Frankfurt erstmals auf Platz 1 – trotz mittelmäßiger Note
In der bundesweiten Befragung von ADFC und Bundesverkehrsministerium wurde vor allem die zunehmende Breite der Radwege als positiver Wandel wahrgenommen – ein Punkt, an dem Frankfurt in den vergangenen Jahren nachgelegt hat. Auch die verbesserte Erreichbarkeit zentraler Stadtbereiche mit dem Fahrrad wurde gelobt. Neue Fahrradstraßen und Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, wie jene im Oeder Weg (siehe Titelbild), scheinen Früchte zu tragen.
Trotz des Erfolgs bleibt auch in Frankfurt Luft nach oben: Die Durchschnittsnote von 3,49 weist weiterhin auf deutlichen Handlungsbedarf hin. Der Frankfurter Radentscheid kritisierte etwa Lücken im Radwegenetz, unvorteilhafte Ampelschaltungen und gemeinsam genutzte Gehwege. Auch wenn das Fahrradklima sich verbessert hat, sehen viele noch große Herausforderungen im Alltag.
Auch Baunatal (1. Platz bei Städten mit 20.000–50.000 Einwohnern) und Darmstadt (2. Platz bei 100.000–200.000 Einwohnern) zählen zu den hessischen Gewinnern der Umfrage. Insgesamt nahmen rund 213.000 Menschen teil, davon etwa 18.000 in Hessen. Bewertet wurden 1.047 Städte in sechs Größenklassen – von Metropolen bis zu Kleinstädten.
Übersicht der Top-Platzierungen
Großstädte (über 500.000 Einwohner):
- Frankfurt am Main
- Bremen
- Hannover
Städte 200.000 bis 500.000 Einwohner:
- Münster
- Karlsruhe
- Freiburg im Breisgau
Städte 100.000 bis 200.000 Einwohner:
- Erlangen
- Darmstadt
- Oldenburg
Städte 50.000 bis 100.000 Einwohner:
- Nordhorn
- Bocholt
- Tübingen
Städte 20.000 bis 50.000 Einwohner:
- Baunatal
- Meckenheim
- Coesfeld
Städte bis 20.000 Einwohner:
- Wettringen
- Reken
- Rutesheim
Die detaillierten Ergebnisse gibt es auf der Website des Fahrradklimatests: https://fahrradklima-test.adfc.de/ergebnisse
Video: Frankfurt erstmals zur fahrradfreundlichsten Großstadt gekürt | hessenschau DAS THEMA
Meinung @Nimms-Rad.de
Frankfurts Aufstieg auf Platz eins ist ein wichtiger Meilenstein für die Verkehrswende – und zugleich ein Auftrag. Die Belohnung zeigt, dass politische Maßnahmen wie der Ausbau von Fahrradstraßen und die Priorisierung nachhaltiger Mobilität Wirkung zeigen. Doch eine Schulnote im Dreierbereich ist kein Grund zum Ausruhen. Entscheidend wird sein, ob die Stadt diesen Rückenwind nutzt, um konsequent weiterzufahren – hin zu echter Fahrradfreundlichkeit für alle.