Das war wohl knapp. Der niederländischen Hersteller VanMoof, bekannt für seine markanten Stadt-E-Bikes mit GPS-Tracker musste Ende 2022 seine Aktionäre um frisches Kapital anpumpen, um nicht pleitezugehen.

VanMoof in Schieflage? – die Infos

Die in Amsterdam ansässige Ebike-Marke VanMoof scheint in Schwierigkeiten: Nachdem der Rechnungsprüfer seine Unterschrift unter dem Jahresabschluss 2021 verweigert hatte, mussten die Niederländer eilig Geld beschaffen, um ihren Betrieb zum Jahresanfang 2023 fortsetzen zu können.

Nach Informationen des Financieele Dagblad übersteigen beim 2008 gegründeten Unternehmen aufgrund hoher Fertigungskosten und der häufigen Pannen seiner Ebikes die Umsatzkosten offenbar die Einnahmen der Firma. Für das Jahr 2021 lagen etwa die Umsatzkosten 11,9 Millionen Euro über dem Umsatz – und um 6,7 Millionen über dem des Vorjahres. Bisher mussten offiziell 10 % der schicken VanMoof-Ebikes innerhalb eines Jahres in die Werkstatt –  inoffiziell könnten es sogar noch mehr sein.

Wie hoch genau die Finanzspritze ausfiel – der Geschäftsbericht 2021 legt eine Summe zwischen 10 und 40 Millionen Euro nahe – und ob die Investoren diese in Form von Eigenkapital oder als Darlehen beigesteuert haben, mochte das Unternehmen nicht verraten. Bereits im Laufe des Jahres hatte VanMoof, wie kürzlich auch Giant  wohl bei Lieferanten um Zahlungsaufschub bitten müssen.

Das A5 richtet sich mit einem tieferen Einstieg an E-Bike-Neulinge und kleinere Fahrer*innen.
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Zum Piktogramm stilisiert: Das S5 verbindet zeitlose Linien mit neuester Technologie.
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Verzögerungen und Preissteigerungen

Dies ist leider nicht das erste Mal, dass VanMoof Negativschlagzeilen macht. Im Oktober 2022 wurde bekannt, dass es Verzögerungen beim neuen S-Pedelec VanMoof V gäbe – besonders ärgerlich für die Kund:innen der 10.000 bereits fest vorbestellten Ebikes.

Nun gilt es für die Niederländer zwei Dinge zu tun: Die Preise erhöhen und zuverlässigere Räder bauen. Um weitere Verluste zu vermeiden, müsste bei gleichbleibenden Kosten der Umsatz um mehr als 14 % steigen, einen Preissprung von rund 2.500 auf etwa 3.000 Euro pro Bike hat man bereits umgesetzt.

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Was sagst du zur beinahe-Pleite bei VanMoof?

Infos: Het Financieele Dagblad – Fotos: VanMoof
  1. benutzerbild

    schlaurenz

    dabei seit 02/2022

    Ganz ehrlich kann ich diese Denkweise auch voll nachvollziehen. Diese willkürlichen 25 km/h sind auch einfach ein P.I.A.! 32 machen da im Stadtverkehr schon wesentlich mehr Sinn.

  2. benutzerbild

    jekyll1000

    dabei seit 12/2022

    Naja. Da stimme ich überhaupt nicht zu. Die allermeisten, die ihr Pedelec tunen (ob von Werk (VanMoof) od. per Chip), sind in der Regel absolut rücksichtslos mit ihren getunten Rädern unterwegs. Es ist mir schon mehrfach passiert - auf dem Rad od. zu Fuß, das ich von solchen Idioten beinahe über den Haufen gefahren wurde. Und ich bin bspw. auf dem Rad ohne Motor nun wirklich nicht langsam unterwegs.

  3. benutzerbild

    schlaurenz

    dabei seit 02/2022

    Ach, du redest von rücksichtslosen Tunern. Ich dachte, wir reden von 32 km/h als Unterstützungsgrenze, die ich, wie gesagt, auch bevorzugen würde.

  4. benutzerbild

    jekyll1000

    dabei seit 12/2022

    Der Gesetzgeber schreibt aber nun mal ein Limit von 25 km/h vor, wobei die meisten eh 27 km/h fahren, weil die Toleranz bis zur Schmerzgrenze ausgenutzt wird. Das ist eine Geschwindigkeit, die die meisten Radfahrer:Innen mit einem Alltags-/City-/Tourenrad kaum erreichen dürften, weshalb ich dieses Limit völlig in Ordnung finde, da die Geschwindigkeitsunterschiede z.T. auch so schon groß genug sind (Oma & Opa sind auf klapprigen 70er-Jahre-Räder teilw. mit gefühlt Schrittgeschwindigkeit unterwegs). Wer mehr will, muss sich ein S-Pedelec kaufen und dann eben auf der Straße fahren.

  5. benutzerbild

    Achined

    dabei seit 01/2023

    In Schieflage sind die wohl auch wegen der immer wieder auftauchenden Qualitätsmängel geraten, wie jetzt auch wieder beim 5er, wo sich der Akku entleert.

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