Mini-Akku-Kompressor Test: Haben mechanische Mini-Pumpen und CO₂-Kartuschen ausgedient? Wir haben 4 aktuelle Mini-Akku-Kompressoren intensiv getestet, um dieser Frage auf den Grund zu gehen. Hier gibt es Antworten zu Leistung, Lautstärke, Ausdauer und Handhabung der kleinen elektrischen Notfall-Helfer in der Praxis.
Was sind Mini Akku Kompressoren für die Trikottasche?
Schien es vor einigen Jahren noch ziemlich utopisch, Akku-Kompressoren so klein und leicht bauen zu können, dass sie als vollwertige Notfall-Helfer auf Tour funktionieren könnten, ist die Technik mittlerweile so weit, dass einige Hersteller genau dies versprechen. Sie haben es geschafft, einen leistungsstarken Akku zusammen mit überraschend starken Mini-Kompressoren, einem Display und entsprechender Steuertechnik so zu verpacken, dass man die neuen Akku-Mini-Kompressoren locker in der Trikottasche transportieren kann. Doch halten die kleinen Blackboxes auch das, was die Hersteller versprechen?
Die stellen nämlich durchweg Maximaldrücke von über 8 bar, kurze Aufpumpzeiten und genügend Ausdauer für gleich mehrere Aufpumpvorgänge als Leistungsdaten für ihre mobilen Elektro-Luftpumpen in Aussicht. Musste man bei früheren Versionen noch auf ein Display verzichten und nach Gefühl aufpumpen, haben unsere 4 Testkandidaten von Cycplus, Muc-Off, Topeak und Voxom durchweg einen gut lesbaren Bildschirm an Bord. Zusätzlich gibt es viele Komfortfunktionen wie die Möglichkeit, einen Zieldruck einzustellen, eine Anzeige in bar oder psi oder gar eine integrierte Leuchte bei Voxom.
Übersicht: Mini Akku Kompressor Test
Wir haben für euch 4 aktuelle Geräte unterschiedlicher Hersteller getestet. Hier seht ihr die Daten der 4 Testkandidaten in der Übersicht:
Gewicht ohne Schutzhülle (gewogen) | Abmessungen (LxBxH) | Maximaler Druck (gemessen) | Preis | |
---|---|---|---|---|
Cycplus AS2 Pro | 121 g | 70 x 49 x 28 mm | 8,2 bar | ca. 100 € |
Muc-Off Airmach Pro | 122 g | 64 x 63 x 28 mm | 8,2 bar | 115 € |
Topeak E-Booster Digital | 160 g | 59 x 35 x 86 mm | 8,1 bar | 99,95 € |
Voxom EPu2 | 125 g | 71,5 x 45 x 32 mm | 8,1 bar | 64,95 € |
Mini Akku Kompressor Test Kandidaten in der Einzelbewertung
Cycplus AS2 Pro
Der Cycplus AS2 Pro ist einer von vielen Mini-Akku-Kompressoren, die Cycplus speziell für Radfahrer anbietet – den Cycplus A8 Akku-Kompressor haben wir schon einmal in einem Einzeltest getestet. Unser Testgerät ist die mittlere Variante von 3 unterschiedlichen „trikottauglichen“ Versionen für den mobilen Einsatz. Mit 121 Gramm ganz knapp das leichteste Gerät in unserem Test. Der integrierte Ventilaufsatz ist tief ins Gehäuse integriert und steht deshalb nur geringfügig über dem Gehäuse hinaus.
Die mitgelieferte Schutzhülle ist passgenau, schützt das Gehäuse ordentlich und dürfte als Nässeschutz gegen Schweiß ausreichend sein. Bei Regenfahrten sollte die mitgelieferte Regenhülle verwendet werden. Zusätzlich dient die Hülle auch als Hitzeschutz während des Pumpvorganges.
Eine Besonderheit gibt es bei der Bestellung auf der Internetseite von Cycplus. Das chinesische Unternehmen kalkuliert seine Preise offensichtlich in US-Dollar. Aufgrund dessen ändert sich der Euro-Preis fast täglich. Zum Zeitpunkt der Artikelerstellung lag er bei rund 100 Euro. Versandkosten wären bei einer Online-Bestellung keine angefallen.
- Mini Kompressor mit Display
- Lieferumfang Mini-Kompressor, Silkon-Hülle, Verlängerungssschlauch, Regenhülle, Ladekabel, Adapter für Presta und Schrader, Adapter Ballpumpe
- Maximaler Druck 8,3 bar
- Ladeanschluss USB-C (5V, 1,5 A)
- Batterie 7,4 V, 420 mAh, 3,11 Wh
- Ladezeit 0-100 % ca. 22 min (gemessen)
- Abmessungen 70 x 49 x 28 mm
- Gewicht 121 g, 140 g mit Schutzhülle (gewogen)
- Besonderheit inkl. passender Schutzhülle
- Herstellungsland China
- www.cycplus.com
- Preis (UVP) ca. 100 €
Die Bedienung des Cycplus AS2 Pro klappt im Mini Akku Kompressor Test problemlos, allerdings hat das Gerät sehr kleine Bedientasten, die mit der montierten Schutzhülle noch etwas schwerer zu bedienen sind. Mit Handschuhen im Winter wird man sich hier ganz besonders schwertun, wobei dann auch die anderen Testkandidaten aufgrund der beengten Platzverhältnisse nicht einfach zu bedienen sind.
Genau wie beim Gerät von Muc Off in unserem Mini Akku Kompressor Test ist ein recht kleines Monochrom-Display verbaut, das aber dank klarer Gestaltung gut ablesbar ist. Vor allem die Ziffern für die Druckangabe werden groß genug dargestellt, um sie auch mit einiger Entfernung gut lesen zu können. Montage und Handhabung der Verlängerung klappen problemlos und zuverlässig.
Stärken
- Sehr kompakt
- Kürzeste Ladezeit
- Kürzeste Pumpzeiten
- Leisestes Gerät im Test
Schwächen
- Mittlere Ausdauer
- Sehr kleine Bedientasten
Preisvergleich
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Muc-Off Airmach Pro
Der Airmach Pro ist ganz neu und erst seit 3. April im Programm von Muc Off. Gegenüber dem Vorgänger kommt die Pro Version jetzt mit einem Display und einem größeren Akku für längeres Durchhaltevermögen. Die Form ist sehr kompakt, allerdings steht der Ventiladapter ziemlich weit aus dem Gehäuse heraus und beansprucht damit etwas mehr Platz als bei den Mitbewerbern im Test.
Die mitgelieferte Schutzhülle ist passgenau, schützt das Gehäuse ordentlich und dürfte als Nässeschutz gegen Schweiß ausreichend sein. Bei Regenfahrten sollte die mitgelieferte Regenhülle verwendet werden. Zusätzlich dient die Hülle auch als Hitzeschutz während des Pumpvorganges.
- Mini Kompressor mit Display
- Lieferumfang Mini-Kompressor, Schutz-Hülle, Verlängerungsschlauch, Regenhülle, Ladekabel, Adapter für Presta und Schrader, Adapter Ballpumpe, Universal-Adapter
- Maximaler Druck 8,3 bar
- Ladeanschluss USB-C (5V, 1,5 A)
- Batterie Lithium-ion 7,4 V, 450 mAh
- Ladezeit 0-100 % ca. 25 min (gemessen)
- Abmessungen 64 x 63 x 28 mm
- Gewicht 122 g, 142 g mit Schutzhülle (gewogen)
- Besonderheit inkl. passender Schutzhülle
- Herstellungsland China
- eu.muc-off.com
- Preis (UVP) 115,00 €
Das Display verzichtet auf Gimmicks wie farbige Darstellung und ist auch in der grellen Sonne noch ordentlich zu lesen. Das verschraubte Gehäuse macht einen soliden Eindruck, ebenso der eloxierte und gerändelte Ventilaufsatz aus Metall. Die Power- und Starttaste an der Seite ist beim Einsatz gut zu erreichen und erleichtert die Bedienung im Vergleich zum Gerät von Cycplus, das nur über sehr kleine Tasten verfügt.
Alles in allem ist Muc-Off ein guter Kompromiss aus kompakter Bauweise und einfacher Bedienung gelungen. Vor allem die Verschiebung des Ein-Aus-Start-Schalters auf die Seite vereinfacht die Handhabung und vor allem den Start des Pumpvorgangs. Bestes Durchhaltevermögen im Rennrad-Setup.
Stärken
- Kompakt
- Beste Ausdauer bei Rennrad-Reifen
- Start-Taste gut erreichbar
Schwächen
- Teuerstes Gerät im Test
Topeak E-Booster Digital
Der Topeak E-Booster Digital ist das größte und schwerste Gerät in unserem Test. Das Gehäuse ist deutlich anders konstruiert als bei den anderen Geräten. Toppeak hat den Ventilaufsatz sozusagen auf einem rechteckigen Gehäuse angeflanscht. So ergibt sich eine etwas andere Optik und eine Besonderheit im Gebrauch. Denn wer den E-Booster Digital in der Trikottasche hat, muss sich um Adapter erst mal keine Gedanken machen.
Dank der besonderen Konstruktion kann der Ventilaufsatz mittels eines Schiebereglers von Presta auf Schrader umgestellt werden. So ist man auf Tour für alle Fälle gerüstet und kann evtl. auch einem Kollegen in Not helfen, der andere Ventile als man selbst verbaut hat. Wer TPU-Schläuche im Einsatz hat, muss dennoch den mitgelieferten Verlängerungsschlauch verwenden, um nicht Gefahr zu laufen, den hitzeempfindlichen Schlauch durch zu große Hitzeeinwirkung des Kompressors zu beschädigen.
Die mitgelieferte Schutzhülle ist passgenau, schützt das Gehäuse ordentlich und dürfte als Nässeschutz gegen Schweiß ausreichend sein. Bei Regenfahrten sollte die mitgelieferte Regenhülle verwendet werden. Zusätzlich dient die Hülle auch als Hitzeschutz während des Pumpvorganges.
- Mini Kompressor mit Display
- Lieferumfang Mini-Kompressor, Silkon-Hülle, Verlängerungssschlauch, Ladekabel, Adapter für Presta und Schrader, Transporthülle (Stoff)
- Maximaler Druck 8 bar
- Ladeanschluss USB-C (5V, 1,5 A)
- Batterie 7,4 V, 600 mAh
- Ladezeit 0-100 % ca. 38 min (gemessen)
- Abmessungen 59 x 35 x 86 mm
- Gewicht 160 g, 184 g mit Schutzhülle (gewogen)
- Besonderheit inkl. passender Schutzhülle, Umsteller für Presta/Schrader Ventil
- Herstellungsland Taiwan
- www.topeak.com
- Preis (UVP) 99,95 €
Im direkten Vergleich zu den anderen Testgeräten fallen Größe und Gewicht des Topeak E-Booster Digital naturgemäß schnell auf. Dennoch handelt es sich absolut gesehen um ein sehr kompaktes Gerät, das locker in der Trikottasche Platz findet. Wer ohnehin immer eine kleine Tasche am Rad montiert hat, muss sich also wenig Sorgen über die Platzverhältnisse machen.
Glücklicherweise hat Topeak das etwas größere Gehäuse auch dafür genutzt, die Bedientasten etwas größer als bei der Konkurrenz zu gestalten. Der große Ein-Aus-Schalter ist einfach zu finden und fällt zusammen mit den ebenfalls etwas größeren Plus-Minus-Tasten im Vergleich zu den Mitbewerbern positiv auf.
Die Umschaltung von Presta auf Schrader ist ein nettes Feature, das in der Regel aber nur Mitfahrern etwas nützen wird. Ein wenig enttäuschend ist, dass Topeak die größeren Abmessungen und das höhere Gewicht nicht für mehr Leistungsvermögen oder Durchhaltepower nutzen kann. Der E-Booster ist weder besonders schnell beim Aufpumpen, noch hält er länger durch als die Konkurrenz.
Stärken
- Umschaltmöglichkeit Presta/Schrader
- Relativ große Bedientatsten
- Größeres Display
Schwächen
- Größtes Gerät im Test
- Schwerstes Gerät im Test
Preisvergleich
Voxom Tire Inflator EPu2
Voxom verzichtet als einziger Hersteller in unserem Test auf eine Schutzhülle für das Gehäuse. Zudem ist das Gehäuse oben und unten durch geschlitzte Bereiche relativ offen. An trockenen Tagen mag der mitgelieferte Stoffbeutel beim Transport in der Trikottasche ausreichend Schutz vor Schmutz bieten. Wer jedoch stark schwitzt oder gar im Regen fährt, sollte tunlichst einen Kunststoffbeutel als Transport-Schutz vor Nässe verwenden.
- Mini Kompressor mit Farb-Display
- Lieferumfang Mini-Kompressor, Verlängerungsschlauch, Ladekabel, Adapter für Presta und Schrader, Adapter Ballpumpe, Halteschlaufe, Transporthülle (Stoff)
- Maximaler Druck 8,3 bar
- Ladeanschluss USB-C (5V, 1A)
- Batterie 7,4 V, 3,7 Wh
- Ladezeit 0-100 % ca. 52 min (gemessen)
- Abmessungen 71,5 x 45 x 32 mm
- Gewicht 125 g, 126 g mit Halteschlaufe (gewogen)
- Besonderheit Halteschlaufe, integrierte Leuchte, kein Nässeschutz im Lieferumfang
- Herstellungsland China
- www.voxom.de
- Preis (UVP) 64,95 €
Gemessen am Preis von 64,95 Euro bietet der Voxom Tire Inflator EPu2 am meisten Leistung fürs Geld und bekommt damit auch den Rennrad-News Preis-Leistung-Tipp 2025. Die beste Ausstattung in Sachen Display und Bedientasten kombiniert mit einer sehr hohen Ausdauer von 5 kompletten Füllungen des MTB-Reifens lassen auch das Fehlen einer Schutzhülle und einer wasserdichten Transport-Hülle verschmerzen. Letztere kann man sich in jedem Supermarkt besorgen und das Voxom-Gerät somit auch sicher in der Trikottasche verstauen.
Wer ohnehin eine regendichte Satteltasche verwendet, kann natürlich den mitgelieferten Stoffbeutel verwenden. Die etwas längere Ladezeit und die hohe Lautstärke lassen sich ebenfalls recht leicht verschmerzen, schließlich handelt es sich hier um ein Gerät für den Notfall und nicht den täglichen Gebrauch. Ein Mehrwert ist die integrierte Leuchte, die bei einer Panne im Dunkeln gerne willkommen ist.
Zudem gefällt das gut ablesbare, helle Farbdisplay und die recht großen Bedientasten. Das Gehäuse macht hingegen einen etwas weniger stabilen Eindruck als die Mitbewerber. Auch aufgrund der fehlenden Schutzhülle sollte man deshalb etwas vorsichtiger mit dem Voxom Gerät umgehen. Es ist aufgrund der recht vielen Öffnungen im Gehäuse auf jeden Fall auch anfälliger für Verschmutzung und das Eindringen von Feuchtigkeit.
Stärken
- Integrierte Leuchte
- Farbdisplay
- Beste Ausdauer bei MTB-Reifen
- Günstigstes Gerät im Test
Schwächen
- Lautestes Gerät im Test
- Längste Ladezeit im Test
Preisvergleich
Achtung beim Einsatz
Vorsicht Hitze!
Die kleinen Pümpchen leisten während des Aufpumpens Höchstarbeit und werden rund um den Ventilanschluss mitunter sehr heiß. Das hat bei keiner der getesteten Pumpen auch bei mehrmaliger Nutzung mit nur kurzer Pause dazu geführt, dass es an den Händen zu heiß geworden wäre, die Geräte im Mini Akku Kompressor Test sicher zu halten. Allerdings kann das Ventil so heiß werden, dass es bei der Verwendung von TPU-Schläuchen zu einem Materialausfall kommen kann. Deshalb weisen alle Hersteller darauf hin, TPU-Schläuche nur mit dem mitgelieferten Verlängerungsschlauch aufzupumpen. Dann ist das Ventil deutlich weiter von der hitzeerzeugenden Pumpe weg und bleibt kühler. Die montierten Schutzhüllen von Muc Off, Topeak und Cycplus dienen auch als Hitzeschutz für die Hände. Bei Voxom übernimmt das Kunststoffgehäuse diese Funktion. Bitte darauf achten, welchen Schlauch ihr als Ersatz in der Trikottasche oder im Bikebag verstaut habt. Wer einen TPU-Schlauch als Notfall-Ersatz dabei hat, muss auch den Verlängerungs-Schlauch des Mini-Kompressors mitnehmen!
Nässeschutz notwendig!
Keines der Geräte im Mini Akku Kompressor Test ist als wasserdicht deklariert. Deshalb liefern Muc Off, Topeak und Cycplus auch kleine Plastikbeutel mit Schiebeverschluss als Nässeschutz mit. Diese sind nicht nur bei Regenfahrten angebracht, sondern auch bei intensiven Trainingsausfahrten, denn dabei dringt genügend Schweiß durch die Trikottaschen, um Flüssigkeitstropfen zu bilden (schön zu sehen, wenn man zum Beispiel das Smartphone aus der Tasche zieht). Wer die mitgelieferten Schutz-Hüllen (nicht die Plastik-Beutel) bei Muc Off, Topeak und Cycplus montiert, dürfte schon einen relativ guten Schutz gegen Feuchtigkeit (durch Schweiß) haben, der zumindest an trockenen Tagen ausreichend sein könnte. Wer stark schwitzt, kann das allerdings nur auf eigene Gefahr testen. Das soll an dieser Stelle keine Handlungsempfehlung sein.
Wie haben wir getestet?
Um die Mini-Akku-Kompressoren auf Herz und Nieren zu testen, haben wir sie alle dem gleichen Test-Prozedere unterzogen. Zunächst musste ein Rennradreifen in 28 mm Breite so oft wie möglich von 0 bis 5 bar befüllt werden. Dabei haben wir jeweils die Zeit gestoppt und mittels Smartphone-App eine Schallmessung in einem Meter Abstand durchgeführt. Diese Akustik-Messung ist vermutlich kein absolut korrekter Wert, dazu dürfte ein Smartphone als Messgerät nicht genau genug sein, allerdings können diese Messungen sehr wohl zum Vergleich zwischen den Geräten herangezogen werden, weshalb wir sie auch hier veröffentlichen.
Um die Kapazität der Geräte zu prüfen, haben wir den Aufpumpvorgang so lange wiederholt, bis der Akku schließlich schlapp gemacht hat. Um dabei eine Überhitzung zu vermeiden, haben die kleinen Pumpen nach jedem Durchgang eine Pause von einigen Minuten bekommen. Nachdem sich jedes Gerät aufgrund des leeren Akkus deaktiviert hat, wurde es wieder komplett vollgeladen und dabei die benötigte Ladezeit ermittelt.
Im Anschluss folgte der gleiche Testablauf mit einem Mountainbike-Reifen der Größe 27,5 x 2,3. Hier haben wir in unserem Mini Akku Kompressor Test den Druck fiktiv auf 2 bar festgelegt. Wie auch schon beim Rennrad-Reifen haben wir auch hier jeweils den Wunschdruck vorher eingestellt und die Pumpe den Rest erledigen lassen. Im Anschluss haben wir mit einem digitalen Luftprüfer von Schwalbe (Schwalbe Air Max pro) den tatsächlichen Druck im Reifen gemessen. Hierbei kann es beim Abziehen der Pumpe naturgemäß zu kleinen Druckverlusten gekommen sein.
Ob der angegebene Maximaldruck erreicht werden kann, halten wir in den meisten Fällen für wenig relevant, da es kaum noch Reifen-Felgen-Kombinationen gibt, die mit so hohen Drücken gefahren werden. Dennoch wird es den ein oder anderen geben, der noch ältere Set-ups in Anwendung hat oder regelmäßig einen Rennrad-Klassiker mit schmalen Hochdruck-Reifen bewegt. Wir haben mangels passender Reifen/Felgen-Kombo für den Maximaldrucktest den Schwalbe Tire Booster genutzt, mit dem sich der maximal erreichbare Druck der kleinen Mini-Akku-Kompressoren problemlos feststellen ließ.
Für alle Messreihen wurden die Geräte natürlich vor jedem Start komplett geladen. Die Druckangaben haben wir nach dem Aufpumpvorgang mit voreingestelltem Wert gemessen. Sie sollten nicht zu genau betrachtet werden, da auch beim Abziehen des Ventilaufsatzes minimal Luft entweichen kann. Generell zeigen die Messungen, dass die Geräte für den Pannenfall auf jeden Fall ausreichend genau arbeiten. Für den Einsatz in der heimischen Werkstatt empfehlen wir ohnehin größere Akku-Kompressoren, die wir ebenfalls getestet haben (der entsprechende Test wird voraussichtlich in einigen Tagen erscheinen). Ebenso gut und nachhaltiger arbeitet man zu Hause natürlich auch mit einer guten Standpumpe.
Ergebnisse Leistungstest
700c x 28 mm auf 5,0 bar voreingestellt | Anzahl mögliche Aufpumpvorgänge 700 x 28 mm auf 5 bar | 27,5 x 2,3 auf 2 bar voreingestellt | Anzahl mögliche Aufpumpvorgänge 27,5 x 2,3 auf 2 bar | Max. Lautstärke (1 m Entfernung) | Ladezeit 0 - 100 % | |
---|---|---|---|---|---|---|
Cycplus AS2 Pro | 47 s, 4,84 bar (gemessen) | 3 (4. Ladegang bis 2,4 bar) | 59 s, 1,92 bar | 4 (5. Ladegang bis 0,3 bar) | 72 dB | ca. 22 min |
Muc-Off Airmach Pro | 1:00 min, 4,84 bar (gemessen) | 4 (5. Ladegang bis 2,6 bar) | 1:03 min, 1,92 bar | 4 (5. Ladegang bis 1,1 bar) | 76 dB | ca. 25 min |
Topeak E-Booster Digital | 57 s, 4,92 bar (gemessen) | 3 (4. Ladegang bis 4,0 bar) | 1:01 min, 2,0 bar | 4 (5. Ladegang bis 1,4 bar) | 75 dB | ca. 38 min |
Voxom EPu2 | 1:04 min, 4,96 bar (gemessen) | 3 (Akkustand beim 3. Ladegang auf rot, 4. Ladegang bis 4,4 bar) | 1:13 min, 2,03 bar | 5 (Akkustand beim 5. Ladevorgang rot, 6. Ladevorgang bis 0,3 bar) | 78 dB | ca. 52 min |
Alternativen zu elektrischen Mini-Pumpen
Was sind die Alternativen zu den neuen Mini-Akku-Kompressoren oder besser gesagt, welche Geräte sollen durch sie ersetzt werden? Da steht natürlich ganz oben auf der Liste die gute, alte Mini-Pumpe. Erhältlich in unzähligen Versionen, Größen, Formen und Farben. Meist etwas sperrig, dafür jedoch immer einsatzbereit und mit unendlicher Ausdauer, zumindest so lange die Arme der Pumpenden mitspielen. Zudem in der Regel dankenswerterweise mit sehr überschaubaren Kosten verbunden.
Ebenfalls recht günstig ist die Anschaffung von ein oder zwei CO₂-Kartuschen und einem entsprechenden Ventil-Adapter. Den Gebrauch sollte man zumindest einmal vorher üben, um im Pannenfall nicht hilflos überfordert zu sein. Ebenso besteht immer die Gefahr, die Patrone zu „verschießen“, bzw. den Reifen nicht ganz bis zum gewünschten Druck befüllt zu bekommen. Im Gegensatz zu den Akku-Mini-Kompressoren entsteht hier keine Hitze beim Einsatz, sondern Kälte, deshalb ist es zu empfehlen, Kartuschen mit einem Schutzüberzug zu verwenden oder die Hand zum Beispiel mit einem Handschuh oder einem Stück Stoff vor der Kälte zu schützen.
Welche Variante die richtige ist, bleibt den speziellen Umständen und den persönlichen Vorlieben überlassen. Nachhaltig ist sicher eine gute Handpumpe, die im besten Fall ein Leben lang hält. Sie verursacht, abgesehen von der Herstellung, keinen kritischen Müll und kann allzeit bereit im Pannen-Set ihr Dasein fristen. Tubeless-Reifen wieder ins Felgenbett zu setzen, ist mit ihr jedoch sehr schwierig. Deshalb wird man in aller Regel zusätzlich einen Schlauch mitführen.
CO₂-Kartuschen sind günstig und in jedem Radshop erhältlich, man kann also auch auf großer Tour recht einfach für Ersatz sorgen. Freilich entsteht Müll, der kann jedoch bei richtiger Entsorgung sinnvoll recycelt werden. Bei den Akku-Mini-Kompressoren dürfte die Umweltbilanz deutlich schlechter sein. Zudem verbrauchen sie elektrische Energie. Viel hängt jedoch davon ab, ob sie viele Jahre funktionieren oder schnell den Geist aufgeben werden. Dazu können wir aktuell noch wenig sagen, da uns keine Langzeit-Erfahrungen vorliegen.
Die Tauglichkeit der kleinen Kraftzwerge ist auf jeden Fall mit diesem Test final bewiesen. Wer den Ladezustand im Auge behält, hat eine leichte und kompakte Lösung für gleich mehrere Aufpump-Versuche in der Trikottasche, muss jedoch auch etwas tiefer in die Tasche greifen.
Fazit
Werde ich nach diesem Test einen Mini-Kompressor anstatt einer CO²-Kartusche in die Trikottasche stecken? Auf längeren Touren ja, denn alle Geräte im Test sind mittlerweile so leicht, klein und leistungsfähig, dass sie mehr Sicherheit und Reserven bieten als selbst zwei Kartuschen. Und ein Freund von mechanischen Minipumpen in der Trikottasche war ich noch nie. Bleibt als Nachteil der recht hohe Preis und die wohl begrenzte Lebensdauer des integrierten Akkus. Und die Gefahr im Pannenfall mit leerem Akku am Straßenrand zu stehen, weil man das Teil seit Ewigkeiten nicht nachgeladen hat. Aber Handpumpen können auch brechen und wer hat nicht schon eine CO²-Kartusche verschossen, ohne den Reifen ordentlich zu füllen? Somit dürften die Mini-Akku-Kompressoren in Zukunft in immer mehr Trikottaschen zu finden sein. Der Voxom Tire Inflator EPu2 bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis und ist deshalb Tipp der Redaktion. Aber auch mit einem der drei weiteren Geräte im Test macht man nichts falsch. Das Leistungs-Niveau geht durch die Bank absolut in Ordnung.
Was sagt ihr zu Mini-Kompressoren für die Trikottasche?