MORE Cargobike Kinderrad-Halterung: Infos und Preise
Die Kinderrad-Halterung ist eine von MORE Cargobike entwickelte Ergänzung für das Riese & Müller Load. Sie ersetzt eine der serienmäßigen Seitenwände des Lastenrads durch eine Spezialseite, an der das Kinderrad fixiert wird. Gedacht ist die Halterung für Kinderräder bis 20 Zoll Größe (Rahmenhöhe ca. 34 cm) und bis zu 8 kg Gewicht. Die Seitenwand ist dabei passend für beide Load-Modelle – Load60 und Load75 ab Baujahr 2020. Laut Hersteller ist die Kinderrad-Halterung nicht für die Verwendung an S-Pedelecs (45 km/h) freigegeben.
- Seitliche Kinderrad-Halterung für das Riese & Müller Load
- Kompatibel mit Load 60 (ab Modelljahr 2020) und Load 75
- Max. Radgröße bis 20 Zoll / 34 cm Rahmenhöhe
- Max. Gewicht 8 kg
- Lieferumfang: Spezielle Seitenwand mit integrierter Pedal-Halterung, Vorderrad-Halterung, Zurrgurt, Montageanleitung, Sicherheitshinweise
- www.more-cargobike.de
Preis MORE Cargobike Kinderrad-Halterung 169,90 €

Im Detail
Die Idee hinter der MORE Cargobike Kinderrad-Halterung ist bestechend einfach: Kinder fahren ein Stück selbst, sobald sie müde werden oder ihnen urplötzlich nicht mehr danach ist, wird ihr Rad seitlich am Lastenrad verstaut – ohne die Ladefläche zu blockieren. Die Konstruktion ersetzt dazu eine der Polypropylen-Seitenwände – die Seite ist frei wählbar – des Load durch ein Spezialbauteil aus demselben Werkstoff mit integrierter Aufnahme für das Kinderrad. Ein Zurrgurt fixiert das Rad zusätzlich und sorgt für Stabilität. Die Verarbeitung ist von derselben Qualität, wie das Original-Bauteil, während die Kanten der gefrästen Stellen etwas scharfkantiger sind, als die abgerundeten Kanten der originalen Seitenwände.

In der Praxis bedeutet das: Keine wackeligen Improvisationen mit Spanngurten mehr, kein Fahrrad quer über der Box. Stattdessen eine saubere, sichere und speziell für diesen Einsatzzweck entwickelte Lösung. Doch hält sie im gnadenlosen Alltag mit Kids und ohne Auto, was sie verspricht? Wir haben es im ausführlichen Praxistest herausgefunden, doch vorher schauen wir uns erst mal die Montage an.
Montage
Die Montage der Halterung ist unkompliziert, erfordert aber Zeit und Ruhe – Dinge, die junge Eltern in der Regel vergebens suchen. Aber wir glauben fest an euch, denn wir haben es schließlich auch geschafft. Und so lief’s bei uns:
Wie eingangs bereits erwähnt, ersetzt die Kinderrad-Halterung eine der bestehenden Seitenwände – welche ist dabei frei wählbar. Wir haben uns für die rechte Seite unseres Load75 entschieden – die Vorstellung, mit dem seitlich montierten Rad versehentlich ein parkendes Auto zu touchieren, erschien uns deutlich weniger bedrohlich als eine mögliche Kollision mit dem entgegenkommenden Radverkehr. Der erste Schritt war das Abschrauben der alten Seitenwand, was problemlos klappte. Wichtig: Die Originalschrauben aufbewahren, da im Lieferumfang keine neuen enthalten sind.

Beim Einsetzen der neuen Seitenwand zeigte sich, dass die Bohrlöcher nicht hundertprozentig deckungsgleich mit denen des Rahmens waren. Unser Tipp: Alle sechs Schrauben zunächst nur locker eindrehen und erst nach dem leichten Verschieben bzw. Andrücken der Wand festziehen. So ließ sich die Passung problemlos herstellen.


Da wir die Gepäckablage des Load gelegentlich nutzen, mussten zusätzlich die zwei Schrauben ihrer seitlichen Halterung gelöst und jene an der neuen Seitenwand befestigt werden. Auch die kleine Kunststoffplatte an der Außenseite der Seitenwand für den Schnappverschluss des Regenverdecks musste noch umgesetzt werden – ein kurzer Handgriff, der aber nicht vergessen werden sollte.

Anschließend wurde der Halter für das Vorderrad des Kinderrades in den vorgesehenen Schlitz am vorderen Ende der Seitenwand eingesteckt. Damit war die Montage abgeschlossen: Das Kinderrad ließ sich nun einfach einhängen und mit dem mitgelieferten Zurrgurt fixieren. Insgesamt hat die Montage bei uns rund 30 Minuten gedauert – auch wegen der kleinen Verzögerung durch die nicht ganz deckungsgleichen Bohrlöcher.


Kinderfahrrad-Halterung im Test
Im Alltagseinsatz konnte die MORE Kinderrad-Halterung uns so sehr überzeugen, dass wir sie auf keinen Fall mehr missen wollen. Die Möglichkeit, spontan zwischen „Kind fährt selbst“ und „Kinderrad am Load verstauen“ zu wechseln ist super praktisch und erleichtert den Lastenrad-Alltag mit Kids erheblich. Wer längere Touren mit Kindern fährt oder häufig Richtung Pumptrack oder Skatepark unterwegs ist, wird den Zugewinn an Flexibilität schnell schätzen lernen.

Das System wirkt durchdacht, stabil und alltagstauglich. Auch nach mehreren Fahrten über Kopfsteinpflaster oder Feldwege löste sich nichts. Die Halterung blieb verwindungssteif und die Befestigung des Kinderrads sicher. Natürlich ist das Polypropylen, aus welchem die Seitenwand besteht, biegsam, weshalb das System insgesamt etwas flext, was sich aber nicht weiter auf die Fahrt auswirkt.

Im Test fiel außerdem positiv auf: Das Fahrverhalten des Load blieb trotz seitlich montiertem Rad weitgehend unbeeinträchtigt. Natürlich fühlt es sich zunächst so an, als hätte man starken Seitenwind, doch dieser Eindruck legt sich nach einer Weile.
Wichtig ist der richtige Umgang mit den Einhängemöglichkeiten in der vorderen Halterung. Diese ist nämlich nicht ganz selbsterklärend – anders als die hintere Halterung für die Pedale. Wir haben anfangs den Fehler gemacht, den Haken hinter der Gabelkrone einzuhängen. Das führte zu kleinen Lackmacken am Load, da das Kinderfahrrad etwas zu tief hing und mit der Gabel an den Rahmen stieß. Richtig ist, den Haken durch die Speichen des Vorderrads zu fädeln – und zwar hinter der Gabel. Dann hängt das Kinderrad stabil und berührt an keiner Stelle den Rahmen des Lastenrads. Für größere Kinderräder empfiehlt es sich, mögliche Kontaktstellen im Blick zu behalten und gegebenenfalls mit Schutzmaterialien abzusichern.


Auch die Position des Pedals in der hinteren Halterung will bedacht sein: Sitzen zwei Kinder nebeneinander im Load, könnte bei abruptem Bremsen ein Pedal im Gesicht des nebenan sitzenden Kindes landen. Mit unserem 16-Zoll-Kinderfahrrad passte es in der mittleren der drei vorgesehenen Aufnahmen so gerade.


Sehr praktisch ist außerdem, dass sich der vordere Haken bei Nichtgebrauch mit dem mitgelieferten Zurrgurt sauber und klapperfrei an der Innenwand verstauen lässt. Auch beim Einsatz mit Regenverdeck gab es keine Probleme: Der Lenker des Kinderrads kollidierte nicht mit der Persenning – hier wurde augenscheinlich passgenau entwickelt.
Ein weiterer Pluspunkt abseits der eigentlichen Funktion: Durch die Spezialseitenwand entsteht auf der jeweiligen Seite automatisch eine höhere Bordwand. Das bedeutet zusätzlichen Schutz für die kleinen Passagiere in der Box – ein angenehmer Nebeneffekt, den wir im Test zu schätzen wussten.

Kinderrad-Transport am Lastenrad – Alternativlösungen
Die MORE Cargobike Kinderrad-Halterung ist eine durchdachte Lösung speziell für das Riese & Müller Load – doch sie ist zum Glück nicht die einzige Lösung auf dem Markt. Eine auch oft genutzte Variante das Kinderfahrrad in die alltägliche Mobilität mit Lastenrädern zu integrieren, sind Zugseile wie das Kommit. Damit lässt sich ein Kinderrad ankuppeln und über längere Strecken „mitziehen“. Allerdings muss das Kind in diesem Fall weiterhin mindestens selbst mitsteuern. Zugseile sind deshalb eher eine Unterstützung, aber keine vollwertige Transportlösung – das Kind bleibt aktiv im Straßenverkehr beteiligt.
Anders verhält es sich bei integrierten Halterungen, wie sie beispielsweise Tern bei einigen Modellen anbietet: Hier fährt das Kind selbst auf dem Lastenrad mit, während sein Rad fixiert hinterhergezogen wird. Damit ist das Kinderfahrrad sicher verstaut, und die Kleinen können sich entspannt zurücklehnen – eine Lösung, die funktional näher an der MORE-Halterung liegt.
Für andere Longjohns existieren überdies verschiedene Nachrüstsysteme: Der Frank Bike Holder etwa ist ein Kunststoffhaken, der an der Seitenwand befestigt wird. Das Kinderrad hängt dabei sehr nah am Lastenrad – was in der Praxis zu Wackeln, Geräuschen oder Kratzern an beiden Rädern führen könnte. Vergleichbare Hakensysteme finden sich auch auf Plattformen wie Etsy. Etwas flexibler ist die Lösung Klemm it, eine universelle Klemmvorrichtung, die auch bei Kinderwagen genutzt werden und sich an unterschiedliche Radgrößen anpassen lässt.
Fazit – MORE Cargobike Kinderrad-Halterung
Für uns hat sich die MORE Kinderrad-Halterung als riesige Erleichterung im Alltag und als Möglichmacher für unvergessliche Familientouren am Wochenende entpuppt. Statt umständlicher Improvisationen oder voller Ladefläche können wir das Kinderrad jetzt sauber und sicher verstauen – und dabei spontan entscheiden, ob die Kinder selbst fahren oder wir das Rad am Load mitnehmen. Wir wollen diese Lösung auf keinen Fall mehr missen. Kurz gesagt: ein echter Life Hack für Familien, die mit dem Lastenrad unterwegs sind!
Die Halterung überzeugt durch Alltagstauglichkeit, Stabilität und clevere Details. Natürlich erfordert die Montage etwas Geduld und auch beim Einhängen muss man genau hinschauen – doch ist das einmal erledigt, läuft alles reibungslos. Für Familien, die viel mit dem Riese & Müller Load unterwegs sind, ist die Investition daher mehr als lohnenswert.

MORE Cargobike Kinderrad-Halterung – Pro / Contra
Stärken
- Alltagstauglich & stabil
- Sauberer Transport ohne Ladeflächen-Verlust
- Schneller Wechsel zwischen „Kind fährt selbst“ und Mitnahme
- Passt mit Regenverdeck
- Extra Schutz durch höhere Seitenwand
Schwächen
- Pedalposition kann für daneben sitzendes Kind problematisch sein
- Bohrlöcher bei uns nicht alle passgenau
- Nicht für Kinder-Laufräder geeignet

Was hältst du von der Kinderrad-Halterung für das Riese & Müller Load? Wie transportierst du die Räder deiner Kinder? Zeig es uns gerne in den Kommentaren!
Kommentare
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