Jan nimmt's Rad: ...und träumt von Holland

Marcus

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Jan nimmt's Rad: ...und träumt von Holland

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Es kann viel passieren, wenn du das Rad nimmst. Auf dem Weg, im Kopf, am Ziel. In unserer Rubrik schreiben unsere Redakteurinnen und Autorinnen, was sie beim ganz alltäglichen Radfahren gedacht und gemacht haben, worüber sie gelacht haben und worüber einem beim Radnehmen so richtig das Lachen vergehen kann. Heute nimmt Jan das Hollandrad.

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Jan nimmt's Rad: ...und träumt von Holland

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Re: Jan nimmt's Rad: ...und träumt von Holland
Ach, so wunderschön geschrieben. Wie du das Träumen und Schwelgen transportierst bzw auf mich als Leserin überträgst, nicht nur, weil ich auch das Hollandradthema fühle, sondern auch einfach, weil die angesprochene Liebe zum Rad durch jeden Satz dringt. Mit Liebe auf etwas zurückschauen, so ist es.
 
Gondeln ist DAS Verb. Mein Hollandrad hat zwar keinen Namen, aber ab und zu nenn ich es die Gondelmeier. Ja, Zeit steht und Weltscheiße scheint egal. Und über den Puzzlekasten musste ich schmunzeln. Auch beim Flicken eines Hollandrads bleibt die Zeit stehen, obwohl man sich da wünschte, die Zeiger vor schieben zu können
 
Ich mag keine Hollandräder:

Ich komme aus der Ecke nahe der Niederlande, mein Vater hat dort seit 25 Jahren ein Radgeschäft. Mich haben früher als Jugendlicher die Vorurteile der Generation "Hollandfietse" genervt, die unzweifelhaft von der Überlegenheit der niederländischen Räder geschwärmt haben."

"Das läuft doch so leicht" "Wie? Sie haben kein Gazelle?" "Die gehen doch nie kaputt!" Das hat mich in meiner Jugend begleitet. Diese idiotische, sackschwere Technik und als Union, Gazelle, Batavus sich modernisieren wollten und so viele Systeme und eigene Standards entwickelt haben, dass Mountainbike Hersteller sich davon was abgucken könnten (aber nicht sollten)
Als dann die Generation in den Grenzgebieten dann ausgestorben ist, sind auch die klassischen Hollandräder irgendwann weniger geworden.

Kleiner Fun-Fact: Hollandräder mit Gangschaltung und Rücktritt sind für den deutschen Markt gebaut worden. In Holland hatten nur die schaltungslosen Räder einen Rücktritt, die mit Schaltung immer Trommelbremse vorne und hinten.

Man muss sich das mal vorstellen, es gibt eine Zange für Händler um den Hinterbau auseinander zu biegen (auch Alu), damit man Reifen und Schlauch wechseln kann, ohne den Kettenschützer abzubauen Den kann man sowieso nicht vernünftig runter bekommen, weil sich Moleskine mit verrostetem Stahl verbunden hat und bei den neueren der Kunststoff durch Sonneneinstrahlung so brüchig geworden ist, dass er eh beim Ausbau zerbröselt (gibt sowieso keinen Ersatz wegen alter Standards und so)


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so was krudes war das.

Fakt ist: Wer als Radfahrer was auf sich hält, der sollte niemals so tief fallen, um auf ein Hollandrad zu steigen!!!
 
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Ich mag keine Hollandräder:

Ich komme aus der Ecke nahe der Niederlande, mein Vater hat dort seit 25 Jahren ein Radgeschäft. Mich haben früher als Jugendlicher die Vorurteile der Generation "Hollandfietse" genervt, die unzweifelhaft von der Überlegenheit der niederländischen Räder geschwärmt haben."

"Das läuft doch so leicht" "Wie? Sie haben kein Gazelle?" "Die gehen doch nie kaputt!" Das hat mich in meiner Jugend begleitet. Diese idiotische, sackschwere Technik und als Union, Gazelle, Batavus sich modernisieren wollten und so viele Systeme und eigene Standards entwickelt haben, dass Mountainbike Hersteller sich davon was abgucken könnten (aber nicht sollten)
Als dann die Generation in den Grenzgebieten dann ausgestorben ist, sind auch die klassischen Hollandräder irgendwann weniger geworden.

Kleiner Fun-Fact: Hollandräder mit Gangschaltung und Rücktritt sind für den deutschen Markt gebaut worden. In Holland hatten nur die schaltungslosen Räder einen Rücktritt, die mit Schaltung immer Trommelbremse vorne und hinten.

Man muss sich das mal vorstellen, es gibt eine Zange für Händler um den Hinterbau auseinander zu biegen (auch Alu), damit man Reifen und Schlauch wechseln kann, ohne den Kettenschützer abzubauen Den kann man sowieso nicht vernünftig runter bekommen, weil sich Moleskine mit verrostetem Stahl verbunden hat und bei den neueren der Kunststoff durch Sonneneinstrahlung so brüchig geworden ist, dass er eh beim Ausbau zerbröselt (gibt sowieso keinen Ersatz wegen alter Standards und so)


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so was krudes war das.

FPuh, das war jetzt aber nötig, nach dieser Märchenstunde :).
Deine Einschätzung kann ich sehr gut nachvollziehen, Daniel.
Was sich lang gehalten hat, bekommt Klassiker- und oft auch Kult-Charakter. Das heißt aber nicht, dass man es in den Himmel heben muss - vor allem dann nicht, wenn so viel dagegen spricht. Aber "die wollen ja nur träumen ... " Ist ja auch erlaubt.
 
Ich liebe mein Hollandrad... Es kann immer im Hof stehen, bei der hässlichen Farbe klaut es keiner und man kann gemütlich durch die Stadt gondeln - Entschleunigung pur! Zur Not kann man auch mal reintreten in die Pedale, das dankt mir aber das Tretlager nicht mehr, daher doch wieder entschleunigen... Für den Rest gibt es ja dann die anderen Räder ;-)
 
Deine Einschätzung kann ich sehr gut nachvollziehen, Daniel.
Was sich lang gehalten hat, bekommt Klassiker- und oft auch Kult-Charakter. Das heißt aber nicht, dass man es in den Himmel heben muss - vor allem dann nicht, wenn so viel dagegen spricht. Aber "die wollen ja nur träumen ... " Ist ja auch erlaubt.
Ich mag keine Hollandräder:

Ich komme aus der Ecke nahe der Niederlande, mein Vater hat dort seit 25 Jahren ein Radgeschäft. Mich haben früher als Jugendlicher die Vorurteile der Generation "Hollandfietse" genervt, die unzweifelhaft von der Überlegenheit der niederländischen Räder geschwärmt haben."

"Das läuft doch so leicht" "Wie? Sie haben kein Gazelle?" "Die gehen doch nie kaputt!" Das hat mich in meiner Jugend begleitet. Diese idiotische, sackschwere Technik und als Union, Gazelle, Batavus sich modernisieren wollten und so viele Systeme und eigene Standards entwickelt haben, dass Mountainbike Hersteller sich davon was abgucken könnten (aber nicht sollten)
Als dann die Generation in den Grenzgebieten dann ausgestorben ist, sind auch die klassischen Hollandräder irgendwann weniger geworden.

Kleiner Fun-Fact: Hollandräder mit Gangschaltung und Rücktritt sind für den deutschen Markt gebaut worden. In Holland hatten nur die schaltungslosen Räder einen Rücktritt, die mit Schaltung immer Trommelbremse vorne und hinten.

Man muss sich das mal vorstellen, es gibt eine Zange für Händler um den Hinterbau auseinander zu biegen (auch Alu), damit man Reifen und Schlauch wechseln kann, ohne den Kettenschützer abzubauen Den kann man sowieso nicht vernünftig runter bekommen, weil sich Moleskine mit verrostetem Stahl verbunden hat und bei den neueren der Kunststoff durch Sonneneinstrahlung so brüchig geworden ist, dass er eh beim Ausbau zerbröselt (gibt sowieso keinen Ersatz wegen alter Standards und so)


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so was krudes war das.

Fakt ist: Wer als Radfahrer was auf sich hält, der sollte niemals so tief fallen, um auf ein Hollandrad zu steigen!!!
Was sind denn für euch perfekte Stadträder? Übrigens ging es ja nicht nur ums Hollandrad.
 
Ein perfektes Stadtrad hat einen wirklich stabilen Gepäckträger und breite Reifen, die auch mal Kopfsteinpflaster komfortabel abfedern. Die dürfen dann auch 20 oder 24 Zoll haben, damit wird das Rad wendiger. Da bleibt der Schwerpunkt bei Zuladung tief und für den Einkauf ist über dem kleinen Vorderrad auch noch ein zweiter, tiefer Träger möglich. Antriebsriemen wäre auch nicht schlecht. Moderne Kompakträder kommen da schon ganz gut ran, finde ich. Gibt’s also durchaus. Wenn man allerdings das Kriterium „Preis“ in die Entscheidung einbezieht, ist das (alte) Hollandrad unschlagbar. Aber danach wurde ja nicht gefragt … ;-)
 
ganz grob gesagt find ich die Form dieser .... ähhhh.... Dinger, Teile, andere nenns Fahrrad echt stadttauglich .

wäre da nicht dieses Problem in den Köpfer der Entwickler extrems lange Entfaltung (Übersetzung ) für alle einbauen zu müssen.

ne schnieke Nabenschaltung mit Entfaltung von 1.5m bis 5m ist datt sinnvollste was nem gradrückig sitzenden Einkaufradler zumutbar ist.

meine Mutter hatte nen CityFahrrrad von Hercooles mit min. 3.2m Entfaltung fürs Gelände hier im Weserbergland.
der Händler sachte damals "das hat 5-Gang, das ist gut für alles " ☝️




😒😂
 
meine Mutter hatte nen CityFahrrrad von Hercooles mit min. 3.2m Entfaltung fürs Gelände hier im Weserbergland.
der Händler sachte damals "das hat 5-Gang, das ist gut für alles " ☝️
Mein Alltagsrad hatte eine 11er Nabenschaltung 1.Gang min.13km/h, 11.Gang über 50 oder so. Das wurde als Gelände/Straßen- Übersetzung angepriesen.
Scheinbar lassen die Hersteller die Räder von Mountainbikeweltmeistern testen, dann würde das vielleicht hin kommen. 🤦‍♂️

Antriebsriemen fand ich übrigens sehr geil. Kein Dreck, kein Gequietsche. 1x die Woche abspülen, sauber.
Für die Stadt top. (y)
 
Was sind denn für euch perfekte Stadträder? Übrigens ging es ja nicht nur ums Hollandrad.

Also für mich gibt es das perfekte Stadtrad nicht. Ich habe deswegen ein Klapprad, ein zum Fixie umgebautes RR mit Bremsen und ein großes Lastenrad. Hätte ich nur eines, wären es vielleicht ein Kompakt Lastenrad so im Stil vom Omnium Minimax oder ein Portus Cargo Carl (ohne Motor)

Ein Rad im Stile vom Hollandrad aber moderner hätte für mich ergonomischere Lenker, Alurahmen und Gabel, Ballonräder, Riemenantrieb mit mind. 8 Gängen, eine etwas sportlichere Geometrie (so eher Cityrad als kerzengerade) vielleicht sogar Scheibenbremsen. Nabendynamo darf es auch haben, ist aber aktuell ja eh seit 15 Jahren Standard.

Dagegen ein Hollandrad hat einen Rahmen aus Abwasserrohren, eine Kurbel mit Keillager, Verchromte Stahlfelgen, massiven Kettenkasten, Mantelschoner und diesen Lappen unten am VR Schutzblech, dessen Name ich vergessen habe, 3-7 Gänge Sachs / Sram Schaltung, einen englischen Lenker mit 90 Grad abgewinkelten Enden, Trommelbremsen und Rücktritt (in Deutschland) eine Geo die alle Stöße der Straße an die Wirbelsäule weiterleitet, wäre da nicht der 2 kg schwere Lepper Ledersattel.

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sowas
 
Ein Hollandrad ist eine Erfindung, die ich nie verstehen werde: In einer Gegend wo Gegenwind zum Leben gehört, war Zeitweise ein Monster das beliebteste Rad, das genau dies überhaupt nicht ermöglichte: Sich vor dem Wind zu ducken. Es hat mich daher dann überhaupt nicht gewundert, dass fast alle Holland-Rader motorisiert sind...
(Mein Eindruck von 2015, der letzten langen Tour durch die Niederlande)
 
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