komfortable Sitzposition zu erhalten. Damit soll sich sein Bewegungsradius erweitern und große Touren sollen möglich sein – die er mit seinen beiden Dackeln absolvieren möchte.
Das Bike ist passend dazu mit Pinion Getriebe ausgerüstet, die 170 mm-Federgabel ist eher für die aufrechte Sitzposition. Die beiden Coupler an Ketten- und Sitzstrebe haben zumindest vorerst nicht unbedingt den Hintergrund, auf Weltreise zu gehen. Marm wollte sie integrieren, da er sich für die kleinen Rahmenspalter einfach sehr stark faszinieren kann.
Mit Packtaschen von Wit Slingers, farbig inspiriert durch das 10 Jahres Jubiläums Logo der Dresdner Klamotten-Brand RVMBLE, dürfte einer Weltreise nichts im Weg stehen – wir sind gespannt, was Marm mit diesem riesen Bike noch so bereist.

Journeyman Cycles
Erdmann von Journeyman Cycles baut in Leipzig Lastenräder auf Maß. Sein Longjohn-Modell ist inzwischen 9 Jahre gereift, dieses Jahr hatte er ein Kundenrad mit auf der Bespoked dabei.
Das Bike kommt mit Gates-Riemen und 3×3-Nabe, das Bike ist komplett mit Beleuchtung und Schutzblechen für maximale Alltagstauglichkeit ausgerüstet. Erdmanns Design ermöglicht es durch zwei Querstreben, auch lange Gegenstände entspannt zu transportieren.
Ab 6.000 € bekommt man bei Journeyman ein fahrfertiges Lastenrad, der Maßrahmenbau nimmt etwa ein halbes Jahr in Anspruch.

endless.bikes

Kinder-Cargo? Es gibt nichts, was es nicht gibt – endless.bikes baut aus eigenem Antrieb ein Longjohn-Cargo-Bike für Kids. Der Grund dafür? Die eigene Tochter.
Das Lasti soll sich super intuitiv fahren und wird gerade ausführlich probegefahren. Aktuell gibt es Bestrebungen, das Bike zum fertigen Produkt zu bringen und sich durch den Dschungel an Zertifizierungen und Normen zu kämpfen.
Iumentum

Das Iumentum Cargo-Bike kommt mit Seilzuglenkung als starkem USP – das ermöglicht einen sehr großen Lenkeinschlag, der den sportlichen Charakter durch einen engen Wenderadius unterstreichen soll.
Mit ihrem eigenständigen Rahmendesign ohne klassische, seitlich geöffnete Plattform, wird der Rahmen ein gutes Stück leichter und eignet sich damit zum Aufbau von gewichtsorientierten Cargo-Flitzern. Dadurch geht zwar etwas Flexibilität verloren, da die Plattform seitlich durch das Gestänge eingeschränkt ist, jedoch tut man sein Bestes, um durch verschiedene Aufbauten den Alltagsnutzen maximal auszuschöpfen. So gibt es Hunde-Taschen, Kurier-Taschen, eine Kinder-Transportlösung ist in Arbeit, außerdem passen klassische Eurokisten ohne Probleme.
Das Bike ist mit wenig Vorlaufzeit verfügbar, sofern keine Sonderwünsche bestehen, kann individuell gepulvert werden und auch als E-Bike mit Nabenantrieb gekauft werden.
Upcycle
Upcycle ist eine junge Firma aus Luxemburg, die sich dem Cargo-Bike verschrieben hat, nur eben nicht aus neuem Material, sondern – wie der Name sagt – aus alten Materialien neu geschaffen.

Am Stand zu sehen war ein Stahlrahmen, der aus einem Sonnenschirmständer, einem BMX- und einem MTB-Rahmen zusammengelötet wurde. Dank Subventionierung durch den luxemburgischen Staat, sind die Cargo-Rahmen mit unter 2.000 € für einen handgefertigten Rahmen äußerst erschwinglich. Als i-Tüpfelchen gibt es Skateboard-Decks als Plattform.
Apriko
Auch bei Apriko wird aus Alt neu – jedoch mit etwas anderem Fokus. Die Element-Cargo -Fork ermöglicht es, ein altes MTB mit EC34-Steuerrohr zu einem Mini-Cargo-Bike umzubauen. Stilecht mit 20″-Vorderrad und Plattform darüber, kann man so preiswert alltägliche Besorgungen erleichtern.

Im Set enthalten ist der faltbare Carrier, an dem auch Packtaschen befestigt werden können, sowie die Gabel mit extra langem Gabelschaft. 650 € kostet das Set, im Hinterkopf muss man lediglich behalten, dass dann noch ein 20″ Vorderrad benötigt wird.

Woodland Cycles

Bei Woodland Cycles dreht sich alles um den Offroad-Einsatz. Das E-MTB-Cargo-Bike entspricht Federwegstechnisch und bei der Geometrie etwa einem E-Enduro: 180 mm vorne, 170 mm hinten, dazu ein Bosch-Antrieb mit externem, einfach wechselbarem Akku. 64° Lenkwinkel bringt das Bike mit, dazu ein Modulares Cargo-Konzept, das in verschiedenen Stufen ausgeklappt werden kann.

Komplett geöffnet passt eine Eurokiste, Makita- oder Getränkekisten. In 45° Stellung ist die Ladefläche genau so breit wie die Pedale. Getestet wurde das Bike bereits im Bikepark und auf einem Alpencross. Die Ergebnisse? Vielversprechend. Wir sind gespannt, wie es weiter geht.

Garage 66
Liebe für Mini-Bikes trifft eigene Fertigungsmöglichkeit: Bei Garage 66 stand dieses Jahr ein Mini-Gentleman-Racer auf dem Stand. Das Bike wurde noch im Hotelzimmer zusammengebaut, um rechtzeitig zur Messe fertig zu werden.


Mit großem Kettenblatt und Rennrad-Antrieb soll es schnell, aber dank 16″-Rädern auch äußerst flink sein. Aktuell ist das Bike noch Prototyp, eine Kleinserie ist aber in Planung. Mit 1.500 € fürs Rahmenset und 2.500 € für ein Komplettrad, kann man sich hier vielleicht bald den Traum vom Mini-Coffee-Racer erfüllen – inklusive Blickfang-Garantie.
YAAD Cycles
YAAD Cycles aus Stuttgart hat ein buntes Portfolio – vom Rennrad, über 20″-Utility-Bikes, bis hin zum E-Bike. Möglich macht es das E-Bike-Kit von Reynolds, das mit 56er Unterrohr den Akku aufnehmen kann und ein Ausfallende für den Mahle Nabenmotor mitbringt.

Im Kessel liegend, ist Stuttgart natürlich entweder zäh, oder mit Motorunterstützung zu bewältigen – die Flottenbikes einer Bank sollten letzteres mitbringen. Der Rahmen ist in Handarbeit entstanden, hat dazu noch einen Front-Gepäckträger bekommen, der mit vielen filigranen Streben besonders aufwendig produziert ist.
Genau das will YAAD aber auch in den Fokus legen – detaillierte Handarbeit – ich empfehle den Instagram-Kanal für weitere Beispiele, wie etwa die Tretlagerhülse mit Logo.
Good Grief
Good Grief war das zweite Jahr in Folge auf der Bespoked, dieses Mal mit einem Postfahrrad-ähnlichen Spaßbike mit Wheelie Bar. Leider war während unseres Cargo-Rundgangs niemand am Stand, um uns mehr über das ausgefallene Bike zu erzählen.

Kratzer und verbogene Streben deuten auf jeden Fall darauf hin, dass die Wheelie Bar bereits – mehr oder weniger erfolgreich – getestet wurde.
Good Grief, dahinter steckt der US-amerikanische Rahmenbauer Christopher Schmidt aus Colorado.


Sentinent
Ähnlich wie bei Good Grief ging es uns bei Sentinent – als wir die spannenden Bikes für unseren Videobeitrag filmen wollten, waren weder Menschen, noch Räder am Stand.

Sentinent ist eigentlich Distributor von Omnium Cargo-Bikes im Vereinigten Königreich, hat mit dem Stepping Stone und dem Arion aber auch zwei eigene Konzepte in der Pipeline.

Entstanden ist das Stepping Stone aus einem defekten Omnium Mini Max und dem Hinterbau eines Specialized Pitch – mit ein paar Modifikationen ist es zum fertigen, vollgefederten Cargo-Bike gekommen.
Das Arion startet mit einer nicht weniger ausgefallenen Geschichte: Die Organisatoren der Bespoked haben einen Rahmenbauwettbewerb für die UK-Ausgabe abgehalten: Aufgabe war das perfekte Bike für die Apokalypse zu bauen. Et voilà – das Arion entstand.

Suicycle
Suicycle ist ein Berliner Fahrradladen, der bereits seit geraumer Zeit eigene Rahmen erschafft. Herausragend fanden wir aber vor allem das Carrier-Konzept mit Achsaufnahme auf der Cargo-Plattform.

Ob das Suicycle-Konzept Vorreiter für eine ökologisch verträglichere Tour werden kann? Fraglich ist dann nur, wer mit diversen Fahrrädern auf dem Cargo-Carrier noch einem Pogacar hinterher kommen soll… selbst mit Motor…
d.r.k
Das d.r.k. Cargo mit Pinion Getriebe kommt aus dem vereinigten Königreich und soll als Cargo-Bike vor allem auch den Tourenfahrer ansprechen – zumindest ist es zum Teil so konzeptioniert worden.

Die Ladefläche mit Wand eignet sich, ähnlich wie bei Iumentum, nur bedingt für den Transport sperriger Lasten, bietet dafür aber Schutz für Kinder oder Tiere.
Durch seine weit nach hinten gezogene Ladefläche ist das Cargo dafür recht kompakt. Gefällt!
Gyttia
Etwas ausgefallener wird es bei Gyttia, einer neuen Marke der Unternehmerfamilie Krüper aus Schweden, die unter anderem auch das Packoped Cargo-Bike produzieren und mit der Dachfirma NCCR im Motorrad-Tuning tätig sind.

Trotz Motorsport im Blut bevorzugt Tochter Julia das Fahrrad. Sie ist Konstrukteurin im Betrieb und setzt neben den eigenen Ideen auch die Visionen Ihres Vaters mit um. Neueste Idee – Gyttia – dreht sich um ein modulares Overland Bikepacking Rad, mit Fatbike-Genen. Das Bike setzt auf einen eigenständigen Hinterbau, der am Sitzrohr über drei Montagepunkte verschraubt wird. Hier ist gleichzeitig die Riemenspannung möglich, wenn man das Pinion-Getriebe verbaut. Es gibt aber auch ein Tretlager mit Pinion-Braket-Montagepunkten – für den Defektfall, oder sollte man schlicht nicht aufs Getriebe stehen.
An einem vollgefederten Bike arbeitet man gerade, er Hinterbau soll auch das jedoch in seiner aktuellen Ausführung bereits zulassen. Vorne setzt man auf eine Starrgabel oder eine Doppelbrückengabel von Öhlins. Die Starrgabel ist auf 38 mm Rohre ausgelegt und wird mit den Öhlins-Brücken verwendet, auch hier kann also variiert werden. Die Öhlins Gabel wird dabei üblicherweise im Federweg reduziert, und nicht mit den vollen 200 mm gefahren.
Das außergewöhnliche Bike startet bei Fertigung in Schweden bei einem Rahmenpreis von etwa 800 € Netto. für den nackten Rahmen.
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